Volksmusik – traditionelle Klänge aus Deutschland
Wer an Volksmusik denkt, hat Alpenpanoramen vor Augen, traditionelle Kleidung und gesellige Abende. Musikalisch sind eingängige Rhythmen wie der Viervierteltakt oder der Walzertakt die Vorgabe. Thematisiert wird in den Texten immer die »heile Welt«, in der tatsächliche Probleme oder aktuelle politische Konflikte ausgeblendet werden. Vielmehr besingen die Stars der Volksmusik die Schönheit der heimischen Landschaft oder preisen die ewige Liebe. Außerdem greift die Volksmusik gerne auf traditionelle Instrumente zurück. So finden häufig Blechbläser wie Trompeten oder Hörner Verwendung.
Die Anfänge der Volksmusik
Schon seit Anfang des vergangenen Jahrhunderts gibt es deutsche Volksmusik. Ihre Popularität erfuhr aber erst in den 1960ern und 1970ern einen großen Schub. Besonders diverse Unterhaltungssendungen im Fernsehen trugen dazu bei, die Volksmusik dem Publikum nahezubringen. Die beliebtesten Formate dieser Zeit waren »Lieder, die von Herzen kommen« und »Lustige Musikanten«. Zwischen 1973 und 1983 gab das singende Mutter-Tochter-Duo
Maria und Margot Hellwig den Stars der Volksmusik in der Show »Die Musik kommt« eine Bühne. Schon früh wurde in der Volksmusik auch die Brücke zum Schlager geschlagen – was nicht nur Begeisterung auslöste. Viele traditionelle Volksmusikhörer sahen die Abgrenzung gefährdet. Einer der Stars dieser Musik war
Heino. Die Platte »Seine großen Erfolge 3« stieg 1972 in die Top drei der Charts, »Hurra, wir fahr’n ins Grüne« wurde 1978 mit der Goldenen Schallplatte ausgezeichnet. Sein größter Hit war 1972 »Blau blüht der Enzian«. Der markante Bariton ist bis heute das Markenzeichen des Sängers.
Ein frischer Wind durch den »Musikantenstadl«
Anfang der 1980er-Jahre sorgte
Karl Moik mit seinem »Musikantenstadl« für frischen Wind in der Volksmusik. In dieser Sendung mischte sich der Volksmusiksound mit Big-Band-Klängen oder Swingelementen. Auch Sambarhythmen wurden im Laufe der Zeit etabliert. Moik selbst trat in der Show ebenfalls als Sänger auf und präsentierte Hits wie »Ja heute woll’n wir feiern«. Durch den großen Erfolg der Sendung entstanden bald neue Shows, die das Konzept des »Musikantenstadls« übernahmen. u den bekanntesten Formaten zählten »Das Fest der Volksmusik«, »Willkommen bei Carmen Nebel« und »Immer wieder sonntags«. Und auch in den Chart machten Volksmusikgruppen auf sich aufmerksam. Das Duo
Wildecker Herzbuben erreichte 1990 mit der Single »Herzilein« Platz drei. Ein ähnlicher Erfolg gelang der Band
De Randfichten im Jahr 2004 mit dem Song »Lebt denn der alte Holzmichl noch?«, der sich ebenfalls bis auf Platz drei schob und 56 Wochen in den Charts blieb.