Rap und Hip-Hop – Sprechgesang und fette Beats
Egal ob Party oder Politik – im Hip-Hop zählen der Text, die Beats und der Flow. Auf einen bestimmten Tag lässt sich die Geburt der Musikrichtung nicht festlegen. Vielmehr war es eine Bewegung, die sich nach und nach entwickelte. Angefangen mit den Samples, die Kool DJ Herc aus Funk- und Discostücken entwickelte, über die DJ-Arbeit von
Afrika Bambaataa bis hin zu den Cuts von
Grandmaster Flash – die Siebziger boten den Nährboden für diese musikalische Bewegung. Erste Rapplatten waren
»Rapper’s Delight« von der
Sugarhill Gang und
»The Message« von Grandmaster Flash And The Furious Five. Während »Rapper’s Delight« ein reiner Partytrack war, prangerte Grandmaster Flash in seinem Song das harte Alltagsleben auf den Straßen an. Damit waren die zwei wichtigen Themengebiete des Raps abgesteckt. Zu den weiteren großen Namen des Raps in den 1980ern zählen
Public Enemy,
N.W.A., die
Beastie Boys und
Run-DMC.
Spielarten des Hip-Hops
In den 1990ern kristallisierte sich eine weitere Richtung des Sprechgesangs heraus: der Gangsta-Rap. In den Texten erzählen die Rapper aus dem Leben eines Gangsters, das Thema Gewalt spielt eine zentrale Rolle.
Ice-T gilt als Stammvater dieser Szene, kommerziell erfolgreich war lange Zeit vor allem
50 Cent. Seine CD
»The Massacre« erreichte in vielen Hitlisten weltweit die Poleposition. Aber auch andere Hip-Hop-Musiker stürmten die Charts.
Eminem wurde vom Rolling Stone als »King of Hip Hop« bezeichnet. In seinen überzogen aggressiven Texten verarbeitet er seine Kindheit und gibt teilweise augenzwinkernd einen Einblick in sein Innenleben. Zu den beliebtesten Bands der Szene zählten auch die
Fugees mit ihren politischen Inhalten.
»The Score« von 1996 gilt als Meilenstein in der Verknüpfung von Pop und Rap.
Rapmusik in Deutschland – von Advanced Chemistry zu Marteria
Eine Vorreiterrolle im deutschen Hip-Hop haben Advanced Chemistry aus Heidelberg inne. Schon in den 1980ern verbreiteten sie ihre politischen Texte in deutscher Sprache – blieben aber ein Undergroundphänomen. Erstmals erfolgreich mit deutschem Sprechgesang waren die
Fantastischen Vier in den frühen 1990ern. Die Single »Die da!?« bedeutete den Durchbruch. Es folgte eine Welle an heimischen Rappern, zu den bekanntesten sind
Fettes Brot,
Absolute Beginner und
Freundeskreis zu zählen. Neben Gangsta-Rappern wie
Sido, Bushido und
Farid Bang haben sich heutzutage auch Pop-Rapper wie
Cro und
Marteria etabliert.