Thrash und Speed Metal – schneller und härter geht nicht
Hier ist der Name Programm: Speed und Thrash Metal sind vor allem schnell und aggressiv. Als Spielarten des Heavy Metal entstanden Speed und Thrash Metal (engl. thrash = prügeln, dreschen) in der US-amerikanischen Bay Area rund um San Francisco. Als stilbildend gelten die sogenannten »Big Four«
Slayer,
Megadeth,
Anthrax und
Metallica. Die Anfänge des Thrash Metal liegen in den frühen 1980ern, als der New Wave of British Heavy Metal mit Elementen des Punk und Hardcore ein neues, ultrahartes Genre hervorbrachte. Die Übergänge zwischen Thrash und Speed Metal sind fließend, jedoch gilt der Thrash Metal als brutaler und aggressiver. Während
»Fireball« von
Deep Purple (1971) oder
»Overkill« von
Motörhead (1979) als frühe Beispiele des Speed Metal gelten, stellt das 1986er
»Reign in Blood« von
Slayer für viele Fans bis heute das bahnbrechende, grundlegende Thrash-Album dar.
Gnadenlos wie eine Schnellfeuerwaffe
Trotz der extremen Schnelligkeit, die die Musik auszeichnet, sind das präzise Gitarrenspiel und die äußerste Genauigkeit des Schlagzeugs typische Merkmale des Thrash und Speed Metal. Bands wie
Exodus oder
Forbidden sind für ihre spektakulären Gitarrensoli in atemberaubendem Tempo berühmt. Hinzu kommen das typische Gitarrengewitter, der meist monoton hämmernde Bass und die Double Bassdrum mit dem Gebaren einer Schnellfeuerwaffe in Dauerbetrieb.
Die Texte des Thrash Metal drehen sich meist um martialische Themen wie Krieg und Zerstörung, um Blutrunst und Hölle, haben sehr häufig aber auch engagiert sozialkritische Inhalte. Typisch für den Speed und Thrash Metal der 1970er und frühen 1980er war der teilweise noch recht hohe Gesang. Später wurde dieser rauer, roher und häufig auch eher unverständlicher, um schließlich in seiner extremsten Form in den »Growls« des Death Metal und Grindcore zu gipfeln.
Teutonen-Thrash – made in Germany
Etwa in der Mitte der 1990er hatte der ursprüngliche Speed und Thrash Metal seinen Höhepunkt erreicht. Zu Beginn des neuen Jahrtausends erlebte er jedoch eine erstarkte Renaissance, die sich bis heute hält. So ist es auch zu erklären, dass nicht wenige Protagonisten des Thrash Metal – der Begriff Speed Metal findet heute seltener Verwendung – bereits auf ihr 30-jähriges Bühnenjubiläum zurückschauen. Neben den legendären »Big Four« aus den USA gehören zu den erfolgreichsten Vertretern vor allem
Sodom, die zusammen mit
Kreator und
Destruction das Dreigestirn des deutschen Thrash Metal, des »Teutonen-Thrash«, bilden.