Von London und New York hinaus in die Welt…
Punk is dead? Von wegen! Die wohl aufrührerischste Jugend- und Musikbewegung aus den 1970ern erfreut sich auch heutzutage noch großer Beliebtheit. Talent am Instrument ist eher zweitrangig, wenn zu vier Akkorden politische Statements auf einprägsame Slogans runtergebrochen werden.
Der Startschuss in den 1970ern
Ein Ruck ging durch die Gesellschaft, als in den 1970er-Jahren die Punkbewegung entstand. Ausgangspunkte gab es gleich zwei: New York und London. Während in New York Punk eher als eine Kunstrichtung gesehen wurde, war der Antrieb für die Punkbands aus London eine politische Botschaft: Die Zustände im Vereinigten Königreich sind alles andere als akzeptabel – und wir lehnen uns dagegen auf. Dabei machte man auch vor ihrer Hoheit keinen Halt: Die
Sex Pistols schrieben ihr eigenes »God Save The Queen« und resignierten im Text mit einem sich wiederholenden »No Future«. Ein weiterer Song der Band, der ebenfalls auf
»Nevermind The Bollocks – Here’s The Sex Pistols«, dem einzigen Album der Band, zu finden ist, ruft gleich eine neue politische Gesellschaft für England aus: »Anarchy In The UK«. Eine ebenso erfolgreiche britische Punkband dieser Zeit waren
The Clash um Joe Strummer. Nach den Veröffentlichungen
»The Clash« und
»Give ’Em Enough Rope« war es vor allen Dingen das Drittwerk
»London Calling«, das die Band 1979 berühmt machte. Besonders Songs wie das Titelstück oder »The Guns Of Brixton« gehören noch immer zu Klassikern des Genres. Das Cover, das Bassisten Paul Simonon beim Zertrümmern seines Instrumentes während eines Livekonzerts zeigt, gilt als stilbildend. Zeitgleich gaben auf der anderen Seite des großen Teiches vor allem die
Ramones den Takt an in Sachen Punkrock. Lieder wie »Blitzkrieg Bop« und »Sheena Is A Punkrocker« wurden aber vor allem in England zu Hits.
Und wie ging es weiter?
In den 1980ern entwickelten sich die Stilrichtungen New Wave und Postpunk aus der Punkrockbewegung. Wichtigste Bands dieser Zeit waren
The Cure,
Joy Division oder auch
Blondie als poppige Version. In den 1990ern erreichte Pop-Punk-Bands und Skatepunkbands wie
Green Day,
Offspring,
Blink 182 und
Sum 41 hohe Platzierungen in den US-Charts. In Deutschland entwickelten sich Bands, die ursprünglich aus dem Punkbereich kamen, nach und nach zu Millionensellern.
Die Toten Hosen und
Die Ärzte platzieren seit den 1990ern ihre Alben regelmäßig auf den Spitzenpositionen der Charts.