Cantate Musicaphon Records – Geistliche und weltliche Musik vom Frühbarock bis zur Gegenwart
Cantate Musicaphon Records – Musik vom Frühbarock bis zur Gegenwart
Ende der 1950er Jahre gründete Karl Merseburger, Inhaber des Tonkunstverlages in Darmstadt, das Label Cantate. Etwa zur gleichen Zeit rief Karl Vötterle (Bärenreiter-Verlag) in Kassel Musicaphon ins Leben. In beiden Fällen sollte vorrangig das jeweilige Verlagsprogramm auf Tonträgern dokumentiert werden. Nachdem Merseburger den Tonkunstverlag 1963 aufgab, übernahm Bärenreiter das Label Cantate und führte beide gemeinsam unter einem Dach fort.
Auf beiden Labels erschienen in den 1960er und 1970er Jahren bedeutende Aufnahmen. Besondere Schwerpunkte setzte Wilhelm Ehmann, Leiter der Westfälischen Kantorei in Herford, mit seinen historischer Aufführungspraxis verpflichteten Interpretationen der Werke von Heinrich Schütz. Bach-Kantaten wurden von Helmuth Rilling mit der Gächinger Kantorei und dem Figuralchor der Gedächtniskirche Stuttgart eingespielt. Musicaphon gewann daneben Profil mit der Veröffentlichung musikethnologischer Aufnahmen, herausgegeben von der UNESCO (Musik des Orients und Musik Afrikas) bzw. vom musikwissenschaftlichen Institut der Universität Basel (Musik Ozeaniens und Musik Südostasiens).
1994 erwarb der Musikwissenschaftler Dr. Rainer Kahleyss (Kassel) die Labels. Seit dem werden auf Cantate geistliche Musik, auf Musicaphon weltliche Musik vom Frühbarock bis zur Gegenwart veröffentlicht. Auch für die Rezeptionsgeschichte bedeutsame Aufnahmen der Altkataloge werden sukzessive auf CD umgestellt.