Ludwig van Beethoven: Symphonien Nr.1-9
Symphonien Nr.1-9
Sara Swietlicki, Morten Grove Frandsen, Ilker Arcayürek, Lars Møller, Danish National Concert Choir, Danish Chamber Orchestra, Adam Fischer
5
CDs
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
Nur noch 1 Stück am Lager. Danach versandfertig innerhalb einer Woche (soweit verfügbar beim Lieferanten)
EUR 29,99*
- Künstler: Sara Swietlicki, Morten Grove Frandsen, Ilker Arcayürek, Lars Möller, Danish National Concert Choir, Danish Chamber Orchestra, Adam Fischer
- Label: Naxos, DDD, 2019
- Bestellnummer: 9259136
- Erscheinungstermin: 14.6.2019
- Serie: Beethoven auf NAXOS
"Beethovens Sinfonien stellen zweifelsohne eine der größten künstlerischen Herausforderungen für jeden Dirigenten dar.
Von den unzähligen Fragen, was eine authentische Interpretation bedeutet, spreche ich hier nur eine an, nämlich das Problem der Metronomangaben Beethovens. Wie wir wissen, wurden die ersten Metronome zu Beethovens Lebzeiten in Wien gebaut, und Beethoven gab seinen Stücken dann (meist rückwirkend) Metronomangaben.
Seit Generationen wird in der Musikwelt darüber debattiert, wie man sich diesen Metronomangaben nähern soll und inwieweit eine enge Anlehnung an Beethovens Tempi ein integraler Bestandteil einer getreuen Wiedergabe von Beethovens Werk sein muss. Zu meiner Studentenzeit glaubte man noch allgemein, dass Beethovens Metronom fehlerhaft sei, mit der Begründung, dass die Tempi zu schnell und unspielbar seien. Also mussten die Markierungen falsch sein. Später, vor allem mit dem Aufkommen historischer Instrumenten-Ensembles, wurden einige Aufnahmen gemacht, die sich streng an Beethovens Tempi hielten, sozusagen im Guten wie im Schlechten.
Ich glaube, dass weder ein unvorsichtiger Ansatz, der Beethovens Metronomangaben ignoriert, noch ein unerbittliches Festhalten an ihnen der Musik gerecht werden kann.
Die Tempi in der Musik hängen von zahlreichen Faktoren ab, weshalb ich im Allgemeinen nicht viel davon halte, Tempoangaben unkritisch zu befolgen. Tempi hängen sehr stark von der Akustik eines bestimmten Konzertortes, in diesem Fall des Studios, ab, und auch die Persönlichkeit der einzelnen Musiker spielt eine wichtige Rolle. Das Tempo muss flexibel sein und fliessend bleiben.
Kurz gesagt, das Tempo ist kein Selbstzweck, sondern ein Mittel, um das gewünschte musikalische Ergebnis zu erreichen. Deshalb ist es praktisch unmöglich, ein Tempo bürokratisch durch die Verwendung von Metronomangaben zu definieren. Die wichtigste Aufgabe für uns Dirigenten muss jedoch sein, die Intentionen des Komponisten so genau wie möglich zu studieren, um sie richtig interpretieren und vermitteln zu können. Zuallererst muss ich versuchen, die Gründe zu verstehen, warum Beethoven bestimmte Tempoangaben machte und was er damit zu erreichen hoffte.
Ich habe nach bestem Wissen und Gewissen das Problem der verschiedenen Metronomangaben Beethovens über einen langen Zeitraum untersucht, um zu verstehen, was ihre Funktion, ihre Bedeutung sein könnte. Dieses intensive Studium von Beethovens Symphonien hat mir neue Einsichten in sie gegeben. In vielen Fällen hat sie mich dem von Beethoven vorgegebenen Tempo sehr nahe gebracht. Aber nicht immer. Und wenn ich das Gefühl hatte, dass ich dem musikalischen Ausdruck des Werkes durch die Verwendung eines etwas anderen Tempos mehr gerecht werden konnte, als in den Metronomangaben verlangt wurde, habe ich mich nicht streng an die angegebenen Tempi gehalten. Das erschien mir als ein ehrlicherer künstlerischer Ansatz.
Das Studium der Interpretationsmöglichkeiten für Beethovens Sinfonien ist ein lebenslanger Prozess. Die Aufnahmen, die wir hier präsentieren, sind in gewisser Weise eine Momentaufnahme der Ideen, die ich zum Zeitpunkt ihrer Entstehung hatte." (Ádám Fischer)
Beethoven‘s symphonies pose without any doubt one of the greatest artistic challenges to every conductor.
Of the countless questions about what an authentic interpretation means, I am addressing only one here, namely the problem of Beethoven’s metronome markings. As we know, the first metronomes were built in Vienna during Beethoven’s lifetime and he did then give metronome markings to his pieces (retrospectively in most cases).
For generations, the musical world has debated the subject of how to approach these metronome markings and to what extent a close adherence to Beethoven’s tempi must form an integral part of a faithful rendering of Beethoven’s work. In my student days it was still generally believed that Beethoven’s metronome was faulty, on the grounds that the tempi were too fast and unplayable. So, the markings had to be wrong. Later, especially with the advent of period instrument ensembles, some recordings were made which were unwavering in their strict adherence to Beethoven’s tempi, for better or worse so to speak.
I believe that neither a careless approach which ignores Beethoven’s metronome markings nor a relentless adherence to them can do justice to the music.
Tempi in music depend on numerous factors, which is why, in general, I do not think much of following tempo indications uncritically. Tempi rely very much on the acoustics of a particular concert venue, in this case the studio, and the personality of the individual musicians also plays an important role. The tempo must be flexible and keep its fluency.
In short, the tempo, rather than being an end in itself, is a means to achieve the desired musical result. That is why it is virtually impossible to define a tempo bureaucratically by the use of metronome markings. However, the most important task for us conductors must be to study the composer’s intentions as carefully as possible in order to be able to interpret and communicate them correctly. First and foremost I must attempt to understand the reasons why Beethoven provided particular tempo indications and what he hoped to achieve with them.
I have examined, to the best of my knowledge and belief, the problem of Beethoven’s different metronome markings over a long period, to help me understand what might be their function, their meaning. This intensive study of Beethoven’s symphonies has given me new insights into them. In many cases it has brought me very close to the tempo that Beethoven specified. But not always. And when I felt that I could do more justice to the musical expression of the work by using a rather different tempo than asked for in the metronome markings, I have not been strict in the adherence to the indicated tempos. To me that appeared to be a more honest artistic approach.
Studying the possibilities of interpretation for Beethoven’s symphonies is a lifelong process. The recordings we present here are in a sense a snapshot of the ideas that I held at the time they were made. (Ádám Fischer)
Von den unzähligen Fragen, was eine authentische Interpretation bedeutet, spreche ich hier nur eine an, nämlich das Problem der Metronomangaben Beethovens. Wie wir wissen, wurden die ersten Metronome zu Beethovens Lebzeiten in Wien gebaut, und Beethoven gab seinen Stücken dann (meist rückwirkend) Metronomangaben.
Seit Generationen wird in der Musikwelt darüber debattiert, wie man sich diesen Metronomangaben nähern soll und inwieweit eine enge Anlehnung an Beethovens Tempi ein integraler Bestandteil einer getreuen Wiedergabe von Beethovens Werk sein muss. Zu meiner Studentenzeit glaubte man noch allgemein, dass Beethovens Metronom fehlerhaft sei, mit der Begründung, dass die Tempi zu schnell und unspielbar seien. Also mussten die Markierungen falsch sein. Später, vor allem mit dem Aufkommen historischer Instrumenten-Ensembles, wurden einige Aufnahmen gemacht, die sich streng an Beethovens Tempi hielten, sozusagen im Guten wie im Schlechten.
Ich glaube, dass weder ein unvorsichtiger Ansatz, der Beethovens Metronomangaben ignoriert, noch ein unerbittliches Festhalten an ihnen der Musik gerecht werden kann.
Die Tempi in der Musik hängen von zahlreichen Faktoren ab, weshalb ich im Allgemeinen nicht viel davon halte, Tempoangaben unkritisch zu befolgen. Tempi hängen sehr stark von der Akustik eines bestimmten Konzertortes, in diesem Fall des Studios, ab, und auch die Persönlichkeit der einzelnen Musiker spielt eine wichtige Rolle. Das Tempo muss flexibel sein und fliessend bleiben.
Kurz gesagt, das Tempo ist kein Selbstzweck, sondern ein Mittel, um das gewünschte musikalische Ergebnis zu erreichen. Deshalb ist es praktisch unmöglich, ein Tempo bürokratisch durch die Verwendung von Metronomangaben zu definieren. Die wichtigste Aufgabe für uns Dirigenten muss jedoch sein, die Intentionen des Komponisten so genau wie möglich zu studieren, um sie richtig interpretieren und vermitteln zu können. Zuallererst muss ich versuchen, die Gründe zu verstehen, warum Beethoven bestimmte Tempoangaben machte und was er damit zu erreichen hoffte.
Ich habe nach bestem Wissen und Gewissen das Problem der verschiedenen Metronomangaben Beethovens über einen langen Zeitraum untersucht, um zu verstehen, was ihre Funktion, ihre Bedeutung sein könnte. Dieses intensive Studium von Beethovens Symphonien hat mir neue Einsichten in sie gegeben. In vielen Fällen hat sie mich dem von Beethoven vorgegebenen Tempo sehr nahe gebracht. Aber nicht immer. Und wenn ich das Gefühl hatte, dass ich dem musikalischen Ausdruck des Werkes durch die Verwendung eines etwas anderen Tempos mehr gerecht werden konnte, als in den Metronomangaben verlangt wurde, habe ich mich nicht streng an die angegebenen Tempi gehalten. Das erschien mir als ein ehrlicherer künstlerischer Ansatz.
Das Studium der Interpretationsmöglichkeiten für Beethovens Sinfonien ist ein lebenslanger Prozess. Die Aufnahmen, die wir hier präsentieren, sind in gewisser Weise eine Momentaufnahme der Ideen, die ich zum Zeitpunkt ihrer Entstehung hatte." (Ádám Fischer)
Product Information
Beethoven‘s symphonies pose without any doubt one of the greatest artistic challenges to every conductor.
Of the countless questions about what an authentic interpretation means, I am addressing only one here, namely the problem of Beethoven’s metronome markings. As we know, the first metronomes were built in Vienna during Beethoven’s lifetime and he did then give metronome markings to his pieces (retrospectively in most cases).
For generations, the musical world has debated the subject of how to approach these metronome markings and to what extent a close adherence to Beethoven’s tempi must form an integral part of a faithful rendering of Beethoven’s work. In my student days it was still generally believed that Beethoven’s metronome was faulty, on the grounds that the tempi were too fast and unplayable. So, the markings had to be wrong. Later, especially with the advent of period instrument ensembles, some recordings were made which were unwavering in their strict adherence to Beethoven’s tempi, for better or worse so to speak.
I believe that neither a careless approach which ignores Beethoven’s metronome markings nor a relentless adherence to them can do justice to the music.
Tempi in music depend on numerous factors, which is why, in general, I do not think much of following tempo indications uncritically. Tempi rely very much on the acoustics of a particular concert venue, in this case the studio, and the personality of the individual musicians also plays an important role. The tempo must be flexible and keep its fluency.
In short, the tempo, rather than being an end in itself, is a means to achieve the desired musical result. That is why it is virtually impossible to define a tempo bureaucratically by the use of metronome markings. However, the most important task for us conductors must be to study the composer’s intentions as carefully as possible in order to be able to interpret and communicate them correctly. First and foremost I must attempt to understand the reasons why Beethoven provided particular tempo indications and what he hoped to achieve with them.
I have examined, to the best of my knowledge and belief, the problem of Beethoven’s different metronome markings over a long period, to help me understand what might be their function, their meaning. This intensive study of Beethoven’s symphonies has given me new insights into them. In many cases it has brought me very close to the tempo that Beethoven specified. But not always. And when I felt that I could do more justice to the musical expression of the work by using a rather different tempo than asked for in the metronome markings, I have not been strict in the adherence to the indicated tempos. To me that appeared to be a more honest artistic approach.
Studying the possibilities of interpretation for Beethoven’s symphonies is a lifelong process. The recordings we present here are in a sense a snapshot of the ideas that I held at the time they were made. (Ádám Fischer)
Rezensionen
»Eine klare Empfehlung im Jahr vor dem 250. Geburtstag des Komponisten.« (deutschlandfunk.de)»Im 21. Jahrhundert sind vor allem die Aufnahmen mit der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen unter Paavo Järvi sowie der Zyklus des GewandhausorchestersLeipzig und Riccardo Chailly als lodernd innovative Beispiele zu nennen. Jetzt treten Adam Fischer und das Dänische Kammerorchester hinzu.« (ndr.de)
»... ein mitreißender Zyklus.« (Fono Forum, Novermber 2019)
»Fischer lässt den Hörer regelrecht zuschauen, mit welchen Elementen Beethoven die Musik zusammengefügt und die symphonischen Gesetze der Klassik aus den Angeln gehoben hat. Der Koloss bekommt ein menschliches Gesicht. Alle Neune mit Adam Fischer: ein großartiger Auftakt zum Beethoven-Jahr 2020.« (BR Klassik – Album der Woche)
"ICMA Recording of the Year Award 2020"
- Tracklisting
- Details
- Mitwirkende
Disk 1 von 5 (CD)
Sinfonie Nr. 1 C-Dur op. 21
- 1 1. Adagio molto - Allegro con brio
- 2 2. Andante cantabile con moto
- 3 3. Menuetto: Allegro molto e vivace
- 4 4. Adagio - Allegro molto e vivace
Sinfonie Nr. 2 D-Dur op. 36
- 5 1. Adagio molto - Allegro con brio
- 6 2. Larghetto
- 7 3. Scherzo: Allegro
- 8 4. Allegro molto
Disk 2 von 5 (CD)
Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 55 "Eroica"
- 1 1. Allegro con brio
- 2 2. Marcia funebre: Adagio assai
- 3 3. Scherzo: Allegro vivace
- 4 4. Finale: Allegro molto
Sinfonie Nr. 4 B-Dur op. 60
- 5 1. Adagio - Allegro vivace
- 6 2. Adagio
- 7 3. Allegro vivace
- 8 4. Allegro ma non troppo
Disk 3 von 5 (CD)
Sinfonie Nr. 5 c-moll op. 67
- 1 1. Allegro con brio
- 2 2. Andante con moto
- 3 3. Scherzo: Allegro
- 4 4. Allegro
Sinfonie Nr. 6 F-Dur op. 68 "Pastorale"
- 5 1. Allegro, ma non troppo
- 6 2. Andante molto mosso
- 7 3. Allegro
- 8 4. Allegro
- 9 5. Allegretto
Disk 4 von 5 (CD)
Sinfonie Nr. 7 A-Dur op. 92
- 1 1. Poco sostenuto - Vivace
- 2 2. Allegretto
- 3 3. Presto - Assai meno presto
- 4 4. Allegro con brio
Sinfonie Nr. 8 F-Dur op. 93
- 5 1. Allegro vivace e con brio
- 6 2. Allegretto scherzando
- 7 3. Tempo di menuetto
- 8 4. Allegro vivace
Disk 5 von 5 (CD)
Sinfonie Nr. 9 d-moll op. 125
- 1 1. Allegro ma non troppo, un poco maestoso
- 2 2. Scherzo: Molto vivace - Presto
- 3 3. Adagio moloto e cantabile
- 4 4. Finale: Presto
Mehr von Ludwig van Beet...
Carl Heinrich Reinecke
Sämtliche Klaviertrios
2 CDs
EUR 14,99*
Ludwig van Beethoven
Die komplette Kammermusik für Bläser
4 CDs
EUR 19,99*
Ludwig van Beethoven
Violinkonzert op.61
EUR 14,99**
CD
EUR 7,99*
Ludwig van Beethoven
Die Ruinen von Athen op.113
EUR 17,99**
CD
EUR 7,99*
Ludwig van Beethoven
Egmont op.84
EUR 19,99**
CD
EUR 7,99*