Tim Berne: Pace Yourself auf CD
Pace Yourself
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
(soweit verfügbar beim Lieferanten)
- Label:
- Winter & Winter
- Aufnahmejahr ca.:
- 1990
- Artikelnummer:
- 9689457
- UPC/EAN:
- 0025091904020
- Erscheinungstermin:
- 20.10.2003
Ducret
*** 24 Bit digitally remastered
»Pace Yourself – sei dein eigener Schrittmacher« ist das selbstgewählte Motto des Komponisten und Altsaxophonisten Tim Berne sowie der Titel seines zweiten Leaderalbums auf JMT.
In einer Zeit, in der klassische Stile und Formen weit verbreitet sind, beschreitet Tim Berne konsequent einen anderen, persönlichen Weg. Dazu sagt er: »Ich wurde mit Bebop und Soul groß und beziehe mich nahezu intuitiv darauf. Doch irgendwie kam ich zu dem Schluss, dass diese Art des Musikmachens mich nicht wirklich interessiert.«
Seine Kompositionen halten bewusst Abstand zu traditionellen, festgelegten Stilrichtungen. Stattdessen verknüpfen sie bekannte Elemente auf unerwartete Weise. Das Ergebnis ist erstaunlich und irritierend zugleich, da es Hörgewohnheiten infrage stellt, anstatt sie zu bestätigen.
Mit seiner kompromisslosen Haltung und dem Festhalten an einem eigenen Maßstab veröffentlichte Tim Berne 1989 sein erstes JMT-Album Fractured Fairy Tales, das einhellig als eine der spannendsten Platten des Jahres – wenn nicht sogar des Jahrzehnts – gefeiert wurde. Sogar die New York Times erklärte es zum Meisterwerk, während das Magazin Downbeat die Höchstbewertung von fünf Sternen vergab.
Pace Yourself ist ein würdiger Nachfolger und laut Produzent Stefan Winter »eine der wichtigsten Aufnahmen im JMT-Repertoire«. Obwohl die Gestaltungsprinzipien jenen von Fractured Fairy Tales ähneln, betont Tim Berne, dass er sein Konzept stetig besser umzusetzen lernt.
Auch die Stücke auf Pace Yourself erzählen »zerbrochene Märchen«. Ein herausragendes Beispiel hierfür ist The Legend of P-1, eine episodische Folge unterschiedlichster Abschnitte, die ineinander übergehen. Das Werk fordert den Zuhörer mit raschen Dynamik- und Tempowechseln sowie atmosphärischen Verschiebungen heraus. Themen und Motive durchwandern Bernes vielschichtige Arrangements, wechseln die Stimme oder treten mal in den Vordergrund, mal in den Hintergrund. Dadurch entfernt sich die Komposition meilenweit von klassischen Jazzstücken mit vorhersagbarer Themen-Solo-Struktur. Für Tim Berne gibt es zahllose Möglichkeiten, Musik zu strukturieren, ohne sich auf Changes zu stützen. Sein Credo: »Wenn eine Idee gut klingt, sehe ich keinen Grund, sie nicht einzusetzen.«
Die Inspiration für seine Kompositionen entspringt Berne's persönlicher Welt – beeinflusst von Gelesenem, Gehörtem und Erlebtem. Doch genauso prägend sind seine Bandmitglieder, deren Beiträge das klangliche Ergebnis wesentlich bereichern. Berne entwirft seine Stücke passgenau für bestimmte Musiker, um sowohl die Stärke der Komposition hervorzuheben als auch den Musikern Raum für individuelle Entfaltung zu bieten. Ziel ist es, das Beste aus ihnen herauszuholen und zugleich eine phantasievolle, möglichst präzise Umsetzung zu realisieren.
Sein Hauptanliegen beschreibt Tim Berne so: »Für mich geht es darum, Wege zu finden, Komposition und Spontaneität so zu verbinden, dass die Kluft zwischen beiden immer kleiner wird. Oder anders gesagt: Ich möchte ausprobieren, wie weit man Form und Struktur an den Rand des Chaos verschieben kann, ohne dabei abzustürzen.« Der Bandname Caos Totale verweist jedoch nicht auf konturloses freies Musizieren. Laut Berne ist freies Improvisieren oft wenig effektiv: »Meist verfallen wir dabei in Klischees. Ich finde es interessanter, die Rahmenbedingungen bewusst zu steuern.«
Auf Pace Yourself stellt Tim Berne sein neu formiertes Sextett vor, dessen Sound sich deutlich von allem unterscheidet, was bisher von ihm auf Platte erschienen ist. Während auf Fractured Fairy Tales Streicher wie Mark Dresser (Bass), Mark Feldman (Violine) und Hank Roberts (Cello) tonangebend waren, setzt Pace Yourself einen stärkeren Fokus auf Bläser. Das Resultat wirkt erdiger, lauter und frecher. Was Bernes faszinierende, facettenreiche Orchestrierung besonders auszeichnet, ist ihre Dichte und Klarheit – sie vermittelt fast den Eindruck einer Big Band statt eines Sextetts.
Disk 1 von 1 (CD)
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1 Bass voodoo
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2 The noose
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3 The usual
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4 Sam's dilemma
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5 The legend of P-1
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6 Luna
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