Otto Klemperer dirigiert auf 4 CDs

Diese Veröffentlichung stammt aus dem Archiv von Richard Itter. Nach 12 Jahren Verhandlungen, die 2005 begannen, haben ICA Classics einen exklusiven Langzeitvertrag mit der Lyrita Recorded Edition unterzeichnet, die für den Richard Itter Trust verantwortlich ist. Die Sammlung ist für Sammler sehr wichtig, da sie noch nie zuvor auf den Markt gebracht wurde.

Obwohl es eine große Anzahl von Otto Klemperer-Aufnahmen auf dem Markt gibt, wurden diese Richard Itter-Bänder mit Live-Übertragungen aus der Royal Festival Hall und den BBC-Studios in Maida Vale zwischen 1955 und 1956, soweit bekannt, noch nie zuvor veröffentlicht.

Klemperer war immer spannender, wenn er live aufgenommen wurde, und hatte im Vergleich zu seinen Studioaufnahmen eine zusätzliche Dringlichkeit, insbesondere zu dieser Zeit, bevor sich sein Gesundheitszustand in späteren Jahren verschlechterte. Seine Philharmonia-Konzerte waren Mitte der 1950er Jahre äußerst erfolgreich, als Walter Legge nach einem Ersatz für Herbert von Karajan suchte, der gerade dabei war, zu den Berliner Philharmonikern zu wechseln. Wie Richard Osborne in seinen Anmerkungen feststellt, »bedeutete der Winter 1955 / 56 einen Neuanfang für Klemperer.«

Für Sammler gibt es eine sehr seltene Aufnahme von Klemperer als Begleiter des berühmten Geigers Bronislav Gimpel (1911-1979), der von Klemperer gebeten worden war, von 1937 bis 1942 sein Konzertmeister beim Los Angeles Philharmonic zu sein. Als Bonus gibt es außerdem Debussys Fêtes aus den Nocturnes, ein Stück, das man normalerweise nicht mit dem großen deutschen Dirigenten in Verbindung bringt.

Edward Greenfield schrieb 1957 in Gramophone über Klemperers Studioaufnahme von Brahms' 2. Sinfonie: »Es besteht für mich kein Zweifel, dass dies die großartigste und aufschlussreichste Aufnahme von Brahms' 2. Sinfonie ist, die je aufgenommen wurde.« Laut Richard Osborne ist der Live-Bericht vom November 1956 sogar noch besser. Klemperers Live-Aufführungen von Mozart im Jahr 1956 ähneln seinen Studioaufnahmen, sind aber schneller, nicht gehetzt, sondern »live musizierend wie im Flug« (Richard Osborne). Beide Studioaufnahmen mit dem BBC Symphony Orchestra (Beethoven und Schumann) sind wesentlich lebendiger als die kommerziellen Aufnahmen von EMI mit der Philharmonia.