Musikkollegium Winterthur - Sein auf CD

Als Inspiration für dieses groß angelegte Jahreszeiten-Triptychon hat sich Roberto González-Monjas von den drei letzten Symphonien inspirieren lassen, die Mozart im Sommer 1788 in rascher Folge komponierte. Während die erste Symphonie (Nr. 39) in Es-Dur eine langsame Einleitung hat, endet die letzte (Nr. 41), die sogenannte „Jupitersymphonie“, mit einem atemberaubenden Finale, so dass „Anfang“ und „Ende“ – „Werden“ und „Transzendieren“ – integraler Bestandteil des künstlerischen Konzepts dieser Trilogie sind. Die zentrale g-Moll-Symphonie (Nr. 40) steht für das „Sein“: für das „Im-Mitten-Sein“. Tatsächlich werden wir selten so abrupt und atemlos in einen musikalischen Mahlstrom geworfen wie in dieser g-Moll-Symphonie von Mozart. Es ist fast so, als würden wir die ersten, leisen Töne der Bratsche erst wahrnehmen, wenn die Geigen mit ihrer berühmten Melodie einsetzen – und da sind wir schon mittendrin. Dass die Melodie in den 1990er-Jahren als Handy-Klingelton daherkommt, verdeckt, wie ungewöhnlich sie eigentlich ist: unruhig, aus kleinen Elementen zusammengesetzt – „Seufzern“, wie man oft liest. Roberto González-Monjas ist ein äußerst gefragter Dirigent und Violinist, der sich rasch einen internationalen Ruf erarbeitet hat. Er ist Chefdirigent des Musikkollegiums Winterthur, Erster Gastdirigent des Belgischen Nationalorchesters sowie Chefdirigent des Orquesta Sinfónica de Galicia in Spanien. Seit September 2024 ist er zudem Chefdirigent des Mozarteumorchesters Salzburg. Als engagierter Pädagoge gründete er 2013 gemeinsam mit dem Dirigenten Alejandro Posada die Iberacademy. Ziel der Institution ist es, ein effizientes und nachhaltiges Modell der musikalischen Ausbildung in Lateinamerika zu schaffen, das sich auf benachteiligte Bevölkerungsgruppen konzentriert – und hochtalentierte junge Musiker fördert. González-Monjas ist zudem Professor für Violine an der Guildhall School of Music & Drama und betreut und dirigiert regelmäßig das Guildhall School Chamber and Symphony Orchestra in der Londoner Barbican Hall. Zuvor war er sechs Jahre lang Konzertmeister des Orchestra dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia und bis zum Ende der Saison 2020 / 21 zudem Konzertmeister des Musikkollegiums Winterthur.