Karl Amadeus Hartmann: Simplicius Simplicissimus auf 2 Super Audio CDs

Der gebürtige Münchner Karl Amadeus Hartmann zählt zu den führenden deutschen Komponisten des zwanzigsten Jahrhunderts. Ein wesentlicher Teil seines Œuvres, das acht Sinfonien und Kammermusik umfasst, hat seinen Ursprung in einem der dunkelsten Kapitel der Weltgeschichte – in der Zeit von 1933 bis 1945 - als die Nazis an der Macht waren. Diese Periode, in der Hartmann sich nach und nach aus dem öffentlichen Leben zurückzog, und die schließlich in seiner eigenen "inneren Emigration" gipfelte, repräsentiert einen entscheidenden Wendepunkt in seiner kreativen Entwicklung. Vor dieser Zeit war Hartmanns Stil ein spielerischer, neoklassizistischer, beeinflusst von Jazz und Dadaismus, mit dem er sich kaum von seinen Zeitgenossen unterschied. Ohne Aussicht auf eine Aufführung seiner Werke, entwickelte er schließlich eine musikalische Sprache, die neben Einflüssen von Bach, Bruckner und Beethoven in hohem Maße auch den Komponisten verpflichtet war, deren Musik die Nazis verboten hatten, wie Mahler, Berg, Strawinsky, Prokofjew und Bartók. Er verwendete diese Ausdrucksform nicht nur in seinen Symphonien und vielen seiner Kammermusikwerke, sondern auch in seiner Oper "Simplicius Simplicissimus", basierend auf dem Roman "Der abenteuerliche Simplicissimus" von Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen aus dem Jahr 1669. Der vollständige Titel der zweiten Version, die hier präsentiert wird, ist "Simplicius Simplicissimus: drei Szenen aus seiner Jugend".

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