Franz Liszt: Transkriptionen & Paraphrasen nach Wagner-Opern "Reimagining Wagner II" auf CD

Die Ouvertüre zu Tannhäuser beginnt mit einem vollen Klang und einem selbstbewussten Ansatz, der von einer schillernden Technik, kraftvoller Agilität und virstuosen Passagen getragen wird. Im Gegensatz dazu schaffen die zarten, präzisen und ausdrucksstarken Tremoli und der akribische und genaue Einsatz des Pedals ein meisterhaftes Gleichgewicht. Die Liszt'sche Partitur ist zunehmend pianistisch und betont den polyphonen und vielschichtigen Aspekt des Werks, ohne dass das volle Orchester in irgendeiner Weise fehlt. Die auf- und absteigenden Notenkaskaden werden mit poetischer Präzision gebändigt, wobei sowohl die Details als auch das Ganze ständig und differenziert beherrscht werden. Es ist, als hätte der Interpret ständig ein Ohr innerhalb und ein Ohr außerhalb des Klangs. Die Spannung des Beginns der Ballade aus Der Fliegende Holländer, die beredten Momente der Stille und die dunklen und schweren Klänge, die sich mit silbrigen Passagen abwechseln, führen zum eigentlichen Beginn der Ballade, in der sich das romantische und zarte Thema mit der anfänglichen Gewalt kreuzt, bis es die Form einer berauschenden Studie annimmt. Die Lisztsche Konstruktion besteht aus bedeutenden Abschnitten, wie echte kommunikative Phrasen, jede auf ihre Weise wirksam, die das Prinzip des Kontrasts in all seinen Facetten ausnutzen: dynamisch, stilistisch und intensiv. Die reiche Klangfülle der abschließenden Coda ist absolut überzeugend.