Franz Liszt: Klaviersonate h-moll auf CD

Zwischen Lise De La Salle und Franz Liszt besteht seit mehr als zwanzig Jahren eine Affinität, man könnte auch sagen eine Liebesgeschichte, die bis heute anhält. Für ihr zweites Album, das sie 2005 im Alter von nur siebzehn Jahren aufnahm, stellte sie ihn Bach gegenüber. Sechs Jahre später nahm sie ihr erstes reines Liszt-Album auf, ein dunkel gefärbtes Programm, bei dem die tragischen und unerbittlichen Funérailles und Après une lecture du Dante auf Nuages gris und Lacrymosa trafen.

Nunmehr, mit der Klaviersonate h-moll, Cantique d’amour und Réminiscences de Don Juan, vereint die französische Pianistin zwei der größten Meisterwerke des kosmopolitischsten aller Komponisten der europäischen Romantik, die sich erstaunlich gut ergänzen. Die Sonate h-moll, die quasi eine Zusammenfassung der Liszt’schen Kunst darstellt, erstrahlt mit einem besonderen Glanz im Klavierrepertoire des 19. Jahrhunderts, während bei den Réminiscences de Don Juan Liszt berühmte Motive aus Mozarts Oper aufgreift, in einer Ästhetik voller Leidenschaft, in der sich seine Kunst der Kontraste und schillernde Virtuosität spiegeln. Hierbei nähert sich Lise De La Salle so weit wie möglich dem Genius Liszt, indem sie insbesondere ihre Kunst der dunklen Atmosphäre verfeinert.