Musik für Saxophon & Klavier "Komponistinnen im Exil"
Musik für Saxophon & Klavier "Komponistinnen im Exil"
Mit Werken von:
Vitezslava Kapralova (1915-1940)
, Dora Pejacevic (1885-1923)
, Ruth Schonthal (1924-2006)
, Sofia Gubaidulina (geb. 1931)
Mitwirkende:
Klusa-Duo
CD
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
-
Vitezslava Kafpralova: Elegie für Violine & Klavier (arr. für Saxophon & Klavier); Ritornell für Cello & Klavier op. 25 (arr. für Saxophon & Klavier)
+Dora Pejacevic: Sonate für Cello & Klavier op. 35 (arr. für Saxophon & Klavier)
+Ruth Schonthal: Sonata concertante für Viola oder Klarinette & Klavier (arr. für Saxophon & Klavier); The Bells of Sarajevo für Klarinette & präpariertes Klavier (arr. für Saxophon & Klavier)
+Sofia Gubaidulina: Lied ohne Worte für Trompete & Klavier (arr. für Saxophon & Klavier)
- Künstler: Klusa-Duo (Saxophon & Klavier)
- Label: primTon, DDD, 2023
- Bestellnummer: 11738990
- Erscheinungstermin: 24.1.2024
WIE DIOGENES IM FASS - Tod oder Ausgang?
Vertreibung, Flucht, Unheil und Tod oder Quelle für neue Inspiration und Kraft - zwischen diesen beiden Polen bewegen sich die Zuschreibungen an den Zustand des Exils. Schon im Altertum wurde die Verbannung als Bestrafungsmethode angewandt. Die Heimat verlassen, im Fremden, Unbekannten ankommen und sich neu verorten – ein Schicksal, das etwa auch Ovid ereilte, als er Rom verlassen und in die Stadt Tomis am Schwarzen Meer ziehen musste. Gerade für Künstler bringt das Exil Schwierigkeiten in mehrfacher Hinsicht: Es ist nicht nur die Lebensheimat, die ihnen abhanden kommt, auch die Schaffensheimat, der Kulturraum, in dem sie geprägt und groß geworden sind, die gesprochene Sprache, die musikalische, die bildnerische, die ästhetische müssen sie ein Stück weit hinter sich lassen. Und nicht zuletzt das Publikum, das sie verstanden und akzeptiert hat.
Doch bergen Verlassen und Neuankommen auch eine große Chance: Verlangen, Heimweh, Einsamkeit und Konflikte können den Schaffensprozess anschieben, weben den Stoff für künstlerische Werke. Die zunächst fremde Kultur kann anregen, zu neuen Ideen beflügeln, Erleben und Erkenntnisse erweitern und die Arbeit bereichern. Zugleich finden im besten Falle die eigenen künstlerischen Ansätze und mitgebrachten Strömungen Eingang in die Kultur des Gastgeberlandes.
Auf dieser CD wird das Schicksal komponierender Frauen in den Mittelpunkt gerückt. Sie spielen in den zahlreich existierenden Abhandlungen und Büchern über Künstler im Exil bislang eine eher untergeordnete Rolle. Dies nicht zuletzt, weil Komponistinnen, denen in der Vergangenheit ohnehin oft Vorurteile wegen ihrer künstlerischen Tätigkeit entgegengebracht wurden, im Exil nicht selten gezwungen waren, das Komponieren zugunsten der Familie und deren ökonomischer Erhaltung aufzugeben.
Wie wirkt sich die Wanderschaft zwischen verschiedenen musikalischen Welten auf der Suche nach der eigenen künstlerisch-musikalischen Identität aus? Welche Anregungen finden Eingang in den Kompositionsprozess, wie weit verschmelzen eigener und fremder Musikstil, und wann sind die Grenzen des Vermischens erreicht?
Doch nicht nur Komponistinnen, die ins äußere Exil gezwungen wurden, kommen auf dieser CD zu Gehör. Auch das Komponieren aus einer Art „innerem Exil“ heraus wird beleuchtet, einem Alleinsein aus Gründen der Herkunft, politischen oder religiösen Weltanschauung, einer Vereinsamung innerhalb von Herrschaftsstrukturen, die freies künstlerisches Äußern nicht zulassen, oder einem Gefühl der Fremdheit, des Lebens „wie Diogenes im Fass“, umgeben von Menschen, die eigentlich dieselbe (künstlerische?) Sprache sprechen – wenn das Komponieren zum Lebenselixier wird, gerade so, als ob das Weiterleben, das Existieren davon abhinge.
Seit 2020 sind Kathrin von Kieseritzky und Luisa Sereina Splett im KLUSA-Duo auf der Suche nach spannenden und ungewöhnlichen Konzertprogrammen. Dabei wollen sie in der Besetzung Saxophon und Klavier Neues, bislang wenig Gehörtes entdecken und Bewährtes auf frische und unkonventionelle Weise neu interpretieren.
Kathrin von Kieseritzky lebt als freiberufliche Musikerin in Berlin und spielt in verschiedenen kammermusikalischen Formationen. Konzertreisen führten sie u. a. nach Mexiko, Panama, Costa Rica und Trinidad & Tobago. Gründungsmitglied im ADUMÁ Saxophonquartett, mit dem sie mehrere Preise erspielte. Ein Schwerpunkt ihrer Arbeit ist die Aufführung von zeitgenössischer Musik und die freie Improvisation, was sich auch in zahlreichen Musik(Theater)-Projekten mit und für Kinder niederschlägt, u. a. als musikalische Leiterin beim Kinderclub der Deutschen Oper Berlin.
Der Weg der Winterthurer Pianistin Luisa Sereina Splett führte von Zürich über Santiago de Chile und St. Petersburg nach Berlin. Sie spricht sechs Sprachen und verbindet nationale Klavierschulen zu ihrem ganz persönlichen Stil. Solistin, Kammermusikerin und Gastdozentin in der Schweiz, Europa, Russland, Nord- und Südamerika.
Im Vordergrund ihres künstlerischen Schaffens steht die Entdeckung von Ungespieltem, die Kombination von Altem mit Neuem. Luisa unterrichtet und ist freie Mitarbeiterin an der Jungen Staatsoper Berlin.
- Tracklisting
- 1 Track 1
- 2 Track 2
- 3 Track 3
- 4 Track 4
- 5 Track 5
- 6 Track 6
- 7 Track 7
- 8 Track 8
- 9 Track 9
- 10 Track 10
- 11 Track 11
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