Wolfgang Amadeus Mozart: Gallimathias Musicum KV 32 (Quodlibet) auf CD

Eine abwechslungsreiche Übersicht über Mozarts »Gelegenheitsmusik«, darunter seine großartigste Serenade sowie eines seiner frühesten und seltsamsten Werke, neben zwei späten und kraftvollen Meisterwerken.

Mozarts »Posthorn«-Serenade wurde schon oft aufgenommen, aber vielleicht nie mit so anregenden und kontrastreichen Kopplungen wie diese neue Aufnahme des Tschechischen Kammerphilharmonischen Orchesters Pardubice unter ihrem armenischen Musikdirektor Vahan Mardirossian. Diese Besetzung hat kürzlich ein attraktives Album mit Mozarts »Lodron«-Divertimenti (97307) aufgenommen; jetzt wenden sie sich der großartigsten der Serenaden zu, die Mozart komponierte, als er noch im Dienste des Fürsterzbischofs von Salzburg stand.

Die »Posthorn«-Serenade stammt aus dem Jahr 1779, und die Harmonie ihrer großartigen Einleitung gehört sofort in die reichhaltige, ambivalente Welt des reifen Mozart. Alles hier ist auf Unterhaltung angelegt, wie die anmutigen Menuettpaare und der ausgedehnte »konzertante« Satz mit einer Kadenz für Solobläser, aber darüber hinaus gibt es ein einzigartiges mozartisches Pathos, das am stärksten im Andantino in d-Moll zum Ausdruck kommt.

Kaum etwas in Mozarts Werk könnte einen stärkeren Kontrast aufweisen als das Patchwork aus Tänzen und Melodien, das der 10-jährige Komponist während seiner Genesung nach einer schweren Krankheit in Den Haag zusammengestellt hat. Als Auftrag für ein Stück zur Feier der Thronbesteigung von Wilhelm V. als Prinz von Oranien produzierte er dieses 17-sätzige »Gallimathias Musicum«. Das Album macht dann einen typisch Mozartschen Wechsel zum ernsten Ton der Freimaurer-Trauermusik, die 1785 zum Gedenken an die Freimaurerbrüder des Komponisten komponiert wurde.

Nicht weniger eindrucksvoll ist die Fuge in c-Moll, die Mozart ursprünglich im Dezember 1783 für zwei Klaviere schrieb. Als er sie im Juni 1788 für Streicher neu komponierte, fügte er ein strenges und einleitendes Adagio hinzu. Bekannt als Adagio und Fuge KV546, wurde dies von Besetzungen aufgenommen, die vom Streichquartett bis zum vollen Symphonieorchester reichten; die Tschechische Kammerphilharmonie bietet einen überzeugenden Mittelweg.

- Ein wesentlicher Teil von Mozarts Werk besteht aus Werken, die man als »Unterhaltungsmusik« bezeichnen könnte. Die meisten dieser Stücke wurden für festliche Anlässe in Salzburg komponiert, wie Namenstage, Geburtstage und andere Festlichkeiten. Es gibt Hinweise darauf, dass einige davon im Freien gespielt werden sollten, in einem rustikalen Garten, wo die Partygäste ein Getränk oder eine Mahlzeit genießen. Viele der leichteren Stücke wurden als »Divertimento« bezeichnet, andere als »Serenade«, »Cassation« oder »Notturno«.

- Mozarts Posthornserenade, komponiert 1779, ist eine seiner bekanntesten und erfolgreichsten Serenaden. Der Name der Serenade leitet sich von dem bekannten Solo für das Posthorn ab, ein ventilloses Blechblasinstrument, das zu Mozarts Zeiten bei der Post verwendet wurde. Ihre fünf Sätze verbinden Eleganz mit lebhaften Rhythmen. Vom anmutigen Andante bis zum temperamentvollen Menuetto strotzt sie vor melodischem Reichtum, Charme, ansteckender Brillanz und Witz.

- Ebenfalls in dieser Aufnahme enthalten sind das heitere Gallimatthias musicum KV32, die bewegende Maurerische Trauermusik KV477 und das Adagio & Fuga KV546.

– Gespielt in historisch informierter Aufführungspraxis auf modernen Instrumenten vom Tschechischen Kammerphilharmonieorchester Pardubice unter der Leitung von Vahan Mardirossian.