Johann Sebastian Bach: Cellosuiten BWV 1007-1012 auf 2 CDs

»Die Bach-Suiten sind wie ein Puzzle: Man lebt von Kindheit an mit ihnen, man greift sie von Zeit zu Zeit auf, da es sich um Stücke handelt, die Teil des Repertoires sind, man übt sie nacheinander, um sie zu entdecken.« Und dann hat man manchmal die Möglichkeit, entweder eine ganze Suite oder Auszüge zu spielen, zuerst für Prüfungen oder Vorsingen, wenn man Student ist, dann im Konzert. Es ist also ein Korpus, der in gewisser Weise fragmentarisch Gestalt annimmt, wenig Nach und nach entstand für mich ganz natürlich der Wunsch und die Möglichkeit, diese Stücke von Anfang bis Ende zu spielen und aufzunehmen. Das Puzzle wurde nach und nach zusammengesetzt, bis ich meinen Weg durch das fand, was diese Suiten mir persönlich sagten.

Zu einem gegebenen Zeitpunkt Moment hatte ich das Gefühl einer Art Entmystifizierung: Diese Suiten sind Tänze, warum nicht einfach so spielen, so natürlich wie möglich, wie Bachs Suiten für Orchester oder eine Suite von Tänzen für Viola da Gamba von Marin Marais? Das wäre Ihrer musikalischen Dichte tut das keinen Abbruch – ganz im Gegenteil! Daher ist diese Aufnahme aus heutiger Sicht kein Höhepunkt, sondern ein Fokus auf den Moment, in dem man sich bereit fühlt, seine Reflexion, seine Beziehung dazu zu teilen Musik und mit dem eigenen Instrument, mit Tatendrang und Begeisterung.

Meine Wahl der verschiedenen Instrumente war vor allem von dem Wunsch bestimmt, subtil unterschiedliche Welten darzustellen. Ich sage subtil, weil sie sich nicht grundlegend unterscheiden: derselbe Instrumentenbauer, derselbe Interpret, die gleichen Saiten, der gleiche Bogen. Andererseits sind die Klangtexturen unterschiedlich.«