Andrew von Oeyen - Bach / Beethoven auf CD

Musikalisches Seelenheil in der Pandemie: Andrew van Oeyen spielt Beethoven und Bach

Anfang 2020 plante der gebürtige Amerikaner Andrew von Oeyen ein Album mit Beethoven-Sonaten, um den 250. Geburtstag des Komponisten zu feiern. Die Einspielung hätte im auffäl-ligen Kontrast zu seiner Debüt-Veröffentlichung bei Warner Classics gestanden, einem Pro-gramm mit Ravel, Saint-Saëns und Gershwin. Geprägt von den Eindrücken des Pianisten im Lockdown, umfasst dieses Solo-Recital nun Bachs achtsätzige Ouvertüre im französischen Stil BWV 831 sowie Beethovens Klaviersonaten Nr. 13 in Es und Nr. 23 in f-Moll, „Appassiona-ta“. Das Album beschließen Bearbeitungen von Wilhelm Kempff zweier langsamer Sätze, die Bach für begleitete Flöte und Klavier schrieb. Der Ausbruch der Pandemie veränderte sowohl Von Oeyens Pläne als auch seine Gefühle gegenüber der Musik, die er spielte, radikal: „Angesichts meiner eigenen Stimmung und der vorherrschenden Untergangsstimmung hatte ich keine Muße, die stürmischen und heroischen romantischen Stimmen von Chopin, Liszt und Rachmaninoff zu erforschen; Ich brauchte etwas Rohes und Direktes, das von allem Unwesentlichen befreit war. Am wichtigsten war, dass es universell sein musste. Es war eine Überraschung, dass der Komponist, der mich am meisten ansprach, einer war, zu dem ich bis dahin keine enge Beziehung hatte, nämlich Johann Sebastian Bach.“ Von Oeyen weiter: „Wenn Bach als mein erster musikalischer Ankerplatz in der Pandemie diente, wandte ich mich in der zweiten Welle wieder Beethoven zu. Nachdem ich Trost in den Chorälen, Präludien und Fugen des 18. Jahrhunderts gefunden hatte, war ich nun bereit, dem Sturm in der Gesellschaft der unverwüstlichen und unzerstör-baren Sonaten des 19. Jahrhunderts entgegenzutreten.“

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