Wolfgang Amadeus Mozart: Symphonien Nr.38 & 40
Symphonien Nr.38 & 40
CD
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
- Künstler: Mozarteum Orchester Salzburg, Bolton
- Label: Oehms, DDD, 2003
- Bestellnummer: 4074146
- Erscheinungstermin: 2.7.2004
Mozarteum Orchester Salzburg · Ivor Bolton, conductor
Mit zwei der beliebtesten Sinfonien Mozarts – der Prager und der g-moll Sinfonie Nr. 40 – gibt der international gefeierte Dirigent Ivor Bolton aus England als neuer Chefdirigent des Mozarteum Orchesters Salzburg sein Debüt auf OehmsClassics. Weitere Veröffentlichungen mit dem MOS folgen in Kürze.
Marksteine der klassischen Symphonie
Die Symphonie Nr. 40 in g-Moll KV 550 entstand im Juni 1788 als erste der im Sommer dieses Jahres ohne bekannten Auftrag geschriebenen letzten drei Symphonien. Die auf dieser Aufnahme verwendete, um zwei Klarinetten erweiterte Fassung entstand für die (nicht gesicherte) Aufführung in Wien im April 1791.
Der Grund für die Popularität gerade dieses Werks sind die einleitenden Takte des 1. Satzes (Molto allegro). Das gleichsam hin und her schwingende, schlichte Motiv, gespielt von den tiefen Streichern, hat verzaubernde Wirkung. Der Pulsschlag des Lebens liegt darin, schlägt zur Freude und zum Leid mit tröstlicher Konsequenz, trifft die Hörer direkt in den Bauch. Eine kleine Sekunde nur, aber eine der geheimnisvollsten Sekunden der Musikgeschichte. Wie Mozart aus der Keimzelle dieses Ur- Motivs eine ganze Landschaft voll Klang- Erzählungen schafft, wie er mit Tonarten und Chromatik spielt, ist unüberbietbar meisterhaft. Im folgenden Andante (in Es- Dur) herrscht eine ständig neu akzentuierte 6 / 8-Bewegung vor. Mozart greift hier weit voraus, komponiert in äußerst komplexen Strukturen, gerät in der Durchführung in fast »amelodische« Bereiche, in eine neue Welt, deren Intensität den expressiven Ausdruck Beethovens vorwegnimmt. Das Menuett benützt das Tänzerische nur mehr als Formelement. Spannungsreiche Sekund- Dissonanzen und ein trotziges Thema kennzeichnen den Satz, nur im Trio setzt sich gelöstere Atmosphäre durch. Der Finalsatz ist Mozarts experimentellstes Stück überhaupt. Die Tendenz, Musik in Einzeltöne aufzulösen, verblüfft. Freilich, Mozart schafft immer wieder die Einbindung in die klassische Harmonie – und dennoch, die »Ahnung von einer Zeit, in der die Hässlichkeit gleichberechtigt neben der Schönheit« in der Musik stehen wird, sollte aufmerksamen Hörern nicht ganz verborgen bleiben. Die Musik bleibt unerbittlich in Moll.
Die Symphonie Nr. 38 in D-Dur KV 504 schrieb Mozart im Dezember 1786 in Wien, die erfolgreiche Uraufführung fand am 19. Jänner 1787 in Prag statt. Die sogenannte »Prager« ist die letzte Symphonie des Komponisten vor der großen Schlusstrias, neben der sie gleichrangig ihren Platz hat.
Der erste, formvollendete Sonatensatz beginnt mit einem schwermütigen Adagio, aus dem sich das die Ouverture der Zauber- flöte vorausahnende Hauptmotiv des Allegros entwickelt. Dramatische Spannung beherrscht den weit von jeder Lieblichkeit entfernten Satz. Die hell-dunkle Klangwelt des Don Giovanni ist bereits sehr nahe; im Oktober desselben Jahres feierte Mozart in der ihm so wohlgesonnenen Stadt Prag mit dieser Oper den rauschendsten Erfolg seines Lebens. Dass Mozart das Menuett ausgelassen hat, ist kein Rückgriff auf die alte italienische Dreisätzigkeit, sondern ergibt sich zwingend aus der Struktur der vorliegenden Sätze. Im nachdenklichen, von sehnsuchtsvollen Sequenzen durchzogenen Andante nähert sich das Metrum immer wieder dem Menuett – der übliche dritte ist quasi in den zweiten Satz integriert. Das Presto-Finale ist ein Lehrbeispiel für die Kunst der Polyphonie, aber in seiner rondoartigen Anlage, seinem Schwung und seiner fröhlichen Turbulenz gleichzeitig direkt packende Musik für die Sinne. In klassischer Vitalität endet das Werk, in dem die romantische Frage nach dem Schicksal wetterleuchtet.
Beide Symphonien sind Gipfelwerke der klassischen Form, öffnen weite Räume in die Zukunft und schaffen souverän den Spagat zwischen Eingängigkeit und höchster Kunst. - Gottfried Franz Kasparek
(OehmsClassics)
Mit zwei der beliebtesten Sinfonien Mozarts – der Prager und der g-moll Sinfonie Nr. 40 – gibt der international gefeierte Dirigent Ivor Bolton aus England als neuer Chefdirigent des Mozarteum Orchesters Salzburg sein Debüt auf OehmsClassics. Weitere Veröffentlichungen mit dem MOS folgen in Kürze.
Marksteine der klassischen Symphonie
Die Symphonie Nr. 40 in g-Moll KV 550 entstand im Juni 1788 als erste der im Sommer dieses Jahres ohne bekannten Auftrag geschriebenen letzten drei Symphonien. Die auf dieser Aufnahme verwendete, um zwei Klarinetten erweiterte Fassung entstand für die (nicht gesicherte) Aufführung in Wien im April 1791.
Der Grund für die Popularität gerade dieses Werks sind die einleitenden Takte des 1. Satzes (Molto allegro). Das gleichsam hin und her schwingende, schlichte Motiv, gespielt von den tiefen Streichern, hat verzaubernde Wirkung. Der Pulsschlag des Lebens liegt darin, schlägt zur Freude und zum Leid mit tröstlicher Konsequenz, trifft die Hörer direkt in den Bauch. Eine kleine Sekunde nur, aber eine der geheimnisvollsten Sekunden der Musikgeschichte. Wie Mozart aus der Keimzelle dieses Ur- Motivs eine ganze Landschaft voll Klang- Erzählungen schafft, wie er mit Tonarten und Chromatik spielt, ist unüberbietbar meisterhaft. Im folgenden Andante (in Es- Dur) herrscht eine ständig neu akzentuierte 6 / 8-Bewegung vor. Mozart greift hier weit voraus, komponiert in äußerst komplexen Strukturen, gerät in der Durchführung in fast »amelodische« Bereiche, in eine neue Welt, deren Intensität den expressiven Ausdruck Beethovens vorwegnimmt. Das Menuett benützt das Tänzerische nur mehr als Formelement. Spannungsreiche Sekund- Dissonanzen und ein trotziges Thema kennzeichnen den Satz, nur im Trio setzt sich gelöstere Atmosphäre durch. Der Finalsatz ist Mozarts experimentellstes Stück überhaupt. Die Tendenz, Musik in Einzeltöne aufzulösen, verblüfft. Freilich, Mozart schafft immer wieder die Einbindung in die klassische Harmonie – und dennoch, die »Ahnung von einer Zeit, in der die Hässlichkeit gleichberechtigt neben der Schönheit« in der Musik stehen wird, sollte aufmerksamen Hörern nicht ganz verborgen bleiben. Die Musik bleibt unerbittlich in Moll.
Die Symphonie Nr. 38 in D-Dur KV 504 schrieb Mozart im Dezember 1786 in Wien, die erfolgreiche Uraufführung fand am 19. Jänner 1787 in Prag statt. Die sogenannte »Prager« ist die letzte Symphonie des Komponisten vor der großen Schlusstrias, neben der sie gleichrangig ihren Platz hat.
Der erste, formvollendete Sonatensatz beginnt mit einem schwermütigen Adagio, aus dem sich das die Ouverture der Zauber- flöte vorausahnende Hauptmotiv des Allegros entwickelt. Dramatische Spannung beherrscht den weit von jeder Lieblichkeit entfernten Satz. Die hell-dunkle Klangwelt des Don Giovanni ist bereits sehr nahe; im Oktober desselben Jahres feierte Mozart in der ihm so wohlgesonnenen Stadt Prag mit dieser Oper den rauschendsten Erfolg seines Lebens. Dass Mozart das Menuett ausgelassen hat, ist kein Rückgriff auf die alte italienische Dreisätzigkeit, sondern ergibt sich zwingend aus der Struktur der vorliegenden Sätze. Im nachdenklichen, von sehnsuchtsvollen Sequenzen durchzogenen Andante nähert sich das Metrum immer wieder dem Menuett – der übliche dritte ist quasi in den zweiten Satz integriert. Das Presto-Finale ist ein Lehrbeispiel für die Kunst der Polyphonie, aber in seiner rondoartigen Anlage, seinem Schwung und seiner fröhlichen Turbulenz gleichzeitig direkt packende Musik für die Sinne. In klassischer Vitalität endet das Werk, in dem die romantische Frage nach dem Schicksal wetterleuchtet.
Beide Symphonien sind Gipfelwerke der klassischen Form, öffnen weite Räume in die Zukunft und schaffen souverän den Spagat zwischen Eingängigkeit und höchster Kunst. - Gottfried Franz Kasparek
(OehmsClassics)
- Tracklisting
- Details
- Mitwirkende
Disk 1 von 1 (CD)
Sinfonie Nr. 40 g-moll KV 550
- 1 1. Molto allegro
- 2 2. Andante
- 3 3. Menuetto - Trio
- 4 4. Allegro assai
Sinfonie Nr. 38 D-Dur KV 504 "Prager Sinfonie"
- 5 1. Adagio - Allegro
- 6 2. Andante
- 7 3. Presto
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