Arnold Kloninger: Teigtaschen, Trauma und Transit, Kartoniert / Broschiert
Teigtaschen, Trauma und Transit
- Migrationspoetische Aspekte in der russlanddeutschen Gegenwartsliteratur am Beispiel von Eleonora Hummels "Die Fische von Berlin" (2005) und Elina Penners "Nachtbeeren" (2022)
(soweit verfügbar beim Lieferanten)
- Verlag:
- Otto-Friedrich-Uni, 06/2025
- Einband:
- Kartoniert / Broschiert
- Sprache:
- Deutsch
- ISBN-13:
- 9783989890503
- Artikelnummer:
- 12359856
- Umfang:
- 127 Seiten
- Erscheinungstermin:
- 18.6.2025
- Serie:
- Bamberger Studien zu Literatur, Kultur und Medien - Band 39
Klappentext
Russlanddeutsche (Spät-)Aussiedler stellen eine der größten Migrationsgruppen in Deutschland dar. Dennoch sind viele Aspekte ihrer Geschichte und Kultur bis heute nur spärlich erforscht. Dies gilt in ganz besonderem Maße für ihre Literatur. Diese Arbeit hat es sich deshalb zum Ziel gesetzt, die bisher kaum untersuchte Literatur der Russlanddeutschen näher zu beleuchten. Exemplarisch wird dies an zwei Werken der Gegenwartsliteratur durchgeführt: Eleonora Hummels "Die Fische von Berlin" (2005) und Elina Penners "Nachtbeeren" (2022). Die Literaturauswahl spiegelt dabei das für die russlanddeutsche Geschichte prägende Gefühl einer 'doppelten Fremdheit' wider: Erzählt "Die Fische von Berlin" von den Ausreisebemühungen und der Alltagsdiskriminierung einer russlanddeutschen Familie in den 1980er Jahren der Sowjetunion, schildert "Nachtbeeren" hingegen die Desillusionen und Integrationsschwierigkeiten einer russlanddeutsch-mennonitischen Familie im Deutschland des Jahres 2020. Im Mittelpunkt der Arbeit steht dabei die Frage, ob man für die russlanddeutsche Literatur eine ihr eigene, distinktive Migrationspoetik postulieren kann? Erfolgt die literarische Verarbeitung von russlanddeutscher Migration also mit ähnlichen literarästhetischen Strategien oder unterscheiden sich die gewählten Verfahren je nach erzähltem Zeitpunkt der Migrationsbiographie? Zur Beantwortung dieser Frage wird eine textnahe Interpretation mit einer sozio-historischen Lektüre verknüpft, die die Geschichte der Russlanddeutschen ebenso wie ihre Literaturgeschichte einbezieht. Konkrete Analyseaspekte umfassen für "Die Fische von Berlin" das Deutschland- und Russlandbild, Vergangenheits- und Traumabewältigung sowie die Bedeutung von Transiträumen; für "Nachtbeeren" die Verhandlung von Identitätskrisen, die sozioökonomische Marginalisierung als auch die Bedeutungsgehalte der Essenssymbolik. Es zeigt sich: Trotz der Darstellung unterschiedlicher Zeitpunkte der Migration weisen die beiden Romane bemerkenswerte literarästhetische Parallelen auf formaler und inhaltlicher Ebene auf.
Anmerkungen:
