Van Morrison: Duets: Re-Working The Catalogue
Van Morrison hat sich für »Duets: Re-Working The Catalogue« viele prominente Gäste eingeladen. Generationsübergreifend und in gelöster Stimmung wurden die Songs aus Morrisons Katalog in Duettform interpretiert. Wenn man hört, mit wie viel Spaß die Gäste ans Werk gingen, kann man nur davon ausgehen, dass Morrison ein vorzüglicher Gastgeber gewesen sein muss.
Seit seinen Anfängen mit der Rockband »Them« wird Van Morrison von zahllosen Jazz-, Folk-, Rock- und Blues-Musikern verehrt und immer wieder als großer Einfluss benannt. Wenn es dafür noch eines Beweises bedurft hätte, wäre »Duets: Re-Working The Catalogue« die Bestätigung der Bedeutung Van Morrisons.
Van Morrisons »Duets: Re-Working The Catalogue« ist kein generalstabsmäßig geplantes Marketingevent, das nur mit großen Namen protzt, sondern echte handgemachte Musik.
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- Label: RCA, 2015
- Erscheinungstermin: 14.4.2015
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Den Fans handgemachter und Werte aus Fleisch und Blut vertretender Musik braucht man Van Morrison sicher nicht vorstellen. In seiner bereits über fünfzig Jahre andauernden Karriere ist »Van the Man« ein wahrer Gigant der Musikwelt geworden. Die konventionellen Gepflogenheiten des Superstar-Daseins lehnte er grundheraus ab – mit seinem ruhelosen Charakter, kompromisslos und geradeheraus, entzog er sich immer wieder jeder Kategorisierung.
Auf »Duets: Re-Working The Catalogue« widmet sich Morrison also seinem eigenen Katalog und macht sich daran, ihn zu bearbeiten. »Ich nehme mir die alten Sachen normalerweise nicht vor, es sei denn, ich will sie überarbeiten oder ein neues Arrangement machen«, erklärt Van Morrison sich selbst. »Bei diesem Projekt ging es vornehmlich um die Freude, mit Künstlern zu singen, die ich bewundere, aber auch darum, Songs wieder aufzugreifen, die nicht so bekannt sind. Ich wollte schon seit den frühen 2000er Jahren ein solches Album machen, aber es war schwierig, die richtigen Leute dafür zusammen zu bekommen.«
»Die Leute« bildeten für die 16 Titel von »Duets: Re-Working The Catalogue« eine ausgesprochen bunte Liste von Duettpartnern: Bobby Womack, Mavis Staples, George Benson, Joss Stone, PJ Proby, Clare Teal, Gregory Porter, Mick Hucknall, Natalie Cole, Georgie Fame, Shana Morrison, Steve Winwood, Chris Farlowe, Mark Knopfler, Michael Buble und Taj Mahal. Wen kann man denn bei so einer Liste weglassen? Das geht einfach gar nicht!
Besonders erwähnenswert ist sicher die große Altersspanne, die Van Morrisons Duettpartner von Joss Stone bis PJ Proby aufweisen. Das ist übrigens genau der PJ Proby, dem Morrison auf seinem Album »Down the Road« 2002 ein Denkmal setzte. Bobby Womack trug zu »Duets: Re-Working The Catalogue« eine seiner letzten Aufnahmen bei. Auch Van Morrisons Tochter Shana Morrison, seit geraumer Zeit als Singer-Songwriterin unterwegs, ist auf Morrisons 35. Studioalbum vertreten. George Benson zeigt sich nicht nur als Gesangspartner, sondern holte auch seine Gitarre hervor.
Fast im Gegensatz zu der mit Prominenten besetzten Gästeliste fiel die Songauswahl aus. Die offensichtlichen großen Hits wurden nicht gewählt. Es sind die weniger bekannten Songs, die hier die außergewöhnliche Bandbreite und die durchgängig hohe Qualität von Morrisons Werk veranschaulichen. Diese Songauswahl war aber kein Diktat des Meisters, sondern in vielen Fällen der ausdrückliche Wunsch der Duettpartner. Es hat allen Beteiligten offensichtlich viel Spaß gemacht. Van Morrison gilt allgemein als ausgesprochen mürrisch und als nicht einfach in den Interviews. Auf »Duets: Re-Working The Catalogue« zeigt er sich aber sehr gelöst. Der letzte Track »How Can A Poor Boy?« endet im gemeinsamen Gelächter mit Taj Mahal.
Van Morrison muss bei den Sessions zu »Duets: Re-Working The Catalogue« ein vorzüglicher Gastgeber gewesen sein. Dass seine Gäste viel Spaß hatten, hört man sehr deutlich.
Rezensionen
»In Belfast und London wurden Songs aus vier Dekaden neu eingespielt und von Top-Producern wie Don Was und Bob Rock in Hochglanz in Szene gesetzt. Fein: Hier funkeln nicht nur Klassiker, sondern auch Perlen aus der zweiten Reihe.« (stereoplay, Mai 2015)
»Im Duett mit ausgewählten Kollegen wird die irische Stimme noch größer, noch majestätischer.« (Audio, Mai 2015)
- Tracklisting
LP
- 1 Bobby Womack :Some Peace Of Mind
- 2 Mavis Staples :If I Ever Needed Someone
- 3 George Benson:Higher Than The World
- 4 Joss Stone :Wild Honey
- 5 PJ Proby: Whatever Happened To PJ Proby
- 6 Clare Teal :Carrying A Torch
- 7 Gregory Porter :The Eternal Kansas City
- 8 Mick Hucknall: Streets of Arklow
LP
- 1 Natalie Cole :These Are the Days
- 2 Georgie Fame: Get On With The Show
- 3 Shana Morrison: Rough God Goes Riding
- 4 Steve Winwood :Fire in the Belly
- 5 Chris Farlowe: Born To Sing
- 6 Mark Knopfler: Irish Heartbeat
- 7 Michael Bublé: Real Real Gone
- 8 Taj Mahal :How Can A Poor Boy?