Hornung Trio: Spieler
Spieler
CD
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
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- Label: Double Moon, 2017
- Bestellnummer: 7400152
- Erscheinungstermin: 7.9.2017
*** Digipack
»Das Geheimnis besteht darin, dass man sich in jedem Augenblick beherrscht und in keiner Phase des Spiels hitzig wird. Das ist alles.«
Was Fjodor Dostojewski 1867 dem tragischen Helden Aleksej in seinem autobiografischen Erfolgsroman »Der Spieler« in den Mund schrieb, das steht nicht von ungefähr genau 150 Jahre später auch als Leitspruch für den jungen Pianisten Ludwig Hornung. Selbst wenn dessen Spiel auf den 88 weißen und schwarzen Tasten nicht einmal annähernd die selbstzerstörerische Note des Protagonisten besitzt, der in der Spielerhölle Roulettenburg alles verliert, so lassen sich doch gewisse Parallelen ableiten. Das Risiko, sich wieder in den Strudel eines Pianotrios zu stürzen – also quasi ein Sprung ins Dunkle – und dabei alles verlieren zu können, den guten Ruf, Aufträge, womöglich auch Geld, schwingt bei der traditionellsten aller Besetzungsformen im Jazz grundsätzlich mit. Deshalb betitelt Hornung auch seine CD unter eigenem Namen bedeutungsschwer »Spieler«, und reiht sich damit nahtlos als Nummer 69 in die qualitativ erlesene Schar der Jazz thing Next Generation-Entdeckungen ein.
Denn im Gegensatz zu Aleksey weiß Ludwig Hornung ganz genau, worauf er sich einlässt. »Ich denke, es gibt heute viele Pianotrios mit einem technisch ansprechenden Standard, aber nur wenige, die wirklich etwas erzählen und ihre ganze Persönlichkeit ins Spiel einfließen lassen können.« Was der 31-Jährige aus dem pfälzischen Bad Dürkheim damit sagen will, hört sich nicht nur wie ein Alleinstellungsmerkmal an, es klingt auch so. Die sieben Titel von »Spieler«, die Hornung mit Phil Donkin (Bass) und Bernd Oezsevim (Drums) im wahrsten Wortsinn inszenierte, strotzen nur so vor lyrischer Kraft, mystischer Spannung und überraschenden Wendungen. Ludwig Nuss, Hornungs Lehrer am Jazzinstitut zu Berlin, wo er seinen Bachelor mit Bestnote abschloss, schwärmt deshalb auch über das Debüt des ehemaligen Schützlings: »Seine Technik ist nichts weniger als atemberaubend! Und mit ›Technik‹ meine ich die einzigartige singende Qualität jedes Tones zu erzeugen und in jedem denkbaren Kontext aufrecht zu erhalten. Alles singt bei ihm, die rasenden Linien nehmen einen Ton für Ton gefangen, die Akkorde leuchten geradezu. Ich könnte ihm stundenlang zuhören!«
Wer nur einen winzigen Hauch dieser Klangfülle erhascht, der weiß bald, dass Nuss hier keine voreiligen Vorschusslorbeeren verteilt. Vielleicht sind es ja gerade die multiplen Fähigkeiten und Interessen, mit denen sich Ludwig Hornung diesen beachtlichen Vorsprung vor der Konkurrenz verschafft hat. Nach klassischen Klavierstunden und Schlagzeugunterricht im Kindesalter, einer Reihe von Preisen bei »Jugend musiziert« und »Jugend jazzt«, nach Trip Hop-, Hip Hop-, Breakbeat- und Remixe-Projekten, unter anderem mit dem Elektro-Duo »Third I Vision«, sowie einem Polit-SatireProgramm mit der Varieté-Gruppe »Kabarettit«, präsentiert der aktuelle JTNG-Hauptdarsteller nun seine ganz persönliche Sicht auf die alte Dame Pianotrio. »Ich möchte mich nicht beschneiden und sagen, es muss groovig sein oder swingen. Was auch immer aus der Musik entsteht ist okay, sofern es ernst gemeint ist und überzeugend. Der Anspruch, den ich an mich, die Musik und die Musiker stelle, ist Echtheit, Intensität, Kompromisslosigkeit, egal ob der Tenor der Komposition schön, hässlich, fröhlich, traurig oder wütend ist.«
Ein Grundsatz, dem der »Spieler« Ludwig Hornung hier erstaunlich nahekommt.
Ludwig Hornung is one of those rare people blessed with natural virtuosity. His technique is truly breathtaking. And »technique« does not simply denote the ability to play many notes in quick succession (most musicians can do that), but rather to be able to create a unique singing quality for each note, and maintaining this quality in every imaginable context. He makes every note sing; every note is mesmerising, even in rapid lines (»Echos«); the chords are luminescent (»Der Spieler«).
A musician who can »sing« like this is able to hear every note he plays entirely in that moment; each note makes him credible, and every improvisation becomes a spontaneous composition with nothing left to be added at the end. It is futile to point out single pieces or passages, for Ludwig Hornung’s mastery is omnipresent. His grasp of the music and his instrument are such that we follow his spontaneous journeys through his own compositions as well as the standards of the masters (»Kokolores«, paying tribute to Wayne Shorter’s »Dolores«; Monk’s »Ugly Beauty«), hanging onto every note, spellbound and wondering where the music will be taking us, disappointed when the piece has come to an end: I could listen to him for hours!
Was Fjodor Dostojewski 1867 dem tragischen Helden Aleksej in seinem autobiografischen Erfolgsroman »Der Spieler« in den Mund schrieb, das steht nicht von ungefähr genau 150 Jahre später auch als Leitspruch für den jungen Pianisten Ludwig Hornung. Selbst wenn dessen Spiel auf den 88 weißen und schwarzen Tasten nicht einmal annähernd die selbstzerstörerische Note des Protagonisten besitzt, der in der Spielerhölle Roulettenburg alles verliert, so lassen sich doch gewisse Parallelen ableiten. Das Risiko, sich wieder in den Strudel eines Pianotrios zu stürzen – also quasi ein Sprung ins Dunkle – und dabei alles verlieren zu können, den guten Ruf, Aufträge, womöglich auch Geld, schwingt bei der traditionellsten aller Besetzungsformen im Jazz grundsätzlich mit. Deshalb betitelt Hornung auch seine CD unter eigenem Namen bedeutungsschwer »Spieler«, und reiht sich damit nahtlos als Nummer 69 in die qualitativ erlesene Schar der Jazz thing Next Generation-Entdeckungen ein.
Denn im Gegensatz zu Aleksey weiß Ludwig Hornung ganz genau, worauf er sich einlässt. »Ich denke, es gibt heute viele Pianotrios mit einem technisch ansprechenden Standard, aber nur wenige, die wirklich etwas erzählen und ihre ganze Persönlichkeit ins Spiel einfließen lassen können.« Was der 31-Jährige aus dem pfälzischen Bad Dürkheim damit sagen will, hört sich nicht nur wie ein Alleinstellungsmerkmal an, es klingt auch so. Die sieben Titel von »Spieler«, die Hornung mit Phil Donkin (Bass) und Bernd Oezsevim (Drums) im wahrsten Wortsinn inszenierte, strotzen nur so vor lyrischer Kraft, mystischer Spannung und überraschenden Wendungen. Ludwig Nuss, Hornungs Lehrer am Jazzinstitut zu Berlin, wo er seinen Bachelor mit Bestnote abschloss, schwärmt deshalb auch über das Debüt des ehemaligen Schützlings: »Seine Technik ist nichts weniger als atemberaubend! Und mit ›Technik‹ meine ich die einzigartige singende Qualität jedes Tones zu erzeugen und in jedem denkbaren Kontext aufrecht zu erhalten. Alles singt bei ihm, die rasenden Linien nehmen einen Ton für Ton gefangen, die Akkorde leuchten geradezu. Ich könnte ihm stundenlang zuhören!«
Wer nur einen winzigen Hauch dieser Klangfülle erhascht, der weiß bald, dass Nuss hier keine voreiligen Vorschusslorbeeren verteilt. Vielleicht sind es ja gerade die multiplen Fähigkeiten und Interessen, mit denen sich Ludwig Hornung diesen beachtlichen Vorsprung vor der Konkurrenz verschafft hat. Nach klassischen Klavierstunden und Schlagzeugunterricht im Kindesalter, einer Reihe von Preisen bei »Jugend musiziert« und »Jugend jazzt«, nach Trip Hop-, Hip Hop-, Breakbeat- und Remixe-Projekten, unter anderem mit dem Elektro-Duo »Third I Vision«, sowie einem Polit-SatireProgramm mit der Varieté-Gruppe »Kabarettit«, präsentiert der aktuelle JTNG-Hauptdarsteller nun seine ganz persönliche Sicht auf die alte Dame Pianotrio. »Ich möchte mich nicht beschneiden und sagen, es muss groovig sein oder swingen. Was auch immer aus der Musik entsteht ist okay, sofern es ernst gemeint ist und überzeugend. Der Anspruch, den ich an mich, die Musik und die Musiker stelle, ist Echtheit, Intensität, Kompromisslosigkeit, egal ob der Tenor der Komposition schön, hässlich, fröhlich, traurig oder wütend ist.«
Ein Grundsatz, dem der »Spieler« Ludwig Hornung hier erstaunlich nahekommt.
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Ludwig Hornung is one of those rare people blessed with natural virtuosity. His technique is truly breathtaking. And »technique« does not simply denote the ability to play many notes in quick succession (most musicians can do that), but rather to be able to create a unique singing quality for each note, and maintaining this quality in every imaginable context. He makes every note sing; every note is mesmerising, even in rapid lines (»Echos«); the chords are luminescent (»Der Spieler«).
A musician who can »sing« like this is able to hear every note he plays entirely in that moment; each note makes him credible, and every improvisation becomes a spontaneous composition with nothing left to be added at the end. It is futile to point out single pieces or passages, for Ludwig Hornung’s mastery is omnipresent. His grasp of the music and his instrument are such that we follow his spontaneous journeys through his own compositions as well as the standards of the masters (»Kokolores«, paying tribute to Wayne Shorter’s »Dolores«; Monk’s »Ugly Beauty«), hanging onto every note, spellbound and wondering where the music will be taking us, disappointed when the piece has come to an end: I could listen to him for hours!
Rezensionen
»Dieses Trio verfolgt eine eigenständige, klangmalerische Linie fernab dem Mainstream der Klaviertrios. Und für ein Debüt ist das ein starkes, selbstbewusstes Statement, das auf eine spannende Zukunft verweist.« (stereoplay, Oktober 2017)- Tracklisting
- Mitwirkende
Disk 1 von 1 (CD)
- 1 Echos
- 2 Im Wald
- 3 Der Spieler
- 4 Ursache und Wirkung
- 5 Kokolores
- 6 Ugly Beauty
- 7 Nach Hause wanken
Hornung Trio
Spieler
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