Adam Bałdych & Leszek Mozdzer: Passacaglia (180g) (Rose & Mint Vinyl)
Passacaglia (180g) (Rose & Mint Vinyl)
2
LPs
LP (Long Play)
Die gute alte Vinyl - Langspielplatte.
Vinyl liefern wir innerhalb Deutschlands immer portofrei.
- Label: ACT, 2023
- Bestellnummer: 11674574
- Erscheinungstermin: 15.3.2024
- Enthält Downloadcode
Weitere Ausgaben von Passacaglia
- Gesamtverkaufsrang: 10018
- Verkaufsrang in LPs: 2765
Auf »Passacaglia« treffen zwei der prominentesten Charaktere des Jazz aus Polen aufeinander: Violinist Adam Bałdych und Pianist Leszek Możdżer.
Diese Verbindung ist so naheliegend, dass sie von vielen lange herbeigesehnt wurde. Genauer gesagt mehr als ein Jahrzehnt lang. Adam Bałdych erinnert sich an die erste Begegnung: »Leszek lud mich zu einem gemeinsamen Konzert im Opernhaus von Breslau ein. Seitdem haben wir uns immer wieder getroffen, um gemeinsam zu improvisieren, aber vielmehr noch, um zu reden. Das wir musikalisch harmonieren würden, war von Anfang an klar. Aber ich glaube, wir wollten uns das intensive gemeinsame Spielen unterbewusst für den richtigen Moment aufheben, von dem wir wussten, dass er kommen würde.«
Dass es so lange gedauert hat, liegt vor allem an den umfangreichen Aktivitäten der beiden Musiker als Leader. Leszek Możdżer kann man getrost als Popstar des polnischen Jazz bezeichnen. Seine Alben schafften es bis in die vorderen Ränge der Charts, seine Możdżer+ Konzerte mit Gästen wie John Scofield oder Marcus Miller besuchten zehntausende Fans. Und auch europaweit hat sich Możdżer, besonders im Duo mit Lars Danielsson und mit seinem Trio, ein treues Publikum erspielt. Auch Adam Bałdych nimmt eine Ausnahmestellung ein. Auf der Geige hat er einzigartiges Maß an improvisatorischer und stilistischer Freiheit erlangt, die FAZ nannte ihn schon vor zehn Jahren den »größten lebenden Geigentechniker des Jazz«. Beide, Możdżer und Bałdych bewegen sich in den Räumen zwischen Klassik, Jazz und zeitgenössischer Musik. Und beide sind Botschafter der Kultur ihres Heimatlandes und erhielten dafür unter anderem den höchsten polnischen Verdienstorden.
Das erste gemeinsame Album »Passacaglia« ist die musikalische Essenz seiner Protagonisten. Und es scheint, als hätten dessen Bestandteile schon lange in ihnen gearbeitet und mussten nur noch zusammengesetzt werden. Leszek Możdżer sagt: »Es ist, als spielten nicht wir diese Musik, sondern, als spielte sie durch uns hindurch. Sie ist auf natürliche Weise im Zusammenwirken zwischen Adam und mir entstanden, nicht durch einen intellektuellen Prozess. Zunächst haben wir drei Stunden lang gejammt, alles aufgenommen und dann aus einzelnen Motiven Kompositionen geformt.«
Diese Kollektiv-Kompositionen werden ergänzt durch einige eigene Stücke von Bałdych und Możdżer und Interpretationen von Themen von Erik Satie, Josquin des Prez oder Hildegard von Bingen, die auf die klassischen Wurzeln der Beiden verweisen.
Für die Umsetzung bedienen sich Bałdych und Możdżer einer höchst ungewöhnlichen Kombination von Instrumenten: Bałdych spielt neben der klassischen Geige auch eine wärmer klingende Renaissance-Violine und zeigt sich neben dem Spiel mit dem Bogen als Meister des Pizzicato, der gezupften Spielweise des Instruments. Możdżer ist schon lange bekannt dafür, das Klavier mit allerlei Materialien zu präparieren. Diesmal geht der Klangforscher noch einen großen Schritt weiter und spielt, zum Teil simultan, zwei verschieden gestimmte Konzertflügel, auf 442 und 432 Hz. Er erklärt: »Vor einer Weile hörte ich, dass die Flügelstimmung auf 432 Hz eine therapeutische Wirkung habe und beschloss, dies auszuprobieren. Da ich in meinem Studio zwei Flügel habe, ließ ich den zweiten in der normalen Stimmung, um einen Vergleich zu haben. Eines Tages stellte ich die beiden Instrumente nebeneinander auf, so dass ich sie gleichzeitig spielen konnte. Das Ergebnis war verblüffend. Es war wie Spielen in höherer Auflösung, plötzlich hatte ich 24 Tonschritte in einer Oktave statt 12. Es ist eine Befreiung von den Grenzen des temperierten Tonsystems.«
Im Kern geht es Bałdych und Mozdzer um Klang. Um dessen gemeinsames Suchen und Finden. Er ist die Summe aller Melodien, Rhythmen und Harmonien. Und auch wenn der Ausgangspunkt dieser Suche oft das Schöne, Warme, Sanfte ist, wird man beim Hören von »Passacaglia« immer wieder überrascht von den Wendungen und Verzweigungen, die die Musik nimmt. Bałdych und Możdżer bedienen sich komplexer, stellenweise avantgardistischer Mittel, um Musik von bestechender Klarheit zu erzeugen, die nichts Technisches mehr an sich hat und immer wieder neue Farben und Schattierungen offenbart. Wie viele Alben, die nachhaltig fesseln ist Passacaglia anziehend und nahbar, gibt aber nicht gleich alle seine Geheimnisse preis, sondern lässt einen immer wieder zurückzukehren um mehr zu entdecken.
Diese Verbindung ist so naheliegend, dass sie von vielen lange herbeigesehnt wurde. Genauer gesagt mehr als ein Jahrzehnt lang. Adam Bałdych erinnert sich an die erste Begegnung: »Leszek lud mich zu einem gemeinsamen Konzert im Opernhaus von Breslau ein. Seitdem haben wir uns immer wieder getroffen, um gemeinsam zu improvisieren, aber vielmehr noch, um zu reden. Das wir musikalisch harmonieren würden, war von Anfang an klar. Aber ich glaube, wir wollten uns das intensive gemeinsame Spielen unterbewusst für den richtigen Moment aufheben, von dem wir wussten, dass er kommen würde.«
Dass es so lange gedauert hat, liegt vor allem an den umfangreichen Aktivitäten der beiden Musiker als Leader. Leszek Możdżer kann man getrost als Popstar des polnischen Jazz bezeichnen. Seine Alben schafften es bis in die vorderen Ränge der Charts, seine Możdżer+ Konzerte mit Gästen wie John Scofield oder Marcus Miller besuchten zehntausende Fans. Und auch europaweit hat sich Możdżer, besonders im Duo mit Lars Danielsson und mit seinem Trio, ein treues Publikum erspielt. Auch Adam Bałdych nimmt eine Ausnahmestellung ein. Auf der Geige hat er einzigartiges Maß an improvisatorischer und stilistischer Freiheit erlangt, die FAZ nannte ihn schon vor zehn Jahren den »größten lebenden Geigentechniker des Jazz«. Beide, Możdżer und Bałdych bewegen sich in den Räumen zwischen Klassik, Jazz und zeitgenössischer Musik. Und beide sind Botschafter der Kultur ihres Heimatlandes und erhielten dafür unter anderem den höchsten polnischen Verdienstorden.
Das erste gemeinsame Album »Passacaglia« ist die musikalische Essenz seiner Protagonisten. Und es scheint, als hätten dessen Bestandteile schon lange in ihnen gearbeitet und mussten nur noch zusammengesetzt werden. Leszek Możdżer sagt: »Es ist, als spielten nicht wir diese Musik, sondern, als spielte sie durch uns hindurch. Sie ist auf natürliche Weise im Zusammenwirken zwischen Adam und mir entstanden, nicht durch einen intellektuellen Prozess. Zunächst haben wir drei Stunden lang gejammt, alles aufgenommen und dann aus einzelnen Motiven Kompositionen geformt.«
Diese Kollektiv-Kompositionen werden ergänzt durch einige eigene Stücke von Bałdych und Możdżer und Interpretationen von Themen von Erik Satie, Josquin des Prez oder Hildegard von Bingen, die auf die klassischen Wurzeln der Beiden verweisen.
Für die Umsetzung bedienen sich Bałdych und Możdżer einer höchst ungewöhnlichen Kombination von Instrumenten: Bałdych spielt neben der klassischen Geige auch eine wärmer klingende Renaissance-Violine und zeigt sich neben dem Spiel mit dem Bogen als Meister des Pizzicato, der gezupften Spielweise des Instruments. Możdżer ist schon lange bekannt dafür, das Klavier mit allerlei Materialien zu präparieren. Diesmal geht der Klangforscher noch einen großen Schritt weiter und spielt, zum Teil simultan, zwei verschieden gestimmte Konzertflügel, auf 442 und 432 Hz. Er erklärt: »Vor einer Weile hörte ich, dass die Flügelstimmung auf 432 Hz eine therapeutische Wirkung habe und beschloss, dies auszuprobieren. Da ich in meinem Studio zwei Flügel habe, ließ ich den zweiten in der normalen Stimmung, um einen Vergleich zu haben. Eines Tages stellte ich die beiden Instrumente nebeneinander auf, so dass ich sie gleichzeitig spielen konnte. Das Ergebnis war verblüffend. Es war wie Spielen in höherer Auflösung, plötzlich hatte ich 24 Tonschritte in einer Oktave statt 12. Es ist eine Befreiung von den Grenzen des temperierten Tonsystems.«
Im Kern geht es Bałdych und Mozdzer um Klang. Um dessen gemeinsames Suchen und Finden. Er ist die Summe aller Melodien, Rhythmen und Harmonien. Und auch wenn der Ausgangspunkt dieser Suche oft das Schöne, Warme, Sanfte ist, wird man beim Hören von »Passacaglia« immer wieder überrascht von den Wendungen und Verzweigungen, die die Musik nimmt. Bałdych und Możdżer bedienen sich komplexer, stellenweise avantgardistischer Mittel, um Musik von bestechender Klarheit zu erzeugen, die nichts Technisches mehr an sich hat und immer wieder neue Farben und Schattierungen offenbart. Wie viele Alben, die nachhaltig fesseln ist Passacaglia anziehend und nahbar, gibt aber nicht gleich alle seine Geheimnisse preis, sondern lässt einen immer wieder zurückzukehren um mehr zu entdecken.
- Tracklisting
Die Hörproben gehören zum Artikel Adam Bałdych & Leszek Mozdzer: Passacaglia (CD). Das Tracklisting kann bei diesem Artikel ggf. abweichen.
LP
- 1 Passacaglia (Adam Bałdych & Leszek Możdżer)
- 2 Jadzia (Adam Bałdych)
- 3 Moon (Adam Bałdych)
- 4 December (Adam Bałdych)
- 5 Gymnopedie (Erik Satie)
- 6 Polydilemma (Leszek Możdżer)
- 7 Le Pearl (Leszek Możdżer)
LP
- 1 January (Adam Bałdych)
- 2 Beyond Horizon (Adam Bałdych & Leszek Możdżer)
- 3 Saltare (Adam Bałdych)
- 4 Circumscriptions (Adam Bałdych & Leszek Możdżer)
- 5 Resonance (Adam Bałdych & Leszek Możdżer)
- 6 Aurora (Adam Bałdych)
- 7 O ignee Spiritus (Hildegard von Bingen)
- 8 La deploration sur la mort d’Ockeghem (Josquin des Prez)