Robin Eubanks: Karma auf CD
Karma
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
(soweit verfügbar beim Lieferanten)
- Label:
- Winter & Winter
- Aufnahmejahr ca.:
- 1990
- Artikelnummer:
- 9835667
- UPC/EAN:
- 0025091904426
- Erscheinungstermin:
- 24.11.2003
*** 24 Bit digitally remastered
Unter den Mitgliedern des Brooklyner Kollektivs M-Base, einem innovativen Netzwerk junger schwarzer Musiker, sticht Robin Eubanks als besonders vielseitige und zugleich geschichtsbewusste Persönlichkeit hervor.
Sein neues Album Karma markiert bereits die dritte Lead-Produktion nach Different Perspectives und Dedication, gemeinsam mit Steve Turre als Co-Leader). Der Posaunist und Komponist betrachtet das Album als Weiterentwicklung seines Debüts: »Karma knüpft an das Thema von Different Perspectives an: Vielfalt ist das Konzept, das durch den roten Faden guter Musik zusammengehalten wird.« Robin Eubanks' musikalische Interessen und Einflüsse reichen weit zurück. Seine Mutter, eine Klavierlehrerin und angesehene Gospelpianistin, sowie ihr Bruder Ray—ein renommierter Jazzpianist—prägten seine Kindheit. Der Posaunist Al Grey war zeitweise Nachbar der Familie und stellte ihn 1978 Slide Hampton vor, dessen Unterstützung es maßgeblich zu verdanken war, dass Robin 1980 nach New York kam.
Ursprünglich zog ihn Jazz zwar besonders an, doch begann seine musikalische Reise in einem ganz anderen Kontext. Robins frühe Leidenschaft galt Soul (Aretha Franklin, James Brown, The Temptations, Sly and the Family Stone) und Rock (Led Zeppelin, Grand Funk Railroad, Frank Zappa). Gemeinsam mit seinem Bruder Kevin, einem Gitarristen, spielte er in lokalen Funkbands.
Auch heute distanziert sich Robin keineswegs von seinen frühen Einflüssen: »Konzentrierte ich mich ausschließlich auf meine Beschäftigung mit Jazz der letzten etwa 13 Jahre, würde ich die vorherigen 20 Jahre musikalischer Eindrücke negieren. Sie sind jedoch ein wesentlicher Teil von mir.« Diese Offenheit für verschiedene Stile und der Wunsch, vergangene Erfahrungen nahtlos in seine aktuelle Arbeit zu integrieren, verbindet ihn mit anderen Künstlern des M-Base-Kollektivs — obwohl die Ergebnisse seiner Projekte oft individuell und einzigartig ausfallen. »Funk alleine langweilt mich; einfach geradeaus zu spielen oder ungewöhnliche Taktarten zu verwenden genauso. Ich brauche Abwechslung, um kreativ stimuliert zu bleiben.«
Die Vielfalt prägt auch Robins Karriere: Von Kollaborationen mit traditionellen Jazz-Größen wie Philly Joe Jones, Frank Foster und Ronnie Matthews bis hin zu Engagements bei Größen wie Sun Ra, Sam Rivers, Abdullah Ibrahim und Bobby Previte. Er war Teil des Broadway-Ensembles und trat als Mitglied von Duke Ellingtons Orchester im Film Cotton Club von Francis Ford Coppola auf. Zusätzlich leitete er 16 Monate lang Art Blakeys Jazz Messengers und arbeitete später mit Dave Holland sowie McCoy Tyner zusammen. Studioaufnahmen führten ihn unter anderem zu Künstlern wie den Talking Heads, Patti LaBelle, Geri Allen und Steve Coleman.
Robins Liebe zur Jazz-Tradition zeigt sich besonders in Kompositionen wie The Yearning und Remember When. Letzteres ist Art Blakey gewidmet und wird von Branford Marsalis am Tenorsaxophon ergänzt. Dave Holland am Bass und Marvin »Smitty« Smith am Schlagzeug bilden ein pulsierendes Rhythmusteam, das entscheidend zur Dynamik des Albums beiträgt. Das Stück Pentacourse, ein typisches M-Base-Werk mit hartem Beat, hebt Robins Fähigkeiten als Posaunist besonders hervor; er präsentiert nicht nur Virtuosität, sondern auch eine einzigartige Stimme auf seinem Instrument.
Never Give Up, eine funkige Nummer, sticht durch ihre Eingängigkeit hervor, während Mino Robins Begeisterung für brasilianische Musik widerspiegelt. Hier spielen Robin und der Percussionist Mino Cinelu alle Instrumente selbst, wobei die anderen Musiker ausschließlich gesanglich beitragen.
Ergänzt werden die instrumentalen Stücke durch die Stimme von Cassandra Wilson, einer Kollegin aus dem M-Base-Kreis. Sie interpretiert die Balladen Resolution of Love und Maybe Next Time, während Kevin Eubanks an der Gitarre prominent in Erscheinung tritt.
Das Herzstück des Albums ist der Titeltrack Karma. Er verbindet Rap-Elemente mit Jazz und lässt zugleich Robins persönliche Philosophie spürbar werden. Politisch sticht das Stück heraus: Es reflektiert Themen wie Eigenverantwortung und Selbstermächtigung und richtet sich gegen eine vereinfachte Polarisierung von Schwarz und Weiß. »Es ist leicht, Kritik zu üben oder andere bloßzustellen. Doch echten Mut zeigt man erst, wenn man Stellung bezieht und die Verantwortung für sein eigenes Leben übernimmt.
Disk 1 von 1 (CD)
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1 Karma
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2 Mino
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3 Maybe nest time
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4 Evidently
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5 Send one your love
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6 Never give up
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7 The yearning
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8 Pentacourse
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9 Resolution of love
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10 Remember when
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