Jan Garbarek: Triptykon
Triptykon
CD
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
- Label: ECM, 1972
- Bestellnummer: 6263683
- Erscheinungstermin: 12.5.1992
+ Arild Andersen, Edward Vesala
Jan Garbareks drittes ECM-Album ist eine freie, wenn auch keineswegs leichte Reise durch unbestimmte Territorien. "Rim" bricht mit den schwermütigen Saxophonschreien, die sich durch das gesamte Set ziehen, ins Licht. Arild Andersen betupft Garbareks auditiven Stoff mit fast vokalen Tintenflecken. Wir erleben Garbarek in einem einzigartig aufgewühlten Modus, in dem er sowohl große Zurückhaltung als auch willkürliche Wechsel in seinem Spiel zeigt. Dies ist ein fesselndes Stück, das ebenso sublim deprimierend wie gefühlvoll ist. Der Titel bedeutet "Frost" auf Norwegisch und beschreibt Edward Vesalas eisige Perkussion treffend. In "Selje" entscheidet sich Garbarek für eine Holzflöte vor einer aufgetauten Kulisse aus Bass und Glockenspiel: eine mystische Ergänzung zu einer ansonsten nach vorne gerichteten Projektion.
"J. E.V." bricht mit einem flacher aufgenommenen Saxophon-Intro aus der weitläufigen Palette des Albums aus. Das Auftauchen von Bass und Schlagzeug unterstreicht lediglich das Zögern der Musik, die gleichzeitig sicher ist und nicht weiß, wohin sie gehen soll. "Sang" (Chant) ist ein weiteres gedämpftes Zwischenspiel mit einem Bass-Saxophon, das sich in einem seidenen Netz aus Schlagzeug und Bass verfangen hat. Der Titeltrack löst sich auf wie ein Hütegesang, der Stück für Stück auseinandergenommen wird und dessen Überreste am Fuße eines niedrigen Berges zur Melodie eines faszinierenden Basssolos verstreut werden. "Etu Hei!" kreischt und hämmert sich seinen Weg ins Leben, bevor das norwegische Volkslied "Bruremarsj" in einem spannungsgeladenen Geflecht aus Saxophon und gestrichenem Bass wiedergegeben wird und mit einem flatternden Flügelschlag im abschließenden Drumbreak endet.
Trotz seiner vielen Abstraktionen strotzt Triptykon vor Melodie und Bewegung. Es ist fast so, als würde ein entfernter Verwandter traditionelle Melodien singen, die alle anderen in der Familie vergessen haben. Obwohl er von Nostalgie und undeutlicher Sprache besoffen ist, ist seine Stimme so echt, dass man ihm kaum vorwerfen kann, dass er ein wenig von den ausgetretenen Pfaden abweicht. Bei wiederholtem Anhören beginnt man, solches thematisches Material von seiner improvisierten Umgebung zu unterscheiden, wodurch alle Herausforderungen, die dieses Album an uns stellt, viel tiefer in ihrer Wiederkehr werden.
"J. E.V." bricht mit einem flacher aufgenommenen Saxophon-Intro aus der weitläufigen Palette des Albums aus. Das Auftauchen von Bass und Schlagzeug unterstreicht lediglich das Zögern der Musik, die gleichzeitig sicher ist und nicht weiß, wohin sie gehen soll. "Sang" (Chant) ist ein weiteres gedämpftes Zwischenspiel mit einem Bass-Saxophon, das sich in einem seidenen Netz aus Schlagzeug und Bass verfangen hat. Der Titeltrack löst sich auf wie ein Hütegesang, der Stück für Stück auseinandergenommen wird und dessen Überreste am Fuße eines niedrigen Berges zur Melodie eines faszinierenden Basssolos verstreut werden. "Etu Hei!" kreischt und hämmert sich seinen Weg ins Leben, bevor das norwegische Volkslied "Bruremarsj" in einem spannungsgeladenen Geflecht aus Saxophon und gestrichenem Bass wiedergegeben wird und mit einem flatternden Flügelschlag im abschließenden Drumbreak endet.
Trotz seiner vielen Abstraktionen strotzt Triptykon vor Melodie und Bewegung. Es ist fast so, als würde ein entfernter Verwandter traditionelle Melodien singen, die alle anderen in der Familie vergessen haben. Obwohl er von Nostalgie und undeutlicher Sprache besoffen ist, ist seine Stimme so echt, dass man ihm kaum vorwerfen kann, dass er ein wenig von den ausgetretenen Pfaden abweicht. Bei wiederholtem Anhören beginnt man, solches thematisches Material von seiner improvisierten Umgebung zu unterscheiden, wodurch alle Herausforderungen, die dieses Album an uns stellt, viel tiefer in ihrer Wiederkehr werden.
Rezensionen
H. Lachner in HiFiVision 10/92: "..beispielhaft dichte Gruppenimprovisationen, die auf jeden unnötigen Ton verzichten. Die Musiker, die sich alle harmonischen und rhythmischen Freiheiten nehmen, lassen sich vom Charme eines Folk-Songs ebenso inspirieren wie von Albert Aylers assoziativem und universellen Denken. Musik: sehr gut."- Tracklisting
- Mitwirkende
Disk 1 von 1 (CD)
- 1 Rim
- 2 Selje
- 3 J.E.V.
- 4 Sang
- 5 Triptykon
- 6 Etu Hei!
- 7 Bruremarsj
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