Gary Thomas: While The Gate Is Open (CD)

Gary Thomas (geb. 1961)

While The Gate Is Open

CD

CD (Compact Disc)

Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.

Gary Thomas (geb. 1961): While The Gate Is Open, CD

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Label: Winter & Winter, 1990
Bestellnummer: 9989296
Erscheinungstermin: 15.9.2003

+ Kevin Eubanks, Renee Rosnes, Dave Holland,
Anthony Cox, Dennis Chambers
*** 24 Bit digitally remastered

Gary Thomas beschreibt seine Musikauffassung als "auf der Tradition basierend, aber anders". Mit seiner ersten JMT Einspielung By Any Means Necessary, die überwiegend Eigenkompositionen vorstellte und stark von elektronischen Sounds geprägt ist, empfahl er sich als "ein führender Vertreter des new new thing" (Downbeat). While The Gate Is Open wendet sich traditionsreichem Material zu und präsentiert Gary Thomas in akustischem Kontext.

Während junge Tenorsaxophonisten sich heute meistens nahe an den dominierenden Vorbildern John Coltrane, Wayne Shorter oder Michael Brecker orientieren, hat Gary Thomas auf seinem Instrument ein ganz eigenständiges Ausdrucksvokabular entwickelt. Ganz unverwechselbar ist sein Ton: durchdringend intensiv, beinahe knarzend. Die "herbe Delikatesse seiner Phrasierung" und "meisterhaft aufgebautes Spiel" (AZ München) sind seine Markenzeichen.

Kein Wunder, daß sich rasch die Nachricht verbreitete, was da für ein phänomenales Talent in der "Provinzstadt" Baltimore heranwachse. Und so landete Gary Thomas auf Empfehlung von Kollegen bei Jack DeJohnette (1986 bis heute) und Miles Davis (1986-87). Gary Thomas hat außerdem zusammengearbeitet mit Wynton Marsalis, Wallace Roney, Steve Coleman, Cassandra Wilson, McCoy Tyner, Kenny Garret, Woody Shaw, Pat Metheney, John Abercrombie und Terri Lyne Carrington. Wichtiger Nährboden für neue Ideen ist seine eigene Band, die er seit 1983 leitet.

While The Gate Is Open gibt insbesonere Gary Thomas dem Instrumentalisten und Improvisator breiten Raum zur Entfaltung. Auch seinem Starteam von Sidemen bietet sich ausgiebig Gelegenheit, ihre individuellen Stärken zu demonstrieren.

Als Bassisten sind die Meister Dave Holland und Anthony Cox zu hören. Der vielbeschäftigte Anthony Cox, als Mitglied von Seventh Quadrant bereits auf By Any Means Necessary vertreten, ist als Sidemen von verschiedenen JMT Produktionen in bester Erinnerung.

Kevin Eubanks, ansonsten für geschliffen-eingängige musikalische Kost bekannt, genießt es hörbar, auch im Studio einmal so loszulegen (siehe auch Grey Osby, Season Of Renewal), wie er dies sonst nur live tut, beispielsweise im Quartett von Dave Holland.

Renee Rosnes (auch sie hat bereits früher mit Gary Thomas zusammengespielt) stellt unter Beweis, daß sie mit gutem Grund eine der gefragtesten Nachwuchspianistinnen ist. Die Kanadierin hat sich in kurzer Zeit in New York als feste Größe etablieren können. Joe Handerson, Greg Osby (siehe Season Of Renewal) und Wayne Shorter baten sie in ihre Bands. Zusammen mit Shorter sowie Herbie Hancock, Ron Carter und Branford Marsalis hat sie auch ihr beachtliches, kürzlich erschienenes Debüt als Leader eingespielt.

Dennis Chambers, mit Gary Thomas seit Highschooltagen befreundet und wie Anthony Cox in jüngerer Zeit bei John Scofield beschäftigt, bestätigt wie schon auf By Any Means Necessary seinen Ruf als umwerfend kraftvoller und präziser Schlagzeuger. Seine musikalischen Erfahrungen sammelte er nicht nur im Jazz sondern auch in Bands von George Clinton und der Sugar Hill Gang.

While The Gate Is Open
Star Eyes ist schlichtweg einer der dauerhaftesten und meistverbreitesten amerikanischen Popsongs. Kaum weniger populär sind Invitation, You Stepped Out Of A Dream und The Song Is You. Billy Strayhorns stimmungsvolles Chelsea Bridge ist eines der beliebtesten Stücke des Duke Ellington Orchstra. Epistrophy mit seinen charakteristisch schrägen Melodielinien zählt zu den mit Vorliebe interpretierten Kompositionen von Thelonious Monk. Nicht ganz so bekannt sind Sonny Rollins Strode Road und On The Trail aus Ferde Grofes Grand Canyon Suite, aber wie auch die anderen Kompositionen sind sie geschichtsbeladenes Material. Durch seine Art, damit umzugehen, erweist sich Gary Thomas erneut als Mann der zukunft. (HiFi Vision)

Rezensionen

B. Klostermann in Stereo 11/03: "Mit seinem kernigen, hart konturierten Ton steht Thomas fest in der Tradition großer Tenoristen, sein zupackendes Spiel lässt das traditionsbeladene Material auch heute noch ganz unver- braucht klingen."