Gary Thomas: Till We Have Faces auf CD
Till We Have Faces
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
- Label:
- Winter & Winter
- Aufnahmejahr ca.:
- 1992
- Artikelnummer:
- 6920121
- UPC/EAN:
- 0025091905720
- Erscheinungstermin:
- 23.8.2004
*** 24 Bit digitally remastered
Gary Thomas (Tenor- und Sopransaxophon, Flöte)
Mit gerade einmal 31 Jahren hat Gary Thomas bereits eindrückliche Spuren im zeitgenössischen Jazz hinterlassen. Als einer der führenden Musiker der jungen afroamerikanischen Jazzszene sticht er durch seine Vielfalt und kontinuierlich fesselnden Beiträge hervor. Sein ursprünglicher, oft widerständiger Ansatz am Tenorsaxophon hat ihm einen unverkennbaren Stil verliehen, geprägt von bissigen, markanten Konturen. Das Jazz Journal beschreibt ihn treffend: »Er entwickelt eine wilde Intensität und Triebkraft; seine Linien tendieren zu Steigerung und explosiver Spannung.« Gary Thomas und sein Saxophon verkörpern eine unberechenbare Kraft in der scheinbar harmonischen Welt des Jazz.
Till We Have Faces ist Garys viertes Album als Bandleader bei JMT. Während der Vorgänger The Kold Kage sich stark an den funky, Hip-Hop-inspirierten Strömungen von M-Base orientierte, zeigt Till We Have Faces erneut, wie eng Gary mit der traditionellen Songkultur verbunden ist – allerdings auf innovative Weise, die weder nostalgisch noch imitierend wirkt. Mit seinem unverwechselbaren Saxophonstil haucht er den alten Melodien frische Möglichkeiten ein, indem er sie entstaubt und ihnen ungeahnte Facetten, Tempi und Charaktere abringt. In diesem Album werden die Standards zur ureigenen Musik von Gary Thomas transformiert.
Pat Metheny (Gitarre)
Pat Metheny repräsentiert den Inbegriff eines neuen Romantizismus im Jazz. Dieser Klangzauberer, der sich in letzter Zeit eher rar gemacht hatte, erweiterte das Spektrum der Gitarrenklänge in den 1970er Jahren auf bis dahin unvorstellbare Weise. Neben klanglichen Innovationen brachte er dem Fusion-Jazz vollkommen neue emotionale Dimensionen. »Es scheint, als nutzten wir Elektronik, um es natürlicher klingen zu lassen«, sagte er einst über seine Technik. Nach seiner Zeit als Sideman bei Gary Burton etablierte er ab 1976 mit eigenen Bands den weltweit bekannten Metheny-Sound, der eine neue Ästhetik im Jazz definierte.
Auch nach Jahren des Erfolgs steht Methenys künstlerische Entwicklung nicht still. Vielseitiger als je zuvor entfaltet er auf Till We Have Faces ein differenziertes Klangspektrum, das in spannungsreicher Verbindung zu Gary Thomas' ausdrucksstarkem Saxophonspiel steht. Selten brachte Metheny seine Improvisationen rhythmisch so präzise auf den Punkt wie bei diesen Aufnahmen – ein Anlass für Hörer, den bekannten Gitarristen noch einmal neu zu entdecken.
Die Begegnung auf Till We Have Faces ist bemerkenswert: Hier Gary Thomas, der wütende junge Revolutionär des modernen Saxophons, dort Pat Metheny, der poetische Romantiker an der E-Gitarre. Ihr Dialog umfasst sechs Jazzstandards und zwei moderne Klassiker, J. J. Johnsons Lament und Horace Silvers Peace. Doch das Ergebnis ist alles andere als ein nostalgisches Balladenalbum. Vom ersten Moment an entladen sich Spannung und Energie: Die forschen Tempi erinnern an Bebop-Traditionen, die improvisatorische Kühnheit ist kompromisslos und geht direkt ins Herz. Traditionelle Tugenden des Jazz verschmelzen hier organisch mit dem Geist der 1990er Jahre.
Gary Thomas fordert die etablierten Tin-Pan-Alley-Songs heraus. Mit seinem sprudelnden Tenorsaxophon legt er Melodien wie Angel Eyes oder Bye Bye Baby radikal offen und nähert sich ihnen mit einer seltenen Direktheit. Besonders beeindruckend sind die Duo-Momente mit Schlagzeugerin Terri Lyne Carrington sowie die Triopassagen aus Tenor, Bass und Schlagzeug bei It's You Or No One. Auf Flöte und Sopransaxophon zeigt sich eine andere Seite von Thomas: weicher und zurückhaltender begegnet er den Balladen hier mit weniger physischer Intensität, aber ebenso viel Gefühl. Selbst in seinen wildesten Passagen bleibt seine musikalische Sprache von Eleganz durchzogen.
Disk 1 von 1 (CD)
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1 Angel eyes
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2 The best thing for you
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3 Lush life
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4 Bye bye baby
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5 Lament
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6 Peace
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7 It's you or no one
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8 You don't know what love is
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