Don Cherry: Old And New Dreams
Old And New Dreams
CD
CD (Compact Disc)
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- Label: ECM, 1979
- Bestellnummer: 3510517
- Erscheinungstermin: 16.11.2000
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Nach »Old Friends«, »New Friends« folgt nun »Old And New Dreams«, ein Projekt, das als neues Aushängeschild für Ornette Coleman gedacht war, dessen mangelnder Enthusiasmus für das Projekt eine Lücke hinterließ, die von Dewey Redman ordnungsgemäß gefüllt wurde. Das Ergebnis ist ein reizvoller Ausflug in die Post-Bop-Gefilde, der so lebendig klingt wie eh und je.
Zwei Coleman-Stücke machen fast die Hälfte des Albums aus - und das will viel heißen, denn wie viele ECM-Scheiben aus den 70er Jahren vergehen auch diese in weniger als 50 Minuten wie im Flug. Das erste Coleman-Stück »Lonely Woman« ist eine Gratwanderung für Haden, der nach einer Reihe von progressiven Fadeouts in diesem ansonsten schlagzeug- und bläserlastigen Opener das solistische Rampenlicht genießt. Redman und Cherry vermitteln in ihrem Spiel eine eigentümliche Distanz, als sprächen sie in fremden Zungen hinter einer Mauer der Stille. Das zweite Stück ist das beschwingtere »Open Or Close«. Das beschwingte Schlagzeugspiel und die ungestümen Bläsersoli tun nichts, um Hadens Brillanz zu verdecken, wenn er seine übliche Nachdenklichkeit auf die Spitze treibt. Blackwell lässt sich nicht lumpen und peitscht seine Snare zu einem Schaum, bevor sich die Gruppe wieder versammelt.
Nachdem diese Gebiete abgedeckt sind, vervollständigt jedes Bandmitglied das Erlebnis mit je einem Stück. Blackwells »Togo« ist ein hervorragendes Vehikel für Cherry, ebenso wie dessen »Guinea«. Die Musik hier spiegelt die lange Reise wider, die Cherry aus dem Rampenlicht in den politischen Protest und zurück in den Schoß von ECM geführt hat. Wir hören dies in seinen bissigen Themen und seiner pianistischen Wanderlust. Redman holt die Musette (oder Suona, eine chinesische Schalmei) für sein »Orbit Of La-Ba« hervor, einen mystischen Abstecher in herbe Grooves. »Song For The Whales«, ein Geschenk von Haden, ist das letzte Stück des Puzzles und zeigt den Bassisten in einem experimentelleren Modus. Selbst wenn er auf seinen harmonischen Slides wie ein großes knarrendes Schiff gleitet, das teils kosmisches Schiff und teils Vogel ist, werden wir fest an unserem Platz gehalten. Schlagzeug und Bläser beben wie die Eingeweide der Erde, die sich zu Wort melden.
Dies ist ein großartiges Album, und unabhängig davon, ob diese Träume alt oder neu sind, scheinen sie nie zu verblassen. Was dieses Album so stark macht, ist die sorgfältige Balance zwischen seitwärts gerichteten Monologen und dem Richtungssinn, den ein voller Bandsound mit sich bringt. Man sehnt sich durchgehend nach diesem Sound und der Erwartung, die er manifestiert, so dass er, wenn er in solch dicken Dosen kommt, unsere Beteiligung am Zuhören erhöht. Er erkennt uns an.
Don Cherry trumpet, piano
Dewey Redman tenor saxophone, musette
Charlie Haden bass
Ed Blackwell drums
Zwei Coleman-Stücke machen fast die Hälfte des Albums aus - und das will viel heißen, denn wie viele ECM-Scheiben aus den 70er Jahren vergehen auch diese in weniger als 50 Minuten wie im Flug. Das erste Coleman-Stück »Lonely Woman« ist eine Gratwanderung für Haden, der nach einer Reihe von progressiven Fadeouts in diesem ansonsten schlagzeug- und bläserlastigen Opener das solistische Rampenlicht genießt. Redman und Cherry vermitteln in ihrem Spiel eine eigentümliche Distanz, als sprächen sie in fremden Zungen hinter einer Mauer der Stille. Das zweite Stück ist das beschwingtere »Open Or Close«. Das beschwingte Schlagzeugspiel und die ungestümen Bläsersoli tun nichts, um Hadens Brillanz zu verdecken, wenn er seine übliche Nachdenklichkeit auf die Spitze treibt. Blackwell lässt sich nicht lumpen und peitscht seine Snare zu einem Schaum, bevor sich die Gruppe wieder versammelt.
Nachdem diese Gebiete abgedeckt sind, vervollständigt jedes Bandmitglied das Erlebnis mit je einem Stück. Blackwells »Togo« ist ein hervorragendes Vehikel für Cherry, ebenso wie dessen »Guinea«. Die Musik hier spiegelt die lange Reise wider, die Cherry aus dem Rampenlicht in den politischen Protest und zurück in den Schoß von ECM geführt hat. Wir hören dies in seinen bissigen Themen und seiner pianistischen Wanderlust. Redman holt die Musette (oder Suona, eine chinesische Schalmei) für sein »Orbit Of La-Ba« hervor, einen mystischen Abstecher in herbe Grooves. »Song For The Whales«, ein Geschenk von Haden, ist das letzte Stück des Puzzles und zeigt den Bassisten in einem experimentelleren Modus. Selbst wenn er auf seinen harmonischen Slides wie ein großes knarrendes Schiff gleitet, das teils kosmisches Schiff und teils Vogel ist, werden wir fest an unserem Platz gehalten. Schlagzeug und Bläser beben wie die Eingeweide der Erde, die sich zu Wort melden.
Dies ist ein großartiges Album, und unabhängig davon, ob diese Träume alt oder neu sind, scheinen sie nie zu verblassen. Was dieses Album so stark macht, ist die sorgfältige Balance zwischen seitwärts gerichteten Monologen und dem Richtungssinn, den ein voller Bandsound mit sich bringt. Man sehnt sich durchgehend nach diesem Sound und der Erwartung, die er manifestiert, so dass er, wenn er in solch dicken Dosen kommt, unsere Beteiligung am Zuhören erhöht. Er erkennt uns an.
Don Cherry trumpet, piano
Dewey Redman tenor saxophone, musette
Charlie Haden bass
Ed Blackwell drums
- Tracklisting
Disk 1 von 1 (CD)
- 1 Lonely Woman
- 2 Togo
- 3 Guinea
- 4 Open Or Close
- 5 Orbit Of La-Ba
- 6 Song For The Whales
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Don Cherry (1936-1995)
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