Heinrich von Herzogenberg: Columbus
Columbus
Andre Schuen, Michael Schade, Markus Butter, Chor der Oper Graz, Philharmonisches Orchester Graz, Dirk Kaftan
2
CDs
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
- Künstler: Andre Schuen, Michael Schade, Markus Butter, Chor der Oper Graz, Philharmonisches Orchester Graz, Dirk Kaftan
- Label: CPO, DDD, 2017
- Bestellnummer: 7971819
- Erscheinungstermin: 18.9.2018
Faszinierender Columbus aus Graz
Bei der am 4. Dezember 1870 im Konzertsaal des Grazer Musikvereins uraufgeführten dramatischen Kantate für Soli, Männerchor, gemischten Chor und großes Orchester op. 11, dem Columbus, handelt es sich um ein außergewöhnliches Werk innerhalb Herzogenbergs Gesamtschaffen, das sich von vielen anderen seiner Musikstücke stark unterscheidet. Herzogenberg war in jüngeren Jahren von Wagner und dem „neudeutschen“ Stil durchaus angetan, was sich auch auf seinen Columbus auswirkte. Er konzipierte seine musikalische Auseinandersetzung mit dem Stoff auf neuartige Weise als eine Mischung zwischen einem Bühnen- und einem Konzertstück. Wie Wagner schrieb auch er das Libretto selbst und orientierte sich dabei an der typischen vierteiligen Abfolge eines Dramas mit der Präsentation, der Intensivierung, dem Gipfel- bzw. Wendepunkt und der Lösung. Nach der erfolgreichen Uraufführung erschien in der Grazer Tagespost ein Bericht darüber, der umso interessanter ist, als er von einem Angehörigen des „fortschrittlichen Lagers“, von Friedrich Hausegger, verfasste wurde. Denkt man lediglich an den Brahms nacheifernden Herzogenberg der mittleren und späteren Schaffensphase, überraschen die Worte, die das einseitige Bild des Komponisten korrigieren: „Wir wurden von seinem Columbus auf das freudigste überrascht. Der Componist bewies damit, daß er nicht bloß kleine, vielleicht nachempfundene Züge zu einem wohlgeformten Ganzen zusammenzustellen, sondern daß er auch aus dem Vollen zu schaffen, daß er mit kühner und sicherer Hand einen bedeutenden Stoff zu bewältigen vermag“. Anders als später seinem Vorbild Brahms folgte Herzogenberg in seinem Columbus – was etwa die Einbeziehung der fugierten Form zeigt, ebenso der Titel dramatische Kantate sowie auch die originell durchdachte Werkkonzeption – letztendlich Wagner stilistisch nicht bis zum Äußersten. Doch genau diese durchaus eigenständige und zugleich inspirierte musikalische Auseinandersetzung mit diesem Stoff übt eine besondere Faszination aus.
Fascinating Columbus from Graz
Columbus: Dramatic Cantata for Soloists, Male Choir, Mixed Choir, and Full Orchestra op. 11, which celebrated its premiere at the Graz Music Society Concert Hall on 4 December 1870, is an extraordinary work within Heinrich von Herzogenberg’s oeuvre as a whole and differs greatly from many other compositions by him. During his younger years Herzogenberg was very much attracted to Wagner and the »New German« style – which also had an impact on his Columbus. He designed his musical occupation with this subject in an innovative manner, producing a work that is a combination of the stage and concert genres. Like Wagner, he wrote the libretto himself and did so while following the model provided by the typical four-part sequence of a drama with a presentation, an intensification, a climactic or turning point, and a resolution. After the successful premiere a review appeared in the Grazer Tagespost that is all the more interesting insofar as it was penned by Friedrich Hausegger, a member of the »progressive camp.« If we think merely of Herzogenberg as the Brahms emulator of his middle and later creative phases, then Hausegger’s words correct our one-sided picture of the composer: »We were most pleasantly surprised by his Columbus. With it the composer proved not only that he can assemble little elements, perhaps ones formed in imitation, to produce a well-formed whole but also that he can draw on impressive resources, that he is able to master a significant subject with a bold and sure hand.« Unlike his later practice with his model Brahms, in his Columbus Herzogenberg did not end up following Wagner to the extreme stylistically. However, it is precisely his thoroughly independent as well as inspired musical treatment of this subject that is a source of special fascination.
Bei der am 4. Dezember 1870 im Konzertsaal des Grazer Musikvereins uraufgeführten dramatischen Kantate für Soli, Männerchor, gemischten Chor und großes Orchester op. 11, dem Columbus, handelt es sich um ein außergewöhnliches Werk innerhalb Herzogenbergs Gesamtschaffen, das sich von vielen anderen seiner Musikstücke stark unterscheidet. Herzogenberg war in jüngeren Jahren von Wagner und dem „neudeutschen“ Stil durchaus angetan, was sich auch auf seinen Columbus auswirkte. Er konzipierte seine musikalische Auseinandersetzung mit dem Stoff auf neuartige Weise als eine Mischung zwischen einem Bühnen- und einem Konzertstück. Wie Wagner schrieb auch er das Libretto selbst und orientierte sich dabei an der typischen vierteiligen Abfolge eines Dramas mit der Präsentation, der Intensivierung, dem Gipfel- bzw. Wendepunkt und der Lösung. Nach der erfolgreichen Uraufführung erschien in der Grazer Tagespost ein Bericht darüber, der umso interessanter ist, als er von einem Angehörigen des „fortschrittlichen Lagers“, von Friedrich Hausegger, verfasste wurde. Denkt man lediglich an den Brahms nacheifernden Herzogenberg der mittleren und späteren Schaffensphase, überraschen die Worte, die das einseitige Bild des Komponisten korrigieren: „Wir wurden von seinem Columbus auf das freudigste überrascht. Der Componist bewies damit, daß er nicht bloß kleine, vielleicht nachempfundene Züge zu einem wohlgeformten Ganzen zusammenzustellen, sondern daß er auch aus dem Vollen zu schaffen, daß er mit kühner und sicherer Hand einen bedeutenden Stoff zu bewältigen vermag“. Anders als später seinem Vorbild Brahms folgte Herzogenberg in seinem Columbus – was etwa die Einbeziehung der fugierten Form zeigt, ebenso der Titel dramatische Kantate sowie auch die originell durchdachte Werkkonzeption – letztendlich Wagner stilistisch nicht bis zum Äußersten. Doch genau diese durchaus eigenständige und zugleich inspirierte musikalische Auseinandersetzung mit diesem Stoff übt eine besondere Faszination aus.
Product Information
Fascinating Columbus from Graz
Columbus: Dramatic Cantata for Soloists, Male Choir, Mixed Choir, and Full Orchestra op. 11, which celebrated its premiere at the Graz Music Society Concert Hall on 4 December 1870, is an extraordinary work within Heinrich von Herzogenberg’s oeuvre as a whole and differs greatly from many other compositions by him. During his younger years Herzogenberg was very much attracted to Wagner and the »New German« style – which also had an impact on his Columbus. He designed his musical occupation with this subject in an innovative manner, producing a work that is a combination of the stage and concert genres. Like Wagner, he wrote the libretto himself and did so while following the model provided by the typical four-part sequence of a drama with a presentation, an intensification, a climactic or turning point, and a resolution. After the successful premiere a review appeared in the Grazer Tagespost that is all the more interesting insofar as it was penned by Friedrich Hausegger, a member of the »progressive camp.« If we think merely of Herzogenberg as the Brahms emulator of his middle and later creative phases, then Hausegger’s words correct our one-sided picture of the composer: »We were most pleasantly surprised by his Columbus. With it the composer proved not only that he can assemble little elements, perhaps ones formed in imitation, to produce a well-formed whole but also that he can draw on impressive resources, that he is able to master a significant subject with a bold and sure hand.« Unlike his later practice with his model Brahms, in his Columbus Herzogenberg did not end up following Wagner to the extreme stylistically. However, it is precisely his thoroughly independent as well as inspired musical treatment of this subject that is a source of special fascination.
Rezensionen
klassik.com 12/2018: »Eine hervorragende Liestung bieten Chor und Extrachor der Oper Graz: dynmisch agil, rhythmisch präzise und mit einem homogenen Gesamtklang. Diese Ausgrabung des Herzogenbergschen ›Columbus‹ ist für die Stadt Graz 147 Jahre nach der dortigen Uraufführung eine lohnende Großtat.«- Tracklisting
- Details
- Mitwirkende
Disk 1 von 2 (CD)
Columbus op. 11 (Dramatische Kantate für Soli, Chor und Orchester)
- 1 Seht ihr das Schiff, das schache, schwanke
- 2 Zwischensatz
- 3 Der Himmel lastet auf dem Meere
- 4 Nun merket auf, ihr Männer! - Sein Auge flammt: Was wird er künden?
- 5 Wir wollen leben!
- 6 Wie wildes Wogenrollen
- 7 Wär's wahr, was er verspricht? - Ihr zagt? Ihr schwankt? - Wie? Verblendete! Verräter!
- 8 So tötet mich!
- 9 Rohe Gewalt!
Disk 2 von 2 (CD)
- 1 Wie blinkt mit feuergleichem Schäumen
- 2 So ruhig bist du, so gesammelt?
- 3 Genug, Fernando, sei gefasst! - Du herrlicher, du großer Mann!
- 4 Lasst die Becher blinken
- 5 Der Morgen graut, nun habet Acht!
- 6 Es steigt des Morgens sanfte Helle - Am Himmel strahlt des Morgens Glut - Fluch euch, nichtswürdige Verräter!
- 7 Land! - Nebelstreifen seht ihr schweifen!
- 8 Columbus...! Hier sieh uns liegen! - Sieh Herr! Was bleibt mir noch auf Erden?
- 9 Steht auf! Wer, so wie ich gesegnet wird
- 10 Du großer Gott, dich preisen wir!
- 11 O heil'ger Morgen!
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