Pierre Wissmer: Klavierkonzert Nr.3 auf 2 CDs

Der in Genf geborene Wissmer studierte am Konservatorium seiner Heimatstadt, bevor er 1935 nach Paris ging, wo er zunächst bei Roger-Ducasse, dann bei Daniel-Lesur seine Fähigkeiten perfektionierte. Parallel zu seiner schöpferischen Laufbahn übte der Musiker umfangreiche pädagogische Tätigkeiten aus, die ihn dazu führten, an der Schola Cantorum (Paris), dem Konservatorium von Le Mans (dessen Direktion er übernahm) und dem Genfer Musikkonservatorium Orchestrierung und Komposition zu unterrichten.

Ähnlich wie Aloÿs Fornerod oder Jean Dupérier gehört er zu den französischsprachigen Schweizer Musikern, die sich entschieden für die französische Musik einsetzen und auf diese Weise stark von Fauré, Debussy, Ravel oder Roussel beeinflusst sind. Pierre Wissmers Stil – durchdrungen von einem Neoklassizismus, der auch den Einfluss von Strawinsky manifestiert – bewegte sich im Laufe der Jahre zu einem distanzierteren Verhältnis zur Tonalität und zu einer introspektiven Sprache, insbesondere in seinen letzten Sinfonien. Als Meister der Instrumentation brillierte Wissmer im Zusammenspiel von Solist und Orchester und pflegte gleichzeitig mit Freude die Gattung des Konzerts in der Art von André Jolivet oder Henri Tomasi.

Auch wenn er drei Konzerte dem Klavier, drei der Violine und vier den Blasinstrumenten (Klarinette, Flöte, Oboe und Trompete) widmete, wandte er sich doch auch selteneren Besetzungen zu: Konzert für Gitarre, Symphony Concertante für Flöte, Harfe und Orchester, oder Konzert für Orchester (Concerto valcrosiano).

Die Gitarre nimmt einen bedeutenden Platz im Katalog von Pierre Wissmer ein; nach seinem 1954 komponierten Konzert für Gitarre und Orchester schrieb er mehrere Stücke für zwei Gitarren, eine Partita für dieses Instrument, und verwendete sie in verschiedenen Vokal- und Instrumentalpartituren.