George Lloyd: Symphonien Nr.6 & 7 auf CD

»Ich schreibe einfach, was ich schreiben muss.« Das künstlerische Credo von George Lloyd (1913-1998) vermittelt die Direktheit und emotionale Ehrlichkeit seiner Musik. Er schrieb in einem traditionellen Idiom, bereichert durch ein genaues Studium ausgewählter Vorbilder, darunter vor allem Verdi und Berlioz. Seine Musik ist jedoch nicht abgeleitet. Es ist unverwechselbar und mit Integrität geschrieben. Sein Schaffen zeichnet sich durch eine bemerkenswerte Kontinuität aus, von der die meisten spontan und ohne den Anreiz eines Auftrags entstanden sind. Er hatte das Glück, schon früh seine individuelle und vielseitige musikalische Stimme zu entdecken. Die täuschend schlichte Qualität seiner Partituren beruht auf einer strengen Grundlage in den Kompositionstechniken.

Lloyd hatte im Dirigenten Edward Downes (1924–2009) einen Verfechter seiner Musik gefunden. Downes dirigierte die Uraufführung von Lloyds Achter Symphonie (1961, orchestriert 1965) mit dem BBC Northern Symphony Orchestra, die am 4. Juli 1977 auf Radio 3 ausgestrahlt wurde. Viele Zuhörer waren von der melodischen Kraft und der fantasievollen Besetzung des Werks verblüfft. Dieser Wendepunkt im Schicksal des Komponisten markierte den Beginn der öffentlichen Nachfrage nach Aufführungen und Aufnahmen seiner Musik. In den folgenden fünf Jahren förderte und verbreitete Downes unermüdlich Lloyds Werke. Paul Conway