Dmitri Schostakowitsch: Symphonie Nr.10 (CD)

Dmitri Schostakowitsch (1906-1975)

Symphonie Nr.10

Orchestre National du Capitole de Toulouse, Tugan Sokhiev

CD

CD (Compact Disc)

Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.

Dmitri Schostakowitsch (1906-1975): Symphonie Nr.10, CD

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Künstler: Orchestre National du Capitole de Toulouse, Tugan Sokhiev
Label: Warner, DDD, 2021
Bestellnummer: 10904405
Erscheinungstermin: 20.5.2022

Preiswerte CDs und SACDs

Abrechnung mit einem Diktator -Dirigent Tugan Sokhiev spielt Schostakowitschs Sinfonie Nr. 10 ein:

»Das schreckliche Gesicht Stalins» leuchte im zweiten Satz auf, hatte Dmitri Schostakowitschs Sohn Maxim über die Zehnte Sinfonie seines Vaters gesagt. Diesen musikalischen Gewaltritt macht nun Dirigent Tugan Sokhiev gemeinsam mit dem Orchestre National du Capitole de Toulouse im Rahmen seiner 2020 begonnenen Schostakowitsch-Reihe hörbar.
Der russische Dirigent legte vor Kurzem sowohl sein Amt als Chefdirigent des berühmten Moskauer Bolschoi-Theaters nieder als auch die Leitung des Orchestre National du Capitole de Toulouse, mit dem er die jetzige Einspielung realisierte. Angesichts des Ukraine-Krieges zu einem politischen Statement gedrängt, entgegnete Tugan Sokhiev: ›Die Tatsache, dass irgendjemand mein Engagement für den Frieden in Frage stellen und denken kann, dass ich als Musiker jemals für etwas anderes als den Frieden auf unserem Planeten eintreten kann, ist schockierend und beleidigend.« Immer öfter werde er vor die ›unmögliche Wahl‹ gestellt, sich zwischen den beiden Musiktraditionen, der europäischen und der russischen, zu entscheiden. Die Wahl des Werkes kann da als indirekte Stellungnahme verstanden werden:
Nach jahrelangem Schweigen wagte sich Dmitri Schostakowitsch 1953, wenige Monate nach Stalins Tod, wieder an eine Sinfonie, seine zehnte. In ihr arbeitet sich der Komponist an einem Diktator ab, dessen Terrorregime ihn viele Jahre in Todesangst hatte erstarren lassen. In brachialen Marschrhythmen und Anspielungen an Mussorgskys Oper über den Schreckensherrscher Boris Godunow verleiht er ihm Gestalt. Im Finale aber triumphieren die in Noten gegossenen Initialen Schostakowitschs.

Rezensionen

»Sokhiev kennt diese Musik sehr genau. Er versteht es, den sinfonischen Apparat so zu staffeln, dass Wucht und Schärfe zur Geltung kommen, aber ohne Übertreibungen. Das Ironisch-Beißende gerät nicht zur leeren Fratze. Die harmonischen Reibungen werden gut hörbar, aber ohne pädagogische Attitüde eines ›Hört jetzt mal her‹. (...) Eine in sich stimmige, überzeugende Einspielung.« (Fono Forum, September 2022)

»Das Capitole-Orchester folgt dem Ansatz des Dirigenten in allen Belangen und kann durch einen weniger gleißenden, vielmehr warmen Klang punkten.« (concerti)