Rebecca Clarke: Violinsonaten D-Dur & G-Dur auf CD

Die aus London stammende Bratschistin, Violistin und Komponistin Rebecca Clarke hat ein breites Schaffen hinterlassen. Insbesondere Ihre Lieder und Kammermusikwerke ragen heraus. Obwohl ihre Werke nach dem Zweiten Weltkrieg an Bedeutung verloren, erlebte ihr Werk in den 1970er Jahren eine Renaissance. Beim aufmerksamen Hören dieses Albums begibt man sich auf eine Reise durch die kompositorische Eloquenz und Tiefgründigkeit von Rebecca Clarkes musikalischem Universum. Das Duo Stoupel / Ingolfsson legt nun Ihr zweites Album bei OehmsClassics vor, dass sich stets auf musikalische Entdeckungen verpflichtet hat.

Rezensionen

„Die Geigerin und Bratschistin Judith Ingolfsson und der Pianist Vladimir Stoupel sind als „Duo Ingolfsson-Stoupel“ schon viele Jahre eine verlässliche Konstante im Bereich Kammermusik.​ Dabei haben sie stets ein Händchen für eher randständiges Repertoire bewiesen und für ihre Alben immer wieder Preise eingeheimst.​ 2021 hatte Oehms die – herausragende! – CD mit Violinsonaten von Exil-Komponisten wie etwa Karol Rathaus und Paul Arma veröffentlicht.​ Die jetzt beim selben Label erschienene CD widmet sich ausschließlich der englischen Komponistin Rebecca Clarke (1886–1979) und ihren Werken für Viola bzw.​ Violine und Klavier.​ Ihre Violasonate ist zurecht berühmt und auf Tonträgern auch recht gut repräsentiert, allerdings ist dies leider das einzige Werk, das man mit der Komponistin gemeinhin in Verbindung bringt.​ Und so ist es mehr als begrüßenswert, dass Ingolfsson und Stoupel auf ihrer neuen CD vor allem auch ein schönes helles Licht auf ihre zwei Violinsonaten werfen, die eine Dekade vor der Bratschensonate (1919) entstanden sind.​ Auch wenn die zwei frühen Sonaten klar an Brahms geschult sind und (noch) nicht die emotionale Kraft und den Farbenreichtum ihrer Violasonate haben, so zeigen sie uns doch eine Komponistin, die ihr Handwerk versteht und ihr Vorbild nicht epigonal, sondern very british zu beerben weiß.​ Das Duo Ingolfsson-Stoupel geht mit Saft, Kraft und Leidenschaft zu Werke und präsentiert uns Rebecca Clarke als das, was sie war: eine Komponistin von europäischem Format.​“ (Musik & Theater, Burkhard Schäfer)