Alexander Tschaikowsky: Orchesterwerke Vol.1 auf CD

Der Moskauer Alexander Tschaikowsky (geb. 1946) - Neffe von Boris Tschaikowsky, aber nicht verwandt mit Pjotr Iljitsch - ist einer der angesehensten Komponisten, die heute in Russland tätig sind, und doch ist seine Musik dem westlichen Publikum bisher kaum bekannt.

Sein symphonischer Stil verdankt sich dem seines Onkels: Auch er entwickelt geduldig eine enorme Kraft über große Klangflächen, obwohl es auch Raum für sanft ironische Anklänge an Nostalgie gibt - vielleicht ein Erbe des Lehrers seines Onkels, Schostakowitsch. Die monumentale dritte Sinfonie (1995-2002), die für ein großes Orchester komponiert wurde, ist von Tanzrhythmen durchdrungen: Sie verwendet Material aus einem aufgegebenen Ballett, das auf Dostojewskis Die Teufel basiert.

Die Siebte Symphonie ist ein Werk unserer Zeit: Tschaikowsky komponierte sie während der Covid-19-Pandemie und schrieb sie für ein sozial distanziertes Orchester aus Streichern, Schlagzeug und Klavier - woraufhin, wie er schreibt, »das Virus Rache nahm« und er selbst erkrankte. Die Botschaft des Werks ist klar, denn der Aufruhr des ersten Satzes weicht im zweiten Satz einer Botschaft der Hoffnung.