Musica, Cur Siles? - Musik aus dem Umfeld Kaiser Maximilians I. (CD)

Mit Werken von: Ludwig Senfl (1486-1543) , Heinrich Isaac (1450-1517) , Leonhard Paminger (1495-1567) , Hans Kotter (1480-1541) , Henry VIII (1491-1547) , Paul Hofhaimer (1459-1537) , Anonymus , Caspar Othmayr (1515-1553) , Costanzo Festa (1490-1545)

Mitwirkende: Stefan Steinemann, Iris Lichtinger, Tabea Schwartz, Vincent Kibildis, Michael Eberth

CD

CD (Compact Disc)

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Costanzo Festa / Ludwig Senfl: Quis dabit oculis
+Anonymus: Redeuntes in mi; Dulongesux; Frankurgenti; Modocomo
+Heinrich Isaac: Fortuna desperata; Hör an mein Klag; Tart Ara; Le serviteur; O Venus bant
+Leonhard Paminger: Ach Gott straf mich nit im Zorn
+Hans Kotter: Praeambulum in fa
+Ludwig Senfl: Was wird es doch des Wunders noch; Ach Elslein
+Henry VIII: Tandernaken
+Paul Hofhaimer: Ade mit Leid; Tandernack; Herzliebstes Bild
+Caspar Othmayr: In silentio e spe

Künstler:: Stefan Steinemann (Altus), Iris Lichtinger (Blockflöten), Tabea Schwartz (Gambe), Vincent Kibildis (Harfe), Michael Eberth (Clavicytherium)
Label:: Perfect Noise
Aufnahmejahr ca.:: 2021
Artikelnummer:: 11732033
UPC/EAN:: 0719279934113
Erscheinungstermin:: 15.3.2024

Musica, cur siles? Von Musik und Stille
Musica, cur siles? (Musik, warum schweigst du?) Diese Frage erklingt im ersten Teil der Motette Quid dabit oculis und zunächst scheint die Situation paradox, da die Worte gesungen und gespielt werden. Die Erkenntnis des Gesungenen folgt jedoch sofort, denn auf die Frage folgt eine Pause in allen vier Stimmen – die erste Generalpause seit Beginn des Stücks. Was ist der Grund für diese Stille? Die Motette des italienischen Komponisten Costanzo Festa (um 1485 / 1490–1545) ist eine Trauerkomposition für Anne de Bretagne, die im Januar 1514 als Königin von Frankreich starb. Die Trauer kommt im Text durch die Erwähnung des Trauergewandes sowie durch Weinen und Klagen zum Ausdruck, doch der emotionale Tiefpunkt ist das durch die Frage hervorgerufene Verstummen der Musik. Neben dem Verstummen der Stimmen ist dies sicherlich auch eine Anspielung auf die Musik, die im Mittelalter und in der frühen Neuzeit als bedeutendes Repräsentationsmittel fungierte: der Klang von Trompeten und Pauken, der lautstark die Anwesenheit des Herrschers verkündete. Umgekehrt symbolisiert die Stille des Leichenzugs die Abwesenheit des Herrschers, die auch akustisch wahrnehmbar ist.