Luigi Cherubini: Vokalmusik für 1-3 Frauenstimmen, Violine, Cembalo & Klavier "The Cracovian Album"
Vokalmusik für 1-3 Frauenstimmen, Violine, Cembalo & Klavier "The Cracovian Album"
2
CDs
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- Blesse par noire perfidie; Ses bras furent notre berceau; Dors, mon enfant; La Jerusalem delivree du Tasse; Bela rosa porporina; Les sermens oublies; L'exil; Le veuf inconsolable; Le portrait de Themire; Duette Nr. 1-3; Tendis que tu sommeille; Dans ce paisible azile; L'echo; Un jour echappe de Cythere; Tu les brisas ces noeuds charmants; Solitario bosco ombrosco; Lo che languir; E mentre dolcemente; Ella dinanzi al petto; La cintura d'Armida; Lo rivedro sovente; Le Mystere; Con molti cambiamenti
- Künstler: Anne Bussewitz, Andrea Chudak, Yuki Inagawa, Liv Migdal, Yuri Mizobuchi, Irene Schneider
- Label: Thorofon, DDD, 2021/2022
- Bestellnummer: 10977551
- Erscheinungstermin: 15.7.2022
Luigi Cherubini (1760–1842) gehörte einst zu den angesehensten und wichtigsten Musikerpersönlichkeiten. Als Komponist von großen Opern und Kirchenmusiken sowie als langjähriger Leiter des Pariser Conservatoire wurde er in den letzten Jahren wieder verstärkt gewürdigt. Bezüglich Cherubinis Kammermusik sind gemeinhin seine Streichquartette und die Musik für Tasteninstrument bekannt. Doch zahlreiche seiner Romanzen, Duette und Beiträge zu weiteren solcher Gattungen verharren bisher weitgehend im Dornröschenschlaf.
Die Sopranistin und Produzentin Andrea Chudak, die zuletzt mit Weltersteinspielungen einiger Werke von Giacomo Meyerbeer sowie mit ihrer 68 Ave Maria-Vertonungen umfassenden CD-Box für Aufsehen gesorgt hat, widmet sich nun abermals äußerst lohnenswerten Ausgrabungen. Durch ihre Zusammenarbeit mit dem Musikwissenschaftler, Cherubini-Forscher und Dirigenten Michael Pauser war sie in den vergangenen Jahren in zahlreiche zeitgenössische Erstaufführungen cherubinischer Chorsinfonik involviert. So lernte sie die vielseitige Tonsprache, die oft überraschende Stilistik sowie die stets berührende Musik nicht nur kennen, sondern schätzen. Mit Luigi Cherubini: The Cracovian Album trifft Musizierfreude auf Entdeckerlust, verbindet sich aktuelle musikwissenschaftliche Forschung mit lebendiger Musikpraxis. Denn zeitgleich mit den CD-Aufnahmen entsteht die Notenausgabe der Stücke im Rahmen der wissenschaftlich-praktischen Luigi Cherubini Werkausgabe im Verlag Anton J. Benjamin (Boosey & Hawkes).
Grundlage für The Cracovian Album ist ein von Cherubini selbst zusammengestelltes Manuskript, das Ende des 19. Jahrhunderts aus seinem Privatnachlass in die Bestände der Staatsbibliothek zu Berlin kam und seit dem Zweiten Weltkrieg in der Biblioteka Jagiellońska in Krakau (Polen) aufbewahrt wird. Die Aneinanderreihung der Stücke, die im Zeitraum ab 1782 bis kurz vor Cherubinis Tod entstanden sind, folgt derjenigen in der Handschrift. Es ist keine chronologische oder gattungsspezifische Ordnung, doch macht gerade dies den Reiz aus: Eine quasi-barocke italienische Canzonetta mit Cembalo-Begleitung steht neben einer französischen Romance mit Accompagnement des Pianoforte, Kammerduetten mit Basso continuo folgen Trios mit frappierend-filigraner Klavierbegleitung und obligater Violine. Ebenso wechseln sich hoher literarischer Stil mit einfacher Dichtung ab, wie sich eine düster-fatalistische Grundstimmung neben schwelgerischen oder gar heiter-verliebten Nummern findet. Eine sich oft erst beim zweiten Hinhören äußernde Doppelbödigkeit eröffnet zudem einer fantasiereichen Interpretation von Text und Musik alle Möglichkeiten.
Die große Vielfalt, die diese Sammlung in sich vereint, stellt große Ansprüche an die Aufführenden. In zwei Dutzend kleinen Stücken exemplifiziert sich die jahrzehntelange Entwicklung eines kosmopolitischen Komponisten, der ohnehin zwischen den Zeiten stand. Als der Italiener Cherubini geboren wurde, waren Johann Sebastian Bach erst zehn Jahre und Georg Friedrich Händel sogar erst ein Jahr tot. Im Todesjahr des längst Franzose gewordenen Cherubini führte man auf den Bühnen bereits Richard Wagner auf. Cherubini war nur vier Jahre jünger als Mozart und hat ihn um 51 Jahre überlebt! Was in seinen Opern und seiner Kirchenmusik deutlich hörbar wird, nämlich eine unvergleichliche musikalische Mixtur aus mehreren Epochen und Stilen, manifestiert sich auch in diesen vermeintlichen Gelegenheitskompositionen.
Neben Andrea Chudak (Sopran) wirken für das Projekt mit: Yuri Mizobuchi (Mezzosopran), Irene Schneider (Alt), Liv Migdal (Violine), Yuki Inagawa (Klavier) und Anne Bussewitz (Cembali). Die Begleittexte verfasst Michael Pauser, fotografisch begleitet wurde das Projekt durch Alex Adler.
Alle 25 Stücke dieses Albums sind Weltersteinspielungen.
Die Sopranistin und Produzentin Andrea Chudak, die zuletzt mit Weltersteinspielungen einiger Werke von Giacomo Meyerbeer sowie mit ihrer 68 Ave Maria-Vertonungen umfassenden CD-Box für Aufsehen gesorgt hat, widmet sich nun abermals äußerst lohnenswerten Ausgrabungen. Durch ihre Zusammenarbeit mit dem Musikwissenschaftler, Cherubini-Forscher und Dirigenten Michael Pauser war sie in den vergangenen Jahren in zahlreiche zeitgenössische Erstaufführungen cherubinischer Chorsinfonik involviert. So lernte sie die vielseitige Tonsprache, die oft überraschende Stilistik sowie die stets berührende Musik nicht nur kennen, sondern schätzen. Mit Luigi Cherubini: The Cracovian Album trifft Musizierfreude auf Entdeckerlust, verbindet sich aktuelle musikwissenschaftliche Forschung mit lebendiger Musikpraxis. Denn zeitgleich mit den CD-Aufnahmen entsteht die Notenausgabe der Stücke im Rahmen der wissenschaftlich-praktischen Luigi Cherubini Werkausgabe im Verlag Anton J. Benjamin (Boosey & Hawkes).
Grundlage für The Cracovian Album ist ein von Cherubini selbst zusammengestelltes Manuskript, das Ende des 19. Jahrhunderts aus seinem Privatnachlass in die Bestände der Staatsbibliothek zu Berlin kam und seit dem Zweiten Weltkrieg in der Biblioteka Jagiellońska in Krakau (Polen) aufbewahrt wird. Die Aneinanderreihung der Stücke, die im Zeitraum ab 1782 bis kurz vor Cherubinis Tod entstanden sind, folgt derjenigen in der Handschrift. Es ist keine chronologische oder gattungsspezifische Ordnung, doch macht gerade dies den Reiz aus: Eine quasi-barocke italienische Canzonetta mit Cembalo-Begleitung steht neben einer französischen Romance mit Accompagnement des Pianoforte, Kammerduetten mit Basso continuo folgen Trios mit frappierend-filigraner Klavierbegleitung und obligater Violine. Ebenso wechseln sich hoher literarischer Stil mit einfacher Dichtung ab, wie sich eine düster-fatalistische Grundstimmung neben schwelgerischen oder gar heiter-verliebten Nummern findet. Eine sich oft erst beim zweiten Hinhören äußernde Doppelbödigkeit eröffnet zudem einer fantasiereichen Interpretation von Text und Musik alle Möglichkeiten.
Die große Vielfalt, die diese Sammlung in sich vereint, stellt große Ansprüche an die Aufführenden. In zwei Dutzend kleinen Stücken exemplifiziert sich die jahrzehntelange Entwicklung eines kosmopolitischen Komponisten, der ohnehin zwischen den Zeiten stand. Als der Italiener Cherubini geboren wurde, waren Johann Sebastian Bach erst zehn Jahre und Georg Friedrich Händel sogar erst ein Jahr tot. Im Todesjahr des längst Franzose gewordenen Cherubini führte man auf den Bühnen bereits Richard Wagner auf. Cherubini war nur vier Jahre jünger als Mozart und hat ihn um 51 Jahre überlebt! Was in seinen Opern und seiner Kirchenmusik deutlich hörbar wird, nämlich eine unvergleichliche musikalische Mixtur aus mehreren Epochen und Stilen, manifestiert sich auch in diesen vermeintlichen Gelegenheitskompositionen.
Neben Andrea Chudak (Sopran) wirken für das Projekt mit: Yuri Mizobuchi (Mezzosopran), Irene Schneider (Alt), Liv Migdal (Violine), Yuki Inagawa (Klavier) und Anne Bussewitz (Cembali). Die Begleittexte verfasst Michael Pauser, fotografisch begleitet wurde das Projekt durch Alex Adler.
Alle 25 Stücke dieses Albums sind Weltersteinspielungen.
Rezensionen
»Den sechs Musikerinnen um die Initiatorin Andrea Chudak ist eine engagierte und lebendige Interpretation der kleinen Pretiosen Cherubinis gelungen. Die Sopranistin geht ihre Solostücke – wie man schon von ihren diversen Meyerbeer-Alben her weiß – in sehr forscher Manier an, bringt die von Haus aus eher leichte lyrische Stimme zum Gleißen, sollte aber die dynamische Skala ihres Vortrags um einige Zwischenwerte erweitern, auch die hohe Kammermusiktugend, auf die anderen Mitwirkenden zu hören und sich gegebenenfalls etwas zurückzunehmen, noch ›optimieren‹. In Irene Schneider, einem echten Kontra-Alt mit balsamischer Tonfülle, hat sie in den Duetten ein starkes Gegengewicht. Die Mezzosopranistin Yuri Mizobuchi schmiegt sich in den Trios pur une fête den beiden Kolleginnen harmonisch an. Liv Migdal spielt die Violinparts mit großem, kantablem Ton. Am Klavier gibt sich Yuki Inagawa markant im Stile der Sopranistin, diskret und feinfühlig akkompagniert Anne Bussewitz die italienischen Nummern am Cembalo.« (Ekkehard Pluta, klassik-heute.de)- Tracklisting
- Mitwirkende
Disk 1 von 2 (CD)
- 1 Blessé par noire perfidie (Romanze)
- 2 Ses bras furent notre berceau (Lied für eine Feier)
- 3 Dors, mon enfant (Romanze)
- 4 La Jérusalem délivrée du Tasse (Romance du Phenix dans)
- 5 Bella rosa porporina (Italienische Canzonetta)
- 6 Les sermens oubliés (Romanze)
- 7 L'exil (Romanze)
- 8 Le veuf inconsolable (Romanze)
- 9 Le portrait de Thémire (Romanze)
- 10 Solitario bosco ombroso (Duett)
- 11 Compagni amor lasciate (Duett)
- 12 Il pastor se torna aprile (Duett)
- 13 Tendis que tu sommeille (Trio für eine Feier)
Disk 2 von 2 (CD)
- 1 Dans ce paisible azile (Trio für eine Feier)
- 2 L'echo (Romanze)
- 3 Un jour échappé de Cythère (Lied)
- 4 Tu les brisas ces n uds charmants (Romanze)
- 5 Solitario bosco ombroso (Canzona italiana)
- 6 Io che languir (Ottava del Marino)
- 7 E mentre dolcemente (Ottava del Marino)
- 8 Ella dinanzi al petto (Ottava del Tasso)
- 9 La cintura d'Armida (Ottava del Tasso)
- 10 Io rivedrò sovente (Notturno)
- 11 Le mystère (Romanze)
- 12 Ella dinanzi al petto (Ottava del Tasso "con molti cambiamenti")