Klaus Ospald: Escribi... für Orchester,Akkordeon,Kontrabass auf CD

bastille musique präsentiert seine dreiunddreißigste Veröffentlichung »Klaus Ospald: Escribí« mit Ersteinspielungen von Pierre-Laurent Aimard (Klavier), Teodoro Anzellotti (Akkordeon), Edicson Ruiz (Kontrabass), WDR Sinfonieorchester und Ensemble Modern sowie den Dirigenten Enno Poppe, Peter Hirsch, David Niemann und Lin Liao. Vom Klavierkonzert und Konzert für Kontrabass mit Akkordeon bis zum Ensemblestück und Klarinettensextett kombiniert das Album vier Instrumentalwerke Ospalds von 2014 bis 2022. Die vom WDR produzierten Aufnahmen werden durch ein 56-seitiges, zweisprachiges Booklet (EN, DE) mit Texten von Christian Holtorf, Dirk Wieschollek, einem Gespräch mit Klaus Ospald und Harry Vogt, Autographseiten sowie zwei Leporellos mit Fotos des Komponisten und von den Aufnahmen ergänzt.

Preis der deutschen Schallplattenkritik 2 / 2025 – Begründung der Jury:
Reibungen – Fragen – Komplexität stehen im Zentrum von Klaus Ospalds Schaffen. Unbeirrt von ästhetischen Moden lässt er sich von Dichtung inspirieren, ohne Sprache direkt in Klang zu übertragen. Es ist die Zerrissenheit der modernen menschlichen Existenz, die seiner Musik zugrunde liegt. Scheinbar Unvereinbares, etwa ein konzertierender Dialog zwischen Kontrabass und Akkordeon, zieht unmittelbar in Bann. Die vier nun (teils erstmals) eingespielten Werke würdigen in exemplarischen Interpretationen einen Komponisten, der auf dem Tonträgermarkt bislang kaum präsent war. (Für die Jury: Nina Polaschegg)

Rezensionen

»Reibungen – Fragen – Komplexität stehen im Zentrum von Klaus Ospalds Schaffen.​ Unbeirrt von ästhetischen Moden lässt er sich von Dichtung inspirieren, ohne Sprache direkt in Klang zu übertragen.​ Es ist die Zerrissenheit der modernen menschlichen Existenz, die seiner Musik zugrunde liegt.​ Scheinbar Unvereinbares, etwa ein konzertierender Dialog zwischen Kontrabass und Akkordeon, zieht unmittelbar in Bann.​ Die vier nun erstmals eingespielten Werke würdigen in exemplarischen Interpretationen einen Komponisten, der auf dem Tonträgermarkt bislang kaum präsent war.​« (Preis der deutschen Schallplattenkritik)

»Der Komponist Klaus Ospald folgt, auf individuellen (Um-)Wegen, noch heute der Spur Robert Schumanns, was die Sprachfähigkeit von Musik anbelangt.​ Viele seiner Werke beziehen sich auf Texte, oft Gedichte, die zwar unvertont bleiben, aber doch Bezugsgröße sind.​ Das macht ihren Charme aus, aber auch ihre verstörende Kraft.​ Vier Ospald-Stücke aus den letzten zehn Jahren, bislang unveröffentlicht, hat Sebastian Solte jetzt auf Album Nr.​ 33 seines Labels gebündelt und benannt nach dem jüngsten: „Escribí“ für Orchester, Kontrabass und Akkordeon.​ Wieder handelt es sich um Mitschnitte des WDR, entstanden in Zusammenarbeit mit Musikredakteur Harry Vogt, der abermals eine Schar fabelhafter Interpreten dazu versammelt hat.​« (Eleonore Büning, Rondo)

»Pierre-Laurent Aimard glänzt in „Se da contra las piedras la libertad“ für Klavier und 20 Bläser des WDR Sinfonieorchesters.​ Ospald schafft eine resonante Klangwelt, in der Klavier und Orchester umeinander schwirren.​ Der virtuose Klavierpart rast vorwärts, die Bläser antworten mit expressiven Akkorden.​ Die Kontraste sind enorm: von heftigen Ausbrüchen im ersten Satz bis zu einer gedämpften Leere am Ende.​ Im Titelstück „Escribí“ spielen der venezolanische Kontrabassist Edicson Ruiz und der Italiener Teodoro Anzellotti, einer der wichtigsten Akkordeonisten der zeitgenössischen Musik.​ Ruiz zaubert seltene Obertöne und vibrierende Tremolos aus seinem hochgestimmten Kontrabass.​ Der Schlusssatz, in dem er vom Akkordeon und dem WDR Sinfonieorchester gejagt wird, ist der faszinierendste.​ Anzellotti schüttelt seinen Blasebalg schnell hin und her, die Streicher antworten mit flatternden Tremolos.​ Plötzliche Ausbrüche und bösartige Cluster rasen umher.​« (De Volkskrant)