Georg Friedrich Händel: Sämtliche Flötensonaten (arrangiert für Flöte & Gitarre) auf 2 CDs

Meisterwerke der Barockkammermusik mit einem Twist des 21. Jahrhunderts. Inwieweit Georg Friedrich Händels Flötensonaten für die Flöte „geeignet” sind, ist eine offene Frage. Einige Sonaten wurden ursprünglich für die Violine komponiert und dann von Händels Londoner Verleger John Walsh, der stets auf der Suche nach kommerziellen Möglichkeiten war, für die Flöte arrangiert. Andere wurden wahrscheinlich für Blockflöte und Basso continuo konzipiert und dann für das andere Register der Flöte transponiert. Die meisten von ihnen wurden um 1720 geschrieben, aber einige stammen, soweit wir wissen, aus einer etwas früheren Zeit. Noch mehr als seine Zeitgenossen wie Bach war Händel ein eifriger Wiederverwender und Recycler seines eigenen Materials, sodass die Vorstellung von einem frühen und einem späten Stil in dieser Musik und einer Entwicklung zwischen beiden etwas fragwürdig wird. Ganz und gar nicht jedoch, denn es gibt eine erkennbare Abkehr von italienischen und eine Hinwendung zu französischen rhetorischen Vorbildern in den Sonaten, ebenso wie die Oratorien während der Jahrzehnte von Händels englischer Periode eine zunehmende Harmonie und Ökonomie der Gestik entwickeln. Begleitend zu dieser neuen Aufnahme hat der Flötist Lorenzo d'Antò in seinem Booklet-Essay wertvolle Erläuterungen zu jeder Sonate beigesteuert. Zusammen mit dem Gitarristen Michele Di Filippo erweckt er sie zum Leben, mit dem Ziel, „diese antiken Meisterwerke wiederzuentdecken und sie aus einer neuen, modernen Perspektive zu betrachten”.