Gottfried Grünewald: Cembalo-Partiten Nr.1-7
Cembalo-Partiten Nr.1-7
2
CDs
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
- Künstler: Fernando de Luca (Cembalo)
- Label: Brilliant Classics, DDD, 2022
- Bestellnummer: 11905033
- Erscheinungstermin: 6.9.2024
- Gesamtverkaufsrang: 5902
- Verkaufsrang in CDs: 2981
Gottfried Grünewald war im Deutschland des 18. Jahrhunderts ein erfolgreicher Opernsänger, der viele Jahre lang am Theater in Hamburg tätig war, aber auch an deutschen Höfen und Theatern in ganz Deutschland eine bekannte Figur war. Als er 1739 starb, vernichtete der Komponist Christopher Graupner (sein Kollege in Darmstadt) den Großteil von Grünewalds Musik, wie es offenbar eine Vereinbarung zwischen ihnen war. Nur sieben Klavierpartiten sind bis in die heutige Zeit erhalten geblieben, und sie werden hier erstmals vollständig aufgenommen, und zwar in den beherzten Händen von Fernando de Luca, der mit seinen Alben für Brilliant Classics so viel getan hat, um vergessene Namen aus der Vergessenheit zu retten.
Der Verlust von Grünewalds Werk wird besonders bedauerlich, wenn man sich diese Partiten einmal ganz genau ansieht. Sie offenbaren eine tiefe Kenntnis der Technik des Instruments und einen verfeinerten Kompositionsgeschmack. Stilistisch nah an deutschen Komponisten der Zeit wie Kuhnau und Fischer, erinnern sie auch an die Suiten, die der junge Händel in Deutschland komponierte (vor den Acht Großen Suiten), und an die Musik des jungen Graupner. Grünewald zeigt innerhalb der Beschränkungen der Suitengattung einiges Geschick als Kontrapunktist.
Die Präludien dieser Partiten sind nicht einheitlich in ihrer Form; das Präludium in d-Moll beispielsweise enthält breite Arpeggio-Akkorde, die eine strenge Fuge einleiten und beenden, sich dann aber in freies Motivspiel auflösen. Ein anderes ist rein figurativ, ein drittes vermischt Bewegung mit kurzen Imitationen. Grünewalds Allemanden bauen sich wie komplizierte Etüden auf, darunter ein Beispiel, das organistisch kontrapunktisch aufgebaut ist. Die Courantes sind mit imitativen Passagen verwoben, die Sarabanden sind melodisch ansprechend und atmen manchmal den Geist von Händels nobler Geste. Die Doubles und Menuette erwecken fast den Eindruck von Variationen. Einige Stücke haben stark betonte französische Rhythmen, andere vermeiden sie völlig.
Möglicherweise unvollständig, aber sicherlich beeindruckend ist die zweisätzige Vierte Suite mit ihrer weitläufigen Allemande, gefolgt von einer imposanten Chaconne, die einen völligen Kontrast zu den neun kurzen Tänzen der Fünften Suite darstellt, in denen Grünewald seinen französischsten Akzent zeigt. In einer Besprechung der jüngsten Cembalomusik von Pierre-Thomas Dufour auf Brilliant bemerkte Fanfare: »De Luca liefert eine hervorragende Darbietung mit einem guten Gespür für Phrasierung und Registrierung.«
Gottfried Grünewald (1673–1739) war ein deutscher Opernsänger (Bass), Cembalist und Komponist. Über seine Jugend und Ausbildung ist nichts bekannt. Ab 1703 war er Sänger (Bass) und Komponist an der Oper am Gänsemarkt in Hamburg. Ab Anfang 1709 arbeitete er als Vizekapellmeister am Hof von Johann Georg von Sachsen-Weißenfels, wo er die Tochter von Johann Philipp Krieger heiratete. Ab 1711 wirkte er als Stellvertreter Christoph Graupners als Vizekapellmeister am Hof in Darmstadt. Um 1717 sind mehrere Reisen als Pantaleonvirtuose dokumentiert. Er blieb bis zu seinem Tod am Hof tätig. Von seinen Werken sind nur sieben Partiten für Cembalo erhalten, die im damals üblichen Stil geschrieben sind. Die Suiten bestehen aus der üblichen Reihenfolge Prélude-Allemande-Courante-Sarabande-Gavotte-Menuet-Gigue.
»Zu viele Interpreten beschränken sich auf das Standardrepertoire. Glücklicherweise gibt es Künstler, die über das Offensichtliche hinausblicken; Fernando De Luca ist einer von ihnen und wir sollten für ihn dankbar sein. De Luca ist ein guter Interpret; ich habe seine Aufführungen sehr genossen, sie sind so differenziert wie möglich, auch in seiner Behandlung der Tempi. Er hat den Vorteil, über ein feines Instrument zu verfügen, eine Kopie einer Blanchet von 1754. Das ist so ›authentisch‹, wie man es sich nur wünschen kann.« So schrieb Musicweb International über De Lucas Aufnahme von Cembalowerken von Foucquet.
Der Verlust von Grünewalds Werk wird besonders bedauerlich, wenn man sich diese Partiten einmal ganz genau ansieht. Sie offenbaren eine tiefe Kenntnis der Technik des Instruments und einen verfeinerten Kompositionsgeschmack. Stilistisch nah an deutschen Komponisten der Zeit wie Kuhnau und Fischer, erinnern sie auch an die Suiten, die der junge Händel in Deutschland komponierte (vor den Acht Großen Suiten), und an die Musik des jungen Graupner. Grünewald zeigt innerhalb der Beschränkungen der Suitengattung einiges Geschick als Kontrapunktist.
Die Präludien dieser Partiten sind nicht einheitlich in ihrer Form; das Präludium in d-Moll beispielsweise enthält breite Arpeggio-Akkorde, die eine strenge Fuge einleiten und beenden, sich dann aber in freies Motivspiel auflösen. Ein anderes ist rein figurativ, ein drittes vermischt Bewegung mit kurzen Imitationen. Grünewalds Allemanden bauen sich wie komplizierte Etüden auf, darunter ein Beispiel, das organistisch kontrapunktisch aufgebaut ist. Die Courantes sind mit imitativen Passagen verwoben, die Sarabanden sind melodisch ansprechend und atmen manchmal den Geist von Händels nobler Geste. Die Doubles und Menuette erwecken fast den Eindruck von Variationen. Einige Stücke haben stark betonte französische Rhythmen, andere vermeiden sie völlig.
Möglicherweise unvollständig, aber sicherlich beeindruckend ist die zweisätzige Vierte Suite mit ihrer weitläufigen Allemande, gefolgt von einer imposanten Chaconne, die einen völligen Kontrast zu den neun kurzen Tänzen der Fünften Suite darstellt, in denen Grünewald seinen französischsten Akzent zeigt. In einer Besprechung der jüngsten Cembalomusik von Pierre-Thomas Dufour auf Brilliant bemerkte Fanfare: »De Luca liefert eine hervorragende Darbietung mit einem guten Gespür für Phrasierung und Registrierung.«
Gottfried Grünewald (1673–1739) war ein deutscher Opernsänger (Bass), Cembalist und Komponist. Über seine Jugend und Ausbildung ist nichts bekannt. Ab 1703 war er Sänger (Bass) und Komponist an der Oper am Gänsemarkt in Hamburg. Ab Anfang 1709 arbeitete er als Vizekapellmeister am Hof von Johann Georg von Sachsen-Weißenfels, wo er die Tochter von Johann Philipp Krieger heiratete. Ab 1711 wirkte er als Stellvertreter Christoph Graupners als Vizekapellmeister am Hof in Darmstadt. Um 1717 sind mehrere Reisen als Pantaleonvirtuose dokumentiert. Er blieb bis zu seinem Tod am Hof tätig. Von seinen Werken sind nur sieben Partiten für Cembalo erhalten, die im damals üblichen Stil geschrieben sind. Die Suiten bestehen aus der üblichen Reihenfolge Prélude-Allemande-Courante-Sarabande-Gavotte-Menuet-Gigue.
»Zu viele Interpreten beschränken sich auf das Standardrepertoire. Glücklicherweise gibt es Künstler, die über das Offensichtliche hinausblicken; Fernando De Luca ist einer von ihnen und wir sollten für ihn dankbar sein. De Luca ist ein guter Interpret; ich habe seine Aufführungen sehr genossen, sie sind so differenziert wie möglich, auch in seiner Behandlung der Tempi. Er hat den Vorteil, über ein feines Instrument zu verfügen, eine Kopie einer Blanchet von 1754. Das ist so ›authentisch‹, wie man es sich nur wünschen kann.« So schrieb Musicweb International über De Lucas Aufnahme von Cembalowerken von Foucquet.
- Tracklisting
- Details
- Mitwirkende
Disk 1 von 2 (CD)
Partita Nr. 1 C-Dur
- 1 1. Präludium 1
- 2 2. Präludium 2
- 3 3. Allemande
- 4 4. Courante
- 5 5. Sarabande
- 6 6. Gavotte
- 7 7. Menuett 1 - Menuett 2
Partita Nr. 2 C-Dur
- 8 1. Präludium
- 9 2. Allemande
- 10 3. Courante
- 11 4. Sarabande
- 12 5. Arie
- 13 6. Ciaconne
Partita Nr. 3 A-Dur
- 14 1. Allemande
- 15 2. Courrente
- 16 3. Sarabande
- 17 4. Air en gavotte
- 18 5. Gigue
Partita Nr. 4 F-Dur
- 19 1. Allemande
- 20 2. Ciaconne
Disk 2 von 2 (CD)
Partita Nr. 5 G-Dur
- 1 1. Präludium
- 2 2. Allemande
- 3 3. Courrente
- 4 4. Sarabande
- 5 5. Gavotte
- 6 6. Menuett
- 7 7. Bourée
- 8 8. Passepied alternativement avec le trio - Trio
- 9 9. Gigue
Partita Nr. 6 a-moll
- 10 1. Allemande
- 11 2. Courrente
- 12 3. Sarabande
- 13 4. Air en bourée
- 14 5. Menuett 1 - Menuett 2
- 15 6. Gigue
Partita Nr. 7 d-moll
- 16 1. Präludium
- 17 2. Allemande
- 18 3. Courrente
- 19 4. Sarabande - Double 1/2
- 20 5. Air
- 21 6. Menuett 1 - Menuett 2 - Menuett 3
- 22 7. Gigue
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