Maximilian Guth: Fremd bin ich eingezogen
Fremd bin ich eingezogen
Winterreise interkulturell (nach Franz Schubert)
CD
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
- Künstler: Asambura-Ensemble
- Label: Decurio, DDD, 2019
- Bestellnummer: 10245535
- Erscheinungstermin: 22.7.2020
- Gesamtverkaufsrang: 8549
- Verkaufsrang in CDs: 3815
Schuberts Winterreise - aus interkultureller Perspektive kompositorisch neu interpretiert von Maximilian Guth und dem Asambura-Ensemble. Persische Gedichte und Klagemeditationen begegnen Schuberts Kunstliedern und erzeugen einen eigentümlichen, farbenreichen und faszinierenden Sog. Wir begegnen einem Reisenden, einem Menschen ohne Heimat. Wir erfahren von Liebe, Schmerz, Einsamkeit, Orientierungslosigkeit und Entfremdung. Eine Musik zwischen Erstarrung und Schmerz, zwischen kalter Realität und wärmender Erinnerung, zwischen Statik und Impulsivität.
Ähnliche Seelenzustände sind auch Grundlage der persischen Gedichte von Saadi, Rahi Moayyeri und Mehdi Akhavan-Sales, die in der vorliegenden Fassung in Schuberts Liederzyklus eingebettet werden. Während wir in der Winterreise extreme Gefühlskontraste erleben, entwickeln sich auf Grundlage der persischen Gedichte melancholische Klagemeditationen. Sie ergänzen Schuberts Liederzyklus nicht nur, sondern fassen – neben dem Schmerz um die vergangene Liebe – Aspekte von Einsamkeit, Flucht und Sehnsucht nach Heimat ebenso eindrücklich zusammen: Ein Gefangener im Fernweh bin ich hier / und keine Stimme spendet Trost mir. / Lass uns nehmen / was wir brauchen / und uns auf einen Weg / ohne Rückkehr machen / um zu erfahren / ob überall der Himmel die / gleiche Farbe mag tragen. (Übertragung nach Mehdi Akhavan-Sales).
Hier wird ein neuer Gedanke formuliert – ein Funken Hoffnung, in der Fremde doch ein Stück Himmel zu finden, der die »gleiche Farbe tragen mag«, der dem Gefühl der Heimatlosigkeit etwas entgegensetzen kann. Das Asambura-Ensemble greift mit der Neuinterpretation der Winterreise in Zeiten von Krieg, Unruhen und Fluchtbewegungen vor allem im Nahen Osten eine Thematik von erdrückender Aktualität auf und bringt in den persischen Gedichten die Verzweiflung einer ganzen Weltregion zum Ausdruck. Gleichzeitig wird deutlich, dass Schmerz und Perspektivlosigkeit, aber insbesondere auch der Wunsch nach Zugehörigkeit und Heimat in allen Kulturen und zu allen Zeiten ähnlich erlebt werden.
So wird der Zuhörer zur Solidarität mit den Menschen aufgerufen, die auf ihrer persönlichen Winterreise nach einem Himmel in »gleicher Farbe« suchen.
Ähnliche Seelenzustände sind auch Grundlage der persischen Gedichte von Saadi, Rahi Moayyeri und Mehdi Akhavan-Sales, die in der vorliegenden Fassung in Schuberts Liederzyklus eingebettet werden. Während wir in der Winterreise extreme Gefühlskontraste erleben, entwickeln sich auf Grundlage der persischen Gedichte melancholische Klagemeditationen. Sie ergänzen Schuberts Liederzyklus nicht nur, sondern fassen – neben dem Schmerz um die vergangene Liebe – Aspekte von Einsamkeit, Flucht und Sehnsucht nach Heimat ebenso eindrücklich zusammen: Ein Gefangener im Fernweh bin ich hier / und keine Stimme spendet Trost mir. / Lass uns nehmen / was wir brauchen / und uns auf einen Weg / ohne Rückkehr machen / um zu erfahren / ob überall der Himmel die / gleiche Farbe mag tragen. (Übertragung nach Mehdi Akhavan-Sales).
Hier wird ein neuer Gedanke formuliert – ein Funken Hoffnung, in der Fremde doch ein Stück Himmel zu finden, der die »gleiche Farbe tragen mag«, der dem Gefühl der Heimatlosigkeit etwas entgegensetzen kann. Das Asambura-Ensemble greift mit der Neuinterpretation der Winterreise in Zeiten von Krieg, Unruhen und Fluchtbewegungen vor allem im Nahen Osten eine Thematik von erdrückender Aktualität auf und bringt in den persischen Gedichten die Verzweiflung einer ganzen Weltregion zum Ausdruck. Gleichzeitig wird deutlich, dass Schmerz und Perspektivlosigkeit, aber insbesondere auch der Wunsch nach Zugehörigkeit und Heimat in allen Kulturen und zu allen Zeiten ähnlich erlebt werden.
So wird der Zuhörer zur Solidarität mit den Menschen aufgerufen, die auf ihrer persönlichen Winterreise nach einem Himmel in »gleicher Farbe« suchen.
Rezensionen
»Maximilian Guths Bearbeitungen der ausgewählten Lieder sind atmosphärisch dicht, haben ihre stärksten Momente im rein Instrumentalen und finden im ›Leiermann‹ zu einer beeindruckenden Synthese: Hier greifen Melodien des Orients und des Okzidents ineinander, die Flöte intoniert nochmals das ›Fremd bin ich eingezogen‹, das präparierte Klavier markiert erneut das unerbittliche Vergehen der Zeit, und mit seinen wiederholten Klanggirlanden könnte der persische Sänger glatt der Leiermann sein. Ein starkes Finale.« (Fono Forum, Dezember 2020)- Tracklisting
- Details
- Mitwirkende
Disk 1 von 1 (CD)
Winterreise op. 89 D 911 (Liederzyklus nach Gedichten von Wilhelm Müller)
- 1 Nr. 1 Fremd bin ich eingezogen
- 2 Nr. 2 Wetterfahne
- 3 Nr. 3 Wasserflut
- 4 Nr. 4 Erstarrung
- 5 Nr. 5 Auf dem Flusse
- 6 Nr. 6 Rückblick
- 7 Nr. 7 Rast
- 8 Nr. 8 Shod Kazan (Herbst ist gekommen)
- 9 Nr. 9 Frühlingstraum
- 10 Nr. 10 Einsamkeit
- 11 Nr. 11 Der greise Kopf
- 12 Nr. 12 Krähe
- 13 Nr. 13 Letzte Hoffnung
- 14 Nr. 14 Intermezzo
- 15 Nr. 15 Wegweiser
- 16 Nr. 16 Leiermann