Florence Price: Symphonien Nr.1 & 3
Symphonien Nr.1 & 3
CD
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
- (Nr. 1 e-moll; Nr. 3 c-moll)
- Künstler: Philadelphia Orchestra, Yannick Nezet-Seguin
- Label: DGG, DDD, 2021
- Bestellnummer: 10767668
- Erscheinungstermin: 14.1.2022
Weitere Ausgaben von Symphonien Nr.1 & 3
Die Symphonie Nr. 1 von Florence Price war 1933 das erste symphonische Werk einer Schwarzen Frau, das von einem großen amerikanischen Orchester gespielt wurde. In diesem gefeierten Werk, das von amerikanischer Volksmusik, Spirituals und Kirchenliedern durchdrungen ist, spiegeln sich die Erfahrungen einer Schwarzen Frau wider, die im Süden nach dem Bürgerkrieg aufwuchs.
Im Auftrag des Federal Music Project auf dem Höhepunkt der Großen Depression komponierte Florence Price ihre Dritte Symphonie inmitten der Chicagoer Renaissance, die Schriftstellern und Künstlern wie Langston Hughes, Richard Wright und Margaret Bonds einen starken Rahmen bot. Price’ einnehmende dritte Symphonie spiegelt ihre Entwicklung als Komponistin wider, die im Vergleich zu ihrer traditionelleren ersten Symphonie mehr Risiken eingeht, moderne Techniken einsetzt und emotionale Elemente erweitert.
Die beiden Sinfonien, gespielt vom Philadelphia Orchestra unter der Leitung von Yannick Nézet-Séguin, wurden Anfang 2021 in der Verizon Hall des Kimmel Center for the Performing Arts in Philadelphia aufgenommen.
Florence Price wurde 1885 in Little Rock in Arkansas geboren, erhielt zunächst Musikunterricht von ihrer Mutter und studierte später Komposition am New England Conservatory in Boston sowie privat beim Direktor des Instituts, George Whitefield Chadwick. Nach ihrer Hochzeit zog sie mit ihrer Familie nach Chicago, um den Rassenkonflikten im Süden zu entgehen. Bald darauf ließ sie sich von ihrem gewalttätigen Ehemann scheiden und zog ihre Kinder allein auf, für deren Lebensunterhalt sie durch ihre Arbeit als Pianistin, Organistin, Lehrerin und Komponistin sorgte.
Ihre Symphonie Nr. 1 in E-Dur (1931–32) gewann den Rodman Wanamaker Contest in Komposition und wurde 1933 von Frederick Stock und dem Chicago Symphony Orchestra uraufgeführt. Stocks Zuspruch ermunterte Price zum Schreiben weiterer großformatiger Stücke. Ihre Symphonie Nr. 3, entstanden während der Großen Depression als Auftragswerk des Federal Music Project, wurde 1940 uraufgeführt.
»In ihrer Ersten Symphonie«, erklärt Nézet-Séguin, »kombiniert sie Volksmelodien mit Choralsatz und Anklängen an Jazz-Harmonik; das Ergebnis klingt durch und durch amerikanisch. Price ging von einer bestimmten Form der europäischen Kunstmusik aus und übersetzte sie in ihr eigenes Idiom. In der Dritten Symphonie hört sich jede Melodie an, als sollte man sie singen. Das gesamte Material wirkt vokal, die Satztechnik chorisch. Mir gefällt besonders, dass ihre Instrumentierung überall im Orchester Soli vorsieht – man hat das Gefühl, sie mochte alle Instrumente gleich gern.«
Obgleich Price bis zu ihrem Tod 1953 komponierte und unterrichtete, wurde ihre Musik von Ultramodernisten fast habituell als konservativ abgetan. Zugleich blieb ihr aufgrund von Rassismus und Sexismus ein Weg versperrt in Räume, in denen sie hätte reüssieren können. Zwar war sie vermerkt als eine der ersten afroamerikanischen Komponistinnen, die überall in den USA landesweite Anerkennung fanden, doch die Aufführungen, Veröffentlichungen und Aufnahmen ihrer Musik blieben selten.
Mittlerweile ist das anders. Prices Erste und Dritte Symphonie wurden 2008 in einer beeindruckenden wissenschaftlichen Ausgabe veröffentlicht. Im Jahr darauf entdeckten die neuen Besitzer des einstigen Sommerhauses der Komponistin in St. Anne in Illinois einen Stapel verloren geglaubter handschriftlicher Partituren. Durch die Auseinandersetzung mit Prices Musik, auf dem Podium wie im Studio, wollen Yannick Nézet-Séguin und das Philadelphia Orchestra dazu beitragen, dass ihr in der Musik der Platz eingeräumt wird, der ihr gebührt.
Der Dirigent fasst diesen Wunsch in Worte, wenn er über die Dritte Symphonie sagt: »Wenn wir sie spielen und andere Orchester auch, so meine Hoffnung zumindest, wird sie eines Tages – vielleicht in nicht allzu ferner Zukunft – ein ebenso vertrautes Repertoirestück und Teil unseres Orchesterlebens wie etwa die Symphonien von Tschaikowsky und Rachmaninoff.«
Im Auftrag des Federal Music Project auf dem Höhepunkt der Großen Depression komponierte Florence Price ihre Dritte Symphonie inmitten der Chicagoer Renaissance, die Schriftstellern und Künstlern wie Langston Hughes, Richard Wright und Margaret Bonds einen starken Rahmen bot. Price’ einnehmende dritte Symphonie spiegelt ihre Entwicklung als Komponistin wider, die im Vergleich zu ihrer traditionelleren ersten Symphonie mehr Risiken eingeht, moderne Techniken einsetzt und emotionale Elemente erweitert.
Die beiden Sinfonien, gespielt vom Philadelphia Orchestra unter der Leitung von Yannick Nézet-Séguin, wurden Anfang 2021 in der Verizon Hall des Kimmel Center for the Performing Arts in Philadelphia aufgenommen.
Florence Price wurde 1885 in Little Rock in Arkansas geboren, erhielt zunächst Musikunterricht von ihrer Mutter und studierte später Komposition am New England Conservatory in Boston sowie privat beim Direktor des Instituts, George Whitefield Chadwick. Nach ihrer Hochzeit zog sie mit ihrer Familie nach Chicago, um den Rassenkonflikten im Süden zu entgehen. Bald darauf ließ sie sich von ihrem gewalttätigen Ehemann scheiden und zog ihre Kinder allein auf, für deren Lebensunterhalt sie durch ihre Arbeit als Pianistin, Organistin, Lehrerin und Komponistin sorgte.
Ihre Symphonie Nr. 1 in E-Dur (1931–32) gewann den Rodman Wanamaker Contest in Komposition und wurde 1933 von Frederick Stock und dem Chicago Symphony Orchestra uraufgeführt. Stocks Zuspruch ermunterte Price zum Schreiben weiterer großformatiger Stücke. Ihre Symphonie Nr. 3, entstanden während der Großen Depression als Auftragswerk des Federal Music Project, wurde 1940 uraufgeführt.
»In ihrer Ersten Symphonie«, erklärt Nézet-Séguin, »kombiniert sie Volksmelodien mit Choralsatz und Anklängen an Jazz-Harmonik; das Ergebnis klingt durch und durch amerikanisch. Price ging von einer bestimmten Form der europäischen Kunstmusik aus und übersetzte sie in ihr eigenes Idiom. In der Dritten Symphonie hört sich jede Melodie an, als sollte man sie singen. Das gesamte Material wirkt vokal, die Satztechnik chorisch. Mir gefällt besonders, dass ihre Instrumentierung überall im Orchester Soli vorsieht – man hat das Gefühl, sie mochte alle Instrumente gleich gern.«
Obgleich Price bis zu ihrem Tod 1953 komponierte und unterrichtete, wurde ihre Musik von Ultramodernisten fast habituell als konservativ abgetan. Zugleich blieb ihr aufgrund von Rassismus und Sexismus ein Weg versperrt in Räume, in denen sie hätte reüssieren können. Zwar war sie vermerkt als eine der ersten afroamerikanischen Komponistinnen, die überall in den USA landesweite Anerkennung fanden, doch die Aufführungen, Veröffentlichungen und Aufnahmen ihrer Musik blieben selten.
Mittlerweile ist das anders. Prices Erste und Dritte Symphonie wurden 2008 in einer beeindruckenden wissenschaftlichen Ausgabe veröffentlicht. Im Jahr darauf entdeckten die neuen Besitzer des einstigen Sommerhauses der Komponistin in St. Anne in Illinois einen Stapel verloren geglaubter handschriftlicher Partituren. Durch die Auseinandersetzung mit Prices Musik, auf dem Podium wie im Studio, wollen Yannick Nézet-Séguin und das Philadelphia Orchestra dazu beitragen, dass ihr in der Musik der Platz eingeräumt wird, der ihr gebührt.
Der Dirigent fasst diesen Wunsch in Worte, wenn er über die Dritte Symphonie sagt: »Wenn wir sie spielen und andere Orchester auch, so meine Hoffnung zumindest, wird sie eines Tages – vielleicht in nicht allzu ferner Zukunft – ein ebenso vertrautes Repertoirestück und Teil unseres Orchesterlebens wie etwa die Symphonien von Tschaikowsky und Rachmaninoff.«
Rezensionen
»Originelle Musik einer heute vergessenen Komponistin ist hier in hochkarätiger Interpretation zu entdecken: Florence Price lebte von 1887 bis 1953 – und hat sich als erste Afroamerikanerin nationale Anerkennung erkämpft. Yannick Nezet-Seguin hat genau das richtige Feeling für den eigentümlichen Stilmix zwischen Dvorak, Wagner, Chorälen, Sprituals und Plantagentänzen.« (Bayerischer Rundfunk)»Das Philadelphia Orchestra spielt frei auf, mal unterhaltungslustig, mal streng, dabei jederzeit mit einer guten Balance der einzelnen Stimmen. Kurz: Musik, die – nach zwei unterschiedlichen Aufnahme-Alternativen bei Naxos – hier in einer gelungenen Einspielung vorliegt.« (concerti)
»Ihre erste Sinfonie erklang erstmals mit dem Chicago Orchestra unter Frederick Stock – und gewann gleich einen Preis bei einem Wettbewerb für afroamerikanische Komponisten. Dieses Werk ist es, das Yannick Nézet-Séguin jetzt mit dem Philadelphia Orchestra mit Bravour eingespielt hat – gemeinsam mit der Sinfonie Nr. 3 der Komponistin. ... eine lohnende Entdeckung.« (Fono Forum, April 2022)
»Transparenz und große Bögen sind superb, die Farben leuchten, rhythmischer Schliff pointiert Temperament und Esprit dieser charakteristisch orchestrierten Musik« (stereoplay, April 2022)
- Tracklisting
- Details
- Mitwirkende
Disk 1 von 1 (CD)
Symphony No. 1 in E Minor
- 1 I. Allegro ma non troppo (Symphony No. 1 in E Minor)
- 2 II. Largo, maestoso (Symphony No. 1 in E Minor)
- 3 III. Juba Dance (Symphony No. 1 in E Minor)
- 4 IV. Finale (Symphony No. 1 in E Minor)
Symphony No. 3 in C Minor
- 5 I. Andante (Symphony No. 3 in C Minor)
- 6 II. Andante ma non troppo (Symphony No. 3 in C Minor)
- 7 III. Juba. Allegro (Symphony No. 3 in C Minor)
- 8 IV. Scherzo. Finale (Symphony No. 3 in C Minor)