Armand Louis Couperin: Pieces de Clavecin auf 2 CDs

Armand-Louis wurde 1727 als Neffe von François Couperin (»le grand«) am Ende der berühmten Couperin-Dynastie geboren und wurde zu gegebener Zeit Titularorganist an der Église Saint-Gervais im Pariser Stadtteil Marais, wie die Generationen der Couperins in einer ununterbrochenen Folge, die bis 1653 zurückreicht. 1752 heiratete er Elisabeth-Antoinette Blanchet, die Tochter des Cembalobauers François-Étienne Blanchet, die ihrerseits der dritten Generation einer Familie von Musikern und Geigenbauern entstammte. Sie hatten vier Kinder, von denen drei das Erwachsenenalter erreichten und Musiker wurden, darunter ihr Sohn Pierre, der die Nachfolge von Armand-Louis in Saint-Gervais antrat, nachdem ein tragischer Unfall mit einem entlaufenen Pferd 1789 das vorzeitige Ende des Komponisten herbeigeführt hatte.

Es wird vermutet, dass Armand-Louis aus persönlicher Bescheidenheit und aufgrund seines Terminkalenders, der ihm Auftritte in Kirchen in ganz Paris bescherte, so wenig von seiner Musik veröffentlichte. Sicherlich wurde sie zu seinen Lebzeiten hoch geschätzt. Diese Pièces de Clavecin wurden 1751 als sein Opus 1» veröffentlicht, und es folgten nur noch weniger bekannte Sammlungen von Violinsonaten und -trios. Die Pièces de clavecin verdienen es, neben den Gambenfantasien von Purcell und den Lachrymae von Dowland wegen ihrer reichen, satten Ausnutzung eines Idioms, das seinen Höhepunkt überschritten hat, betrachtet zu werden.

Die Sammlung ist in zwei Teile nach Tonarten unterteilt, G-Dur / Moll und B-Dur / Moll. Die Titel spielen auf Freunde und bekannte Persönlichkeiten der Zeit an, und vieles geht in dieser Art von Porträt verloren oder ist in und zwischen den Noten vergraben, doch in den richtigen Händen erwachen die Stücke zum Leben. Der spanische Cembalist Yago Mahúgo erhielt für eine Brilliant Classics-Einspielung (94479) der Cembalomusik von Pancrace Royer, einer weiteren wenig bekannten Persönlichkeit aus der Generation vor Armand-Louis Couperin, glühende Kritiken: ›mit Eleganz und Raffinesse gespielt... Wenn Sie [Mahúgos] Aufnahme kaufen, werden Sie es nicht bereuen.

- Armand-Louis Couperin war ein bedeutender französischer Komponist, Organist und Cembalist des Spätbarock und der frühen Klassik. Er stammte aus der Musikerfamilie Couperin, deren berühmteste Mitglieder sein Großonkel Louis und sein Cousin François waren. Er wurde in Paris geboren und wuchs bei seinem Vater Nicolas auf, der ebenfalls Komponist war und 1748 die Nachfolge von François ‹Le Grand« als Organist an der Kirche Saint-Gervais-Saint-Protais antrat, eine Stelle, die Armand-Louis nach dem Tod seines Vaters erbte. Es folgten Stationen in Notre Dame (ab 1755), Sainte Chapelle (ab 1760), L'église Sainte-Marguerite und der königlichen Kapelle (ab 1770).

- Armand-Louis Couperin war einer der letzten großen Cembalokomponisten Frankreichs und blieb stilistisch der grande tradition française verbunden. Seine Werke zeichnen sich durch eine kühne harmonische Sprache, ein bemerkenswertes Maß an improvisatorischen Impulsen und eine Tendenz zur Erforschung neuer Verwendungsmöglichkeiten des Instruments aus.

- Der Cembalist Yago Mahúgo ist Preisträger mehrerer renommierter Wettbewerbe, unter anderem des Brügger Wettbewerbs für Alte Musik. Seine früheren Aufnahmen bei Brilliant Classics mit Werken von Royer, Clérembault und Marchand erhielten mehrere 5-Sterne-Bewertungen in internationalen Musikzeitschriften und eine »CD des Monats« in der spanischen Zeitschrift Scherzo.