Sergei Istomin,Viola da Gamba
Sergei Istomin,Viola da Gamba
Mit Werken von:
Carl Friedrich Abel (1723-1787)
, Johannes Schenck (1656-1712)
, Georg Philipp Telemann (1681-1767)
Mitwirkende:
Sergei Istomin
CD
CD (Compact Disc)
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Abel: 27 Stücke für Viola da Gamba (Ausz.)
+Schenk: Sonaten Nr. 5 & 6 aus "L'Echo du Danube op. 9"
+Telemann: Sonate in D aus "Der getreue Music-Meister"
- Künstler: Sergei Istomin (Viola da Gamba)
- Label: Analekta, DDD, 2000
- Bestellnummer: 9790771
- Erscheinungstermin: 1.1.2014
Auf den ersten Blick erinnert die Viola da Gamba offensichtlich an das Cello: Ihre Formen sind ähnlich und beide werden zwischen den Knien gehalten und gestrichen. Aber die Ähnlichkeit endet dort. Tatsächlich hat die Viola da Gamba mehr mit der Laute gemeinsam. Wie bei einer Laute ist der Hals einer Gambe mit Bünden versehen, und sie hat sechs oder sieben Saiten, die in Quarten um eine zentrale Terz gestimmt sind, und nicht in den Quinten eines Cellos. Dadurch erhält die Gambe lautenartige harmonische und kontrapunktische Möglichkeiten, die dem nur viersaitigen Cello nicht zur Verfügung stehen.
Tatsächlich kann man sich die Viola da Gamba als »Streichlaute« vorstellen; Sogar ihre Geschichte der aufeinanderfolgenden nationalen Schulen, von der frühen Renaissance bis zum Spätbarock, ähnelt der der Laute. Die erste dieser Schulen war die italienisch-spanische Schule aus dem frühen 16. Jahrhundert mit Silvestro di Ganassi und Diego Ortiz; Ein Jahrhundert später entstand eine bedeutende englische Schule mit Tobias Hume, John Jenkins und Christopher Simpson.
Die Zeitspanne zwischen dem 17. und 18. Jahrhundert markierte den Aufstieg einer großen französischen Schule mit Marin Marais und Antoine Forqueray – »l'ange et le diable« (der Engel und der Teufel), so genannt für ihre diametral entgegengesetzten Spielstile. Im Mittelbarock fügte diese Schule dem Solopart eine Continuo-Linie hinzu, die oft von einer zweiten Gambe gespielt wurde.
Die virtuosen Gambisten und Komponisten der deutschen Schule tauchten erst gegen Ende der Geschichte des Instruments auf, als das Cello gerade die Oberhand gewann. In gewisser Weise sind die hier aufgenommenen wunderschönen Solowerke dieser Schule Abgesänge der Gambe – umso mehr, als es heißt, dass die Viola da Gamba besser als jedes andere Instrument die subtilen Töne der menschlichen Stimme nachahmen könne.
Abel: 27 Solostücke für Viola da Gamba
Obwohl Carl Friedrich Abel (1723-1787) zu Beginn seiner Karriere versuchte, sich in Deutschland einen Namen zu machen, gelang ihm der Erfolg erst nach seinem Umzug nach London im Jahr 1758. Als Zeitgenosse von Bachs Söhnen schloss sich Abel mit dem jüngsten von ihnen, Johann, zusammen Christian, um die »Bach-Abel-Konzerte« zu produzieren, eine jährliche Reihe von zehn bis fünfzehn Veranstaltungen, die fast 25 Jahre lang ein beliebter Bestandteil des englischen Musiklebens war. Als Johann Christian 1782 starb, übergab Abel die Leitung in jüngere Hände und begnügte sich bis zu seinem eigenen Tod fünf Jahre später mit dem Komponieren und Spielen. Abels Werk ist zwar primär instrumental, aber relativ vielfältig und umfasst alle Arten von Sinfonien, Konzerten und Sonaten im galanten Stil.
Der Großteil seines Schaffens für Viola da Gamba ist in zwei Sammlungen enthalten, eine mit 34 Sonaten mit oder ohne Continuo und die andere mit 27 Solostücken. Die beiden hier aufgenommenen Stückgruppen stammen aus dieser zweiten Sammlung. Während Abel es verstand, das Publikum in den schnellen Sätzen zu beeindrucken, schien er vor allem für seine Fähigkeit geschätzt zu werden, den Zuhörer in den langsamen Sätzen zu Tränen zu rühren. Abel wurde in eine Generation von Gambisten hineingeboren und war paradoxerweise der letzte große Virtuose in der Geschichte des Instruments.
Schenk: Zwei Sonaten für Viola da Gamba, aus L'écho du Donau, Op. 9
Obwohl in Amsterdam geboren, arbeitete Johannes Schenk (1660-1712) hauptsächlich in Deutschland, woher zahlreiche Zeugnisse stammen, die seine Virtuosität lobten, darunter mehrere Gedichte. Im Alter von 39 Jahren zog er nach Düsseldorf und trat eine Stelle als Hofmusiker des Kurfürsten Johann Wilhelm I. von der Pfalz an. Über seine musikalische Ausbildung ist nichts bekannt, einige seiner virtuosen Passagen deuten jedoch auf eine englische Verbindung hin. Doch wie bei den meisten Deutschen des Spätbarocks zeichnet sich sein Schreiben durch eine Verschmelzung nationaler Stile aus, die zunehmend durch französische und italienische Einflüsse geprägt sind. Sein Œuvre umfasst zehn Werke, teilweise mit farbenfrohen, poetischen Titeln, die alle zu seinen Lebzeiten veröffentlicht wurden.
Fünf dieser Stücke sind für Viola da Gamba: Op. 2, 15 Suiten mit Continuo; Op. 6, 14 Suiten mit optionalem Continuo; Op. 8, ein Satz von 12 Suiten für zwei Gamben ohne Continuo mit dem Titel Le nymphe di Rheno (Die Nymphen des Rheins); Op. 9, sechs Sonaten, vier mit Continuo und zwei ohne, zusammen L'écho du Donau genannt; und schließlich Op. 10, Les fantaisies bisarres de la goutte, für Gambe und Continuo, wobei leider die Continuo-Stimme verloren gegangen ist. Diese Aufnahme präsentiert die beiden Solosonaten von L'écho du Donau, Op. 9. Beide Sonaten haben eine ähnliche Struktur: eine Ouvertüre im Toccata-Stil deutscher Organisten vor Bach, gefolgt von einer Mischung aus »Arien«, Sonatensätzen und gegen Ende einer »Giga« im italienischen Stil. Die vierte Sonate enthält auch eine »Gavotte« im französischen Stil.
Telemann: Sonate D-Dur für Solo-Viola da Gamba
Georg Philipp Telemann (1681-1767) – der mit J. S. Bach und Händel bildeten eine Art »heilige Dreifaltigkeit« des deutschen Hochbarocks – scheint nie jemals Gambe gespielt zu haben, obwohl er im Alter von zehn Jahren eine Reihe von Instrumenten beherrschte, von der Violine bis zur Flöte. zu verschiedenen Tastaturen. Den größten Teil seiner Karriere als Kantor verbrachte er in Hamburg, wo er von 1721 bis zu seinem Tod 45 Jahre später über 2.000 Kantaten schrieb. Aber auch außerhalb seiner kirchlichen Aufgaben war er an der Erneuerung der Oper, an unzähligen Konzerten und an der Entstehung der ersten deutschen Musikzeitschrift »Der getreue Music-Meister« beteiligt. In dieser Publikation, von der nur 25 Ausgaben aus den Jahren 1728 und 1729 erhalten sind, veröffentlichte er die Sonate D-Dur für Solo-Viola da Gamba. Wieder einmal finden wir die Verschmelzung nationaler Stile, die den Komponisten des Spätbarocks so am Herzen lagen. Das »Andante« ist eine Pastiche englischer »Mixt-Divisionen«; das folgende »vivace« ist im italienischen Violinstil gehalten; Das sehr deutsche »Andante« beginnt mit einem ausdrucksstarken »Rezitativ«, gefolgt von einer fugenartigen »Arie«. Das zweite »vivace« endet mit einem Tanzrhythmus in einem Stil, der an die große französische Gambenschule erinnert.
© 2003, Guy Marchand für Traçantes, den Musikrecherche-, Texterstellungs- und Übersetzungsdienst der Société québécoise de recherche en musique. Übersetzung: Peter Christensen.
Tatsächlich kann man sich die Viola da Gamba als »Streichlaute« vorstellen; Sogar ihre Geschichte der aufeinanderfolgenden nationalen Schulen, von der frühen Renaissance bis zum Spätbarock, ähnelt der der Laute. Die erste dieser Schulen war die italienisch-spanische Schule aus dem frühen 16. Jahrhundert mit Silvestro di Ganassi und Diego Ortiz; Ein Jahrhundert später entstand eine bedeutende englische Schule mit Tobias Hume, John Jenkins und Christopher Simpson.
Die Zeitspanne zwischen dem 17. und 18. Jahrhundert markierte den Aufstieg einer großen französischen Schule mit Marin Marais und Antoine Forqueray – »l'ange et le diable« (der Engel und der Teufel), so genannt für ihre diametral entgegengesetzten Spielstile. Im Mittelbarock fügte diese Schule dem Solopart eine Continuo-Linie hinzu, die oft von einer zweiten Gambe gespielt wurde.
Die virtuosen Gambisten und Komponisten der deutschen Schule tauchten erst gegen Ende der Geschichte des Instruments auf, als das Cello gerade die Oberhand gewann. In gewisser Weise sind die hier aufgenommenen wunderschönen Solowerke dieser Schule Abgesänge der Gambe – umso mehr, als es heißt, dass die Viola da Gamba besser als jedes andere Instrument die subtilen Töne der menschlichen Stimme nachahmen könne.
Abel: 27 Solostücke für Viola da Gamba
Obwohl Carl Friedrich Abel (1723-1787) zu Beginn seiner Karriere versuchte, sich in Deutschland einen Namen zu machen, gelang ihm der Erfolg erst nach seinem Umzug nach London im Jahr 1758. Als Zeitgenosse von Bachs Söhnen schloss sich Abel mit dem jüngsten von ihnen, Johann, zusammen Christian, um die »Bach-Abel-Konzerte« zu produzieren, eine jährliche Reihe von zehn bis fünfzehn Veranstaltungen, die fast 25 Jahre lang ein beliebter Bestandteil des englischen Musiklebens war. Als Johann Christian 1782 starb, übergab Abel die Leitung in jüngere Hände und begnügte sich bis zu seinem eigenen Tod fünf Jahre später mit dem Komponieren und Spielen. Abels Werk ist zwar primär instrumental, aber relativ vielfältig und umfasst alle Arten von Sinfonien, Konzerten und Sonaten im galanten Stil.
Der Großteil seines Schaffens für Viola da Gamba ist in zwei Sammlungen enthalten, eine mit 34 Sonaten mit oder ohne Continuo und die andere mit 27 Solostücken. Die beiden hier aufgenommenen Stückgruppen stammen aus dieser zweiten Sammlung. Während Abel es verstand, das Publikum in den schnellen Sätzen zu beeindrucken, schien er vor allem für seine Fähigkeit geschätzt zu werden, den Zuhörer in den langsamen Sätzen zu Tränen zu rühren. Abel wurde in eine Generation von Gambisten hineingeboren und war paradoxerweise der letzte große Virtuose in der Geschichte des Instruments.
Schenk: Zwei Sonaten für Viola da Gamba, aus L'écho du Donau, Op. 9
Obwohl in Amsterdam geboren, arbeitete Johannes Schenk (1660-1712) hauptsächlich in Deutschland, woher zahlreiche Zeugnisse stammen, die seine Virtuosität lobten, darunter mehrere Gedichte. Im Alter von 39 Jahren zog er nach Düsseldorf und trat eine Stelle als Hofmusiker des Kurfürsten Johann Wilhelm I. von der Pfalz an. Über seine musikalische Ausbildung ist nichts bekannt, einige seiner virtuosen Passagen deuten jedoch auf eine englische Verbindung hin. Doch wie bei den meisten Deutschen des Spätbarocks zeichnet sich sein Schreiben durch eine Verschmelzung nationaler Stile aus, die zunehmend durch französische und italienische Einflüsse geprägt sind. Sein Œuvre umfasst zehn Werke, teilweise mit farbenfrohen, poetischen Titeln, die alle zu seinen Lebzeiten veröffentlicht wurden.
Fünf dieser Stücke sind für Viola da Gamba: Op. 2, 15 Suiten mit Continuo; Op. 6, 14 Suiten mit optionalem Continuo; Op. 8, ein Satz von 12 Suiten für zwei Gamben ohne Continuo mit dem Titel Le nymphe di Rheno (Die Nymphen des Rheins); Op. 9, sechs Sonaten, vier mit Continuo und zwei ohne, zusammen L'écho du Donau genannt; und schließlich Op. 10, Les fantaisies bisarres de la goutte, für Gambe und Continuo, wobei leider die Continuo-Stimme verloren gegangen ist. Diese Aufnahme präsentiert die beiden Solosonaten von L'écho du Donau, Op. 9. Beide Sonaten haben eine ähnliche Struktur: eine Ouvertüre im Toccata-Stil deutscher Organisten vor Bach, gefolgt von einer Mischung aus »Arien«, Sonatensätzen und gegen Ende einer »Giga« im italienischen Stil. Die vierte Sonate enthält auch eine »Gavotte« im französischen Stil.
Telemann: Sonate D-Dur für Solo-Viola da Gamba
Georg Philipp Telemann (1681-1767) – der mit J. S. Bach und Händel bildeten eine Art »heilige Dreifaltigkeit« des deutschen Hochbarocks – scheint nie jemals Gambe gespielt zu haben, obwohl er im Alter von zehn Jahren eine Reihe von Instrumenten beherrschte, von der Violine bis zur Flöte. zu verschiedenen Tastaturen. Den größten Teil seiner Karriere als Kantor verbrachte er in Hamburg, wo er von 1721 bis zu seinem Tod 45 Jahre später über 2.000 Kantaten schrieb. Aber auch außerhalb seiner kirchlichen Aufgaben war er an der Erneuerung der Oper, an unzähligen Konzerten und an der Entstehung der ersten deutschen Musikzeitschrift »Der getreue Music-Meister« beteiligt. In dieser Publikation, von der nur 25 Ausgaben aus den Jahren 1728 und 1729 erhalten sind, veröffentlichte er die Sonate D-Dur für Solo-Viola da Gamba. Wieder einmal finden wir die Verschmelzung nationaler Stile, die den Komponisten des Spätbarocks so am Herzen lagen. Das »Andante« ist eine Pastiche englischer »Mixt-Divisionen«; das folgende »vivace« ist im italienischen Violinstil gehalten; Das sehr deutsche »Andante« beginnt mit einem ausdrucksstarken »Rezitativ«, gefolgt von einer fugenartigen »Arie«. Das zweite »vivace« endet mit einem Tanzrhythmus in einem Stil, der an die große französische Gambenschule erinnert.
© 2003, Guy Marchand für Traçantes, den Musikrecherche-, Texterstellungs- und Übersetzungsdienst der Société québécoise de recherche en musique. Übersetzung: Peter Christensen.
- Tracklisting
- 1 Track 1
- 2 Track 2
- 3 Track 3
- 4 Track 4
- 5 Track 5
- 6 Track 6
- 7 Track 7
- 8 Track 8
- 9 Track 9
- 10 Track 10
- 11 Track 11
- 12 Track 12
- 13 Track 13
- 14 Track 14
- 15 Track 15
- 16 Track 16
- 17 Track 17
- 18 Track 18
- 19 Track 19
- 20 Track 20
- 21 Track 21
- 22 Track 22
- 23 Track 23
- 24 Track 24
- 25 Track 25
- 26 Track 26
- 27 Track 27
- 28 Track 28
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