Robert Schumann: Symphonien Nr.1 & 3
Symphonien Nr.1 & 3
Heidrun Holtmann, Neville Marriner, Radio-Sinfonieorchester Stuttgart, Radio-Symphonie-Orchester Berlin, Stefan Soltesz
2
CDs
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
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- +Klavierkonzert op. 54
- Künstler: Heidrun Holtmann, Radio-Sinfonieorchester Stuttgart, Radio-Symphonie-Orchester Berlin, Neville Marriner, Stefan Soltesz
- Label: Crystal, DDD, 1985-91
- Erscheinungstermin: 1.2.2010
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Produktinfo:
Sinfonie Nr. 1
Es mag mit dem Rückzug aus dem Beruf als Musikjournalist zusammenhängen, dass Robert Schumann aufgrund gewonnener Einsichten in musikalische Situationen das Problem des Sinfonischen mit aller Konsequenz anging. Nachdem er bis in sein dreißigstes Lebensjahr hinein ausschließlich Klavierwerke schrieb, brachte das Jahr 1841 den sinfonischen Durchbruch. Das als »Frühlings-Sinfonie« bekannte Werk erhielt seine Umrisse innerhalb von vier Tagen, war einen Monat später bereits instrumentiert und erlebte am 31. März 1841 im Gewandhaus zu Leipzig unter Felix Mendelssohn Bartholdy eine glänzende Uraufführung.»Mein liebes Weib muntert mich auch immer recht auf zum Schaffen. Wir sind sehr glücklich miteinander «, schrieb Robert Schumann. Und an einer anderen Stelle heißt es: »Ich schrieb die Sinfonie zu Ende des Winters 1841, in jenem Frühlingsdrang, der den Menschen wohl bis in das höchste Alter hinauf und in jedem Jahre von neuem überfällt.«
Thematisch ließ sich Robert Schumann bei der Komposition der B-Dur-Sinfonie von der Schlusszeile (»Im Tale blüht der Frühling auf«) eines Gedichtes von Adolph Böttger anregen. Sie gab erste Impulse für das im Übrigen eigenständig konzipierte Werk. Die programmatischen Satzüberschriften (»Frühlingsbeginn«, »Abend«, »Frohe Gespielen« und »Voller Frühling«), die Schumann in der Stichvorlage zur Vermeidung von Missverständnissen eliminierte, gaben dem Werk den populären Beinamen »Frühlings-Sinfonie«. Aus dem mit »Andante un poco maestoso« bezeichneten Anfang der Sinfonie (»Gleich den ersten Trompeteneinsatz möcht' ich, dass er wie aus der Höhe klingt, wie ein Ruf zum Erwachen. . .«) entwickelt Schumann das stark rhythmisierte klopfende Hauptthema des ersten Satzes (»Allegro molto vivace«). Ein von den Klarinetten angestimmtes lyrisches zweites Thema dient als Kontrast. Der Satz kulminiert in einer furiosen Animato-Coda.»Abend« nannte Schumann ursprünglich das träumerische Es-Dur-Larghetto, das in seiner dreiteiligen Anlage (auffallendes Figurenwerk der Streicher, rhythmische Akzente der Bläser) der Liedform entspricht. Zum Satzschluss schlägt ein neuer Gedanke in den Posaunen die Brücke zum ausgelassenen Scherzo, das im geistvoll-humorigen Spiel der beiden Trios klavieristische Bezüge aufweist. Der Finalsatz mit subtilem Hauptthema integriert den Eröffnungsgedanken als Nachsatz des zweiten Themas (Selbstzitat der achten Variation aus »Kreisleriana« op. 16) und führt das romantisch inspirierte Werk nach Steigerungen des dreifach aufgestellten Materials zum jubelnden Abschluss.
Text: Egon Bezold
Sinfonie Nr. 3 »Rheinische«
Anfang September 1850 übersiedelte Schumann mit seiner Familie von Dresden nach Düsseldorf, um dort in der Nachfolge Ferdinand Hillers das Amt des städtischen Musikdirektors wahrzunehmen. Große Hoffnungen sowohl in künstlerischer als auch in wirtschaftlicher Hinsicht waren für den Komponisten an diese neue Stellung geknüpft. Magistrat und Bürger der Stadt Düsseldorf begegneten dem neuen Musikdirektor mit großem Wohlwollen und musikbeflissenem Interesse; noch zeigte sich keine Spur des späteren tragischen Konflikts. Für den sensiblen und seelisch labilen Künstler schienen sich günstige Schaffensbedingungen aufzutun. Im Oktober 1850 wurde das Cellokonzert op. 129 abgeschlossen. In der Zeit vom 9. November bis 9. Dezember 1850 entstand dann die Dritte Sinfonie. Die penibel geführten Haushaltbücher dokumentieren die einzelnen Stationen des Kompositionsprozesses. Zum 6. Februar 1851, dem Tag der Uraufführung der Dritten in Düsseldorf unter der Leitung des Komponisten, findet sich der lapidare Eintrag: »Abends sechstes (Abonnements-)Concert mit Sinfonie, dann etwas geschwärmt.«
Von den vier autorisierten Sinfonien Schumanns erhielten nur die erste (Frühlingssinfonie) und die dritte (Rheinische) charakterisierende Beinamen. In ihnen spiegelt sich die Popularität beider Werke. Der Beiname zur Dritten geht mittelbar auf Schumann zurück und wurde durch eine Uraufführungskritik der Rheinischen Musikzeitung popularisiert, in der es unter anderem heißt, die Sinfonie entrolle »ein Stück rheinisches Leben«. Der zweite Satz schildere »ein behäbiges Rheinlandleben: man denkt an schöne Wasserfahrten zwischen rebengrünen Hügeln und freundliche Winzerfeste «. Über den dritten Satz schreibt der Rezensent: »Der Tondichter lehnt sinnend sein Haupt ins alte Burgfenster: Holde Träume durchwogen seine Seele«. Im vierten Satz sehen wir »gotische Dome, Prozessionen, stattliche Figuren in den Chorstühlen. . . Posaunen, wie drei behäbige Prälaten den Segen erteilen, worauf es wie Orgelklang leise zurückwallt.« An diese verbale Bebilderung knüpft sich die inzwischen widerlegte Anekdote, dass der ursprünglich im Charakter der Begleitung einer feierlichen »Zeremonie« überschriebene vierte Satz angeregt worden sei durch Feierlichkeiten im Kölner Dom anlässlich der Kardinalserhebung des Erzbischofs Geissel (12. November 1850). Dieser vierte Satz, der vor das Finale in das traditionell vierteilige Sinfoniesatzschema eingefügt wurde und damit den Zyklus zur Fünfteiligkeit erweitert, hat in der zeitgenössischen Kritik teilweise Befremden ausgelöst. Neben der formalen Erweiterung empfand man den religiösen Charakter des Satzes als problematisch. Er steht durch seinen pathetischen Ausdruck im starken Gegensatz zum vorangehenden verinnerlichten dritten Satz (dreiteilige Liedform).
Auch die »Rheinische« blieb von der an Schumanns Instrumentierung generell geübten Kritik nicht verschont. Neben vielen Vorzügen, die beispielsweise Peter Tschaikowski 1872 an der Dritten Sinfonie zu preisen wusste, bemängelte dieser Komponist die »farblose« Massigkeit der »Orchestrierung«. Damit wird jedoch eher die schwierig zu realisierende Klangbalance der »Rheinischen« als ein tatsächlicher kompositorischer Defekt angesprochen. Schumanns »Rheinische« gilt nicht von ungefähr als Prüfstein für die subtile Klangregie eines Dirigenten.
Text: Bernhard R. Appel
Klavierkonzert • Introduktion und Allegro Appassionato Konzert • Allegro mit Introduktion
Sein Schicksal hat Eingang in Romane und in den Film gefunden. Wie der Buchhändlersohn Robert Schumann mit 16 Jahren den Vater verlor, eine geplante Karriere als Klaviervirtuose wegen einer selbstverschuldeten Fingerlähmung abbrach, einen bis vor die Gerichte führenden Kampf um die große Pianistin Clara Wieck führte, ein zerbrechliches häusliches Glück mit großer Kinderschar fand und am Ende seines 46jährigen Lebens sanft in einer Heilanstalt bei Bonn verdämmerte. Das alles sind Lebensdetails, die tiefer im Bewusstsein der Öffentlichkeit verankert sind als seine Werke. Als unglücklicher Jurastudent in Leipzig und Heidelberg kultivierte er nicht nur das Trinken bis zum Exzess und die Kontakte zu bestimmten Damentypen (was ihm vermutlich die zum Tode führende Geschlechtskrankheit einbrachte), sondern auch das freie Phantasieren am Klavier. Erst mit zunehmender Reife erkannte er selbst die Gefahren, die mit dem ungebundenen Spieltrieb verbunden waren. Um 1845 steuerte er dem Zerfließen des ersten Einfalls und dein Mangel an Konzentration und Übersicht dadurch entgegen, dass er sich vom Klavier löste und vorwiegend am Stehpult komponierte. Es nimmt also nicht wunder, dass er auch sein Klavierkonzert a-Moll zunächst als Fantasie für Klavier und Orchester entwarf und sie von Clara Schumann und Mendelssohn im Sommer 1841 in Leipzig aufführen ließ. Doch kein Verleger war an diesem neuartigen »Allegro affettuoso für Pianoforte mit Begleitung des Orchesters« interessiert. Erst die vier Jahre später folgende Ergänzung durch das »Intermezzo« und das »Allegro vivace« fand das Interesse eines Verlags.
Bemerkenswert ist die musikalische Einheit des ganzen Werks: Die gleich nach der selbstbewussten Einleitung des Solisten auftretende Holzbläserfigur gewinnt nicht nur im ersten Satz eine überragende Bedeutung, sondern schlägt auch die Brücke zum Finale und inspiriert in leicht veränderter Gestalt dessen Hauptthema. Vier Jahre nach dem Klavierkonzert entstand das Konzertstück »Introduktion und Allegro appassionato« in G-Dur, das stärker auf die Hervorhebung des virtuosen Elements zielt, aber durch mannigfache Verwandlung des Hauptthemas Schumanns Streben nach thematischer Verdichtung und Verschränkung der Formteile zeigt. Für den jungen Klaviervirtuosen Brahms entwarf Schumann dann »Introduktion und Allegro d-Moll« op. 134. Trotz eines recht dickflüssigen und schwerfälligen Klaviersatzes gehört es zu den späten Eingebungen des Komponisten, die kaum einen Gedanken an seine Geisteskrankheit aufkommen lassen.
Text: Uwe Kraemer
- Tracklisting
- Details
- Mitwirkende
Disk 1 von 2 (CD)
Sinfonie Nr. 1 B-Dur op. 38 "Frühlingssinfonie"
- 1 1. Andante un poco maestoso - Allegro vivace
- 2 2. Larghetto
- 3 3. Scherzo: Molto vivace - Trio 1: Molto più vivace - Trio 1 - Trio 2 - Coda
- 4 4. Allegro animato e grazioso
Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 97 "Rheinische"
- 5 1. Lebhaft
- 6 2. Scherzo: Sehr mäßig
- 7 3. Nicht schnell
- 8 4. Feierlich
- 9 5. Lebhaft
Disk 2 von 2 (CD)
Konzert für Klavier und Orchester a-moll op. 54
- 1 1. Allegro affettuoso
- 2 2. Intermezzo: Andantino grazioso
- 3 3. Allegro vivace
- 4 4. Konzertstück op. 134
- 5 5. Konzertstück G-Dur op. 92
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