Muzio Clementi: Sonate per fortepiano con accompagnamento di violino auf CD

Das Ende des außergewöhnlichen Lebens der Barocksonate war durch den Beginn einer bedeutenden Transformation gekennzeichnet: Die Vorherrschaft der Streichinstrumente (insbesondere der Violine) machte einer allmählichen Bestätigung des Tasteninstruments Platz, das sich von der Funktion des Basso continuo emanzipierte, um die Rolle des Solisten zu übernehmen.

Die Musiker, die den galanten Stil und das Rokoko hervorbrachten, lieferten unzählige Beispiele für Sonaten für Tasteninstrumente, die von der Violine oder Flöte »begleitet« wurden, oft zusammen mit dem Cello, ein offensichtliches Überbleibsel der Triosonate.

Diese »Begleitung« – die Instrumenten anvertraut wurde, die wir heute als Solisten betrachten würden, die wiederum vom Klavier begleitet werden – besteht normalerweise aus gehaltenen Noten oder Verdoppelungen eines bereits vom Tasteninstrument gespielten Teils.

Sie stellt normalerweise wenig oder keine technischen Anforderungen und kann tatsächlich von einem Amateur gespielt werden. Und da sie die Struktur des Stücks nur in der Klangfarbe verändert, wird sie oft als »ad libitum« bezeichnet.

Clementi spielte zweifellos eine wichtige Rolle in der Entwicklung der Sonate, und sein Werkverzeichnis umfasst Werke für Tasteninstrumente mit einer Begleitung wie der gerade beschriebenen (op. 13 und 31 mit Violine oder Flöte, op. 21, 22, 29 und 32 mit zusätzlichem Cello).

Die 3 Sonaten des op. 15 »für Klavier mit obligater Violinbegleitung« verdienen jedoch eine gesonderte Erörterung.

Diese Stücke wurden 1786 in London veröffentlicht und kürzlich von Ut Orpheus als Teil von Clementis Gesamtwerken neu aufgelegt. Sie zeichnen sich durch einen gut entwickelten Diskurs zwischen den beiden Instrumenten aus, wobei Violine und Klavier als gleichberechtigte Partner im Dialog fungieren.