Messe de Tournai (14. Jahrhundert)
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- Ein spätgotisches Messoffizium um 1300 aus dem Codex Musical de las Huelgas
- Künstler: Choralschola der Wiener Hofburgkapelle, Clemencic Consort, Rene Clemencic
- Label: Oehms, DDD, 2004
- Bestellnummer: 1416721
- Erscheinungstermin: 1.2.2005
Die Kathedrale von Tournai in Belgien zählt zu den beeindruckendsten und bedeutendsten Kirchenbauwerken Europas, sie gehört zum Weltkulturerbe der UNESCO. An diesem Ort wurde Musikgeschichte geschrieben: In der Bibliothek findet sich das Manuskript eines Ordinarium Missae, entstanden um das Jahr 1300, das Stücke verschiedener Komponisten und Stile vereint. Damit ist sie ein direkter Wegbereiter zu den ersten zusammengehörigen, aus einer Hand stammenden Messe-Kompositionen wie der Messe de Nostre Dame von Guillaume de Machaut.
René Clemencic, der große Musikforscher und Interpret mittelalterlicher Musik, ergänzte die Messe de Tournai mit ein- und mehrstimmigen Stücken aus dem spanischen Codex Musical de las Huelgas. Gemeinsam mit den Musikern des Clemencic Consorts wird hier eine musikalische Epoche lebendig, die uns heute mit ihrer stilistischen Vielfalt und ihrer Lust an musikalischen Entdeckungen fasziniert.
LA MESSE DE TOURNAI
CODEX MUSICAL DE LAS HUELGAS
Es wird hier versucht, ein Offizium Missae aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts wiederzugeben. Im Mittelpunkt steht ein mehrstimmiges Ordinarium Missae um 1300, welches in einer Handschrift der Kathedrale von Tournai in Belgien erhalten ist. Der Kopist, der Schreiber der Kathedrale, hat dabei Stücke verschiedener Komponisten, und auch verschiedener Epochen und Stile in einem einzigen Manuskript vereinigt. Diese Vereinheitlichung scheint einem damals langsam entstehenden Bedürfnis nach einem geschlossenen polyphonen Ordinarium zu entsprechen. Wirklich durchgesetzt haben sich diese Tendenzen erst in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Bereits Ende des 14. Jahrhunderts aber scheint ein einziger Komponist, Guillaume de Machault, diese kompositorische Einheit angestrebt zu haben, ohne dass diese Tendenz in der Praxis unmittelbar nach Machault wirklich konsequent und durchgehend realisiert wurde.
Kyrie, Sanctus und Agnus der »Messe de Tournai« scheinen stilistisch noch dem Ende des 13. Jahrhunderts anzugehören. Die Rhythmik ist noch die modale Gruppenrhythmik. Das syllabische Credo ist dem Conductus nahestehend. Das recht bewegte Gloria zeigt eine gewisse Nähe zum Motetus, ohne wirklich einer zu sein. Das Amen des Gloria macht Gebrauch von der die Melodielinien zerreißenden Hoquetus (Schluckauf)-Technik. Das dreistimmige Ite missa est ist ein zweisprachiger Motetus. Spätmittelalterliche Vereinigung des Widersprüchlichen, Einheit des Heterogenen, akustische Gleichzeitigkeit verschiedener Welten. Das Triplum, die erste Stimme, singt ein französisches Liebeslied, die zweite Stimme, der Motetus, einen lateinischen, moralisierenden Text, und der Tenor zitiert ein Bruchstück einer gregorianischen Melodie in isorhythmischer Technik. Das heißt, ein rhythmisches Modell wird einmal (wie hier) oder mehrmals wiederholt.
Ergänzend zum mehrstimmigen Ordinarium Missae lassen wir einstimmige, gregorianische Melodien des Proprium Missae erklingen sowie eine Reihe ein- und mehrstimmiger geistlicher Werke in vokaler oder instrumentaler Version, wie man sie in den feierlichen Gottesdiensten hören konnte.
Es handelt sich dabei, mit der Ausnahme des Motetus von Philippe de Vitry, um Stücke aus dem Codex Musical de las Huelgas. Der um 1300 in Spanien entstandene Codex stellt eine wichtige Quelle europäischer Mehrstimmigkeit zu Beginn des 14. Jahrhunderts dar.
Diese Handschrift enthält noch so manche Kompositionen der Notre-Dame-Schule und ihrer Fortsetzer. Neben dreistimmigen Organa- und Conductuskompositionen stehen zwei- und dreistimmige Motetten wie auch ein- und zweistimmige Prosavertonungen, sequenzartige Stücke mit melodischen Zeilenwiederholungen. - René Clemencic
(OehmsClassics)
René Clemencic, der große Musikforscher und Interpret mittelalterlicher Musik, ergänzte die Messe de Tournai mit ein- und mehrstimmigen Stücken aus dem spanischen Codex Musical de las Huelgas. Gemeinsam mit den Musikern des Clemencic Consorts wird hier eine musikalische Epoche lebendig, die uns heute mit ihrer stilistischen Vielfalt und ihrer Lust an musikalischen Entdeckungen fasziniert.
LA MESSE DE TOURNAI
CODEX MUSICAL DE LAS HUELGAS
Es wird hier versucht, ein Offizium Missae aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts wiederzugeben. Im Mittelpunkt steht ein mehrstimmiges Ordinarium Missae um 1300, welches in einer Handschrift der Kathedrale von Tournai in Belgien erhalten ist. Der Kopist, der Schreiber der Kathedrale, hat dabei Stücke verschiedener Komponisten, und auch verschiedener Epochen und Stile in einem einzigen Manuskript vereinigt. Diese Vereinheitlichung scheint einem damals langsam entstehenden Bedürfnis nach einem geschlossenen polyphonen Ordinarium zu entsprechen. Wirklich durchgesetzt haben sich diese Tendenzen erst in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Bereits Ende des 14. Jahrhunderts aber scheint ein einziger Komponist, Guillaume de Machault, diese kompositorische Einheit angestrebt zu haben, ohne dass diese Tendenz in der Praxis unmittelbar nach Machault wirklich konsequent und durchgehend realisiert wurde.
Kyrie, Sanctus und Agnus der »Messe de Tournai« scheinen stilistisch noch dem Ende des 13. Jahrhunderts anzugehören. Die Rhythmik ist noch die modale Gruppenrhythmik. Das syllabische Credo ist dem Conductus nahestehend. Das recht bewegte Gloria zeigt eine gewisse Nähe zum Motetus, ohne wirklich einer zu sein. Das Amen des Gloria macht Gebrauch von der die Melodielinien zerreißenden Hoquetus (Schluckauf)-Technik. Das dreistimmige Ite missa est ist ein zweisprachiger Motetus. Spätmittelalterliche Vereinigung des Widersprüchlichen, Einheit des Heterogenen, akustische Gleichzeitigkeit verschiedener Welten. Das Triplum, die erste Stimme, singt ein französisches Liebeslied, die zweite Stimme, der Motetus, einen lateinischen, moralisierenden Text, und der Tenor zitiert ein Bruchstück einer gregorianischen Melodie in isorhythmischer Technik. Das heißt, ein rhythmisches Modell wird einmal (wie hier) oder mehrmals wiederholt.
Ergänzend zum mehrstimmigen Ordinarium Missae lassen wir einstimmige, gregorianische Melodien des Proprium Missae erklingen sowie eine Reihe ein- und mehrstimmiger geistlicher Werke in vokaler oder instrumentaler Version, wie man sie in den feierlichen Gottesdiensten hören konnte.
Es handelt sich dabei, mit der Ausnahme des Motetus von Philippe de Vitry, um Stücke aus dem Codex Musical de las Huelgas. Der um 1300 in Spanien entstandene Codex stellt eine wichtige Quelle europäischer Mehrstimmigkeit zu Beginn des 14. Jahrhunderts dar.
Diese Handschrift enthält noch so manche Kompositionen der Notre-Dame-Schule und ihrer Fortsetzer. Neben dreistimmigen Organa- und Conductuskompositionen stehen zwei- und dreistimmige Motetten wie auch ein- und zweistimmige Prosavertonungen, sequenzartige Stücke mit melodischen Zeilenwiederholungen. - René Clemencic
(OehmsClassics)
- Tracklisting
- Details
- Mitwirkende
Disk 1 von 1 (CD)
La Messe de Tournai (Codex Musical de Las Huelgas)
- 1 Catholicorum concio
- 2 Introitus: Rorate coeli
- 3 Conductus 11
- 4 Kyrie - Christe - Kyrie
- 5 Gloria in exelsis
- 6 Motetus 51
- 7 Graduale: Tollite portas
- 8 Benedicamus 4
- 9 Credo in unum Deum
- 10 Prosa 23
- 11 Sanctus - Benedictus
- 12 Benedicamus 11
- 13 Agnus Dei
- 14 Communio: Ecce virgo
- 15 Conductus 18
- 16 Ite missa est - Se grasse nest - Cum venerint
- 17 Flos vernalis
- 18 Motetus 59
- 19 Prosa: In virgulto gracie
- 20 Sanctus 6
- 21 Prosa: Salve Regina glorie
- 22 Prosa 6
- 23 Motetus: Salve virgo - Ave gloriosa - Domino
- 24 Motetus
Messe de Tournai (14. Jahrhundert)
EUR 9,99*