Matthias Weckmann: Orgelwerke
Orgelwerke
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- Praeambulum in d; Fuga ex D. in d; Ach wir armen Sünder; Toccata in C; Canzone in C & d; Es ist das Heyl uns kommen her; Lucidor einß hütt der schaf; Gelobet seystu Jesu Christ; Fantasia ex D. in d
- Tonformat: stereo & multichannel (Hybrid)
- Künstler: Joseph Kelemen / Arp-Schnitger-Orgel St. Jacobi Hamburg
- Label: Oehms, DDD, 2006
- Bestellnummer: 5105226
- Erscheinungstermin: 8.10.2008
Matthias Weckmann, 1616 in Thüringen geboren, wurde in Dresden und Hamburg ausgebildet.
Nach einigen Jahren Anstellung am Dresdner Hof wurde Weckmann 1655 Organist an St. Jacobi in Hamburg, wo er bis zu seinem Tod 1674 lebte und arbeitete. An St. Jacobi spielte er ein Instrument, das heute einen Ehrenrang unter den historischen Orgeln einnimmt. Die berühmte Arp-Schnitger-Orgel (als erstes Instrument seiner Zeit viermanualig) ist die Orgel mit der größten Zahl erhaltener Originalpfeifen aus der Zeit vor 1700. In einem Jahrhundertprojekt wurde die Orgel 1989–1993 restauriert.
Die vorliegende CD setzt Joseph Kelemens hochgelobte Reihe »Süddeutscher« und »Norddeutscher Orgelmeister« fort.
Matthias Weckmann Orgelwerke
Matthias Weckmann wurde wahrscheinlich 1616 in Niederdorla bei Mühlhausen (Thüringen) geboren. Bereits um 1628 kam er nach Dresden und war dort Chorknabe in der von Heinrich Schütz (1585–1672) geleiteten Hofkapelle. Dieser schickte ihn 1633 – mit einem Stipendium des sächsischen Kurfürsten Johann Georg I. versehen – nach Hamburg zum Studium bei Jacob Praetorius (1586–1651), dem Organisten der Petri-Kirche. Praetorius hatte beim berühmten Pädagogen Jan Pieterszoon Sweelinck (1562–1621) in Amsterdam studiert, wie auch Heinrich Scheidemann (ca. 1596–1663), der zur gleichen Zeit wie Praetorius in Hamburg an der Katharinen-Kirche als Organist wirkte. Gewiss hörte Weckmann während seiner Studienzeit bei Praetorius gelegentlich auch Scheidemann zu. Die Bekanntschaft mit diesen beiden bedeutenden Meistern gab Weckmann in Hamburg Gelegenheit, mannigfaltige Einblicke in die norddeutsche Orgelbau- und -spielkunst zu gewinnen.
1636 / 37 kehrte Weckmann nach Dresden zurück, wurde Hoforganist und ab 1637 Mitglied der dortigen kurprinzlichen Kapelle. Diese reiste – zusammen mit Schütz – 1643 nach Nykøbing (Dänemark), um dort eine Hofkapelle für den Kronprinzen Christian V. zu gründen. Im Verlauf dieser Tätigkeit (die bis zu seiner Rückberufung 1647 nach Dresden dauerte) brachte Weckmann mitunter Sängern den italienischen Stil bei, den er von italienischen Musikern am Dresdner Hof kennen und lieben gelernt hatte.
Im Winter 1649 / 50 empfing Weckmann den berühmten süddeutschen Cembalisten und Organisten Johann Jacob Froberger (1616–67) in Dresden zu Besuch. Bei dieser Gelegenheit fand zwischen ihm und Froberger ein musikalischer Wettstreit statt, aus dem ein reger Briefkontakt und schließlich eine tiefe Freundschaft hervorging. Durch Froberger erhielt Weckmann Einsichten in die Musizierpraxis des deutschen Südens.
Nach einem brillanten Probespiel wurde Weckmann 1655 Organist und Kirchenschreiber der Hauptkirche St. Jacobi in Hamburg. Die Stadt, deren Bürgerrecht er 1660 erwarb, hatte ein pulsierendes Musikleben, das er nachhaltig mitprägte. Am 24. Februar 1674 starb Weckmann in Hamburg, beigesetzt wurde er in der Kirche seiner Wirkungsstätte.
Zum Instrument
Die Arp-Schnitger-Orgel von St. Jacobi in Hamburg ist mit ihren 4000 Pfeifen und 60 Registern auf vier Manualen und Pedal das größte und bedeutendste historische Instrument. Sie enthält die umfangsreichste in einem einzigen Instrument versammelte Zahl von Originalpfeifen aus der Zeit vor 1700. Ein Viertel des originalen Pfeifenbestandes geht auf die Zeit vor Schnitger zurück; hierbei sind – unter vielen Generationen von Orgelbauern – auch die berühmten Familien Scherer und Fritzsche repräsentiert. In der Reihe der Orgelbauer, die an der Jacobi-Orgel arbeiteten, war Arp Schnitger (1648-1719) der letzte und zugleich bedeutendste Meister. 2
Die Jacobi-Orgel war das erste Instrument in der Geschichte des Orgelbaus, das über vier Klaviaturen (Manuale) verfügte. Das vierte Manual wurde 1636 von Gottfried Fritzsche eingebaut; zuvor waren Oberwerk und Brustpositiv von einem Manual aus spielbar.
Bei den Arbeiten Schnitgers 1693 versuchte der Organist der benachbarten Katharinen- Kirche, Johann Adam Reincken (ca. 1643–1722, Scheidemanns Nachfolger und selbst berühmter Virtuose), den Einbau eines 32'-Principals im Pedal zu verhindern – ein Register, über das die Katharinen-Orgel verfügte.
Im Jahre 1720 bewarb sich Johann Sebastian Bach (1685–1750) für die Organistenstelle an St. Jacobi; ihm vorgezogen wurde jedoch sein Mitbewerber Johann Joachim Heitmann, der 4000 Mark (ein Siebtel der Gesamtkosten von Schnitgers umfangreichen Umbauarbeiten) in die Kirchenkasse zahlte. So zeigt sich hier auch die später von Carl Philipp Emanuel Bach (1714–88) über seinen Vater berichtete Tragik, dass »es ihm… doch nie so gut [hat] werden können, eine recht grosse und recht schöne Orgel zu seinem beständigen Gebrauche gegenwärtig zu haben«.
In den Jahrhunderten ihres Bestehens entfernte sich die Jacobi-Orgel durch mehrere Umbaumaßnahmen klanglich vom Schnitger'schen Zustand. In einem Jahrhundertprojekt wurde sie 1989–93, zum dreihundertjährigen Jubiläum ihrer Entstehung, von der Orgelbauwerkstatt Jürgen Ahrend (Leer- Loga) für über 5 Mio. DM restauriert. - Joseph Kelemen
(OehmsClassics)
Nach einigen Jahren Anstellung am Dresdner Hof wurde Weckmann 1655 Organist an St. Jacobi in Hamburg, wo er bis zu seinem Tod 1674 lebte und arbeitete. An St. Jacobi spielte er ein Instrument, das heute einen Ehrenrang unter den historischen Orgeln einnimmt. Die berühmte Arp-Schnitger-Orgel (als erstes Instrument seiner Zeit viermanualig) ist die Orgel mit der größten Zahl erhaltener Originalpfeifen aus der Zeit vor 1700. In einem Jahrhundertprojekt wurde die Orgel 1989–1993 restauriert.
Die vorliegende CD setzt Joseph Kelemens hochgelobte Reihe »Süddeutscher« und »Norddeutscher Orgelmeister« fort.
Matthias Weckmann Orgelwerke
Matthias Weckmann wurde wahrscheinlich 1616 in Niederdorla bei Mühlhausen (Thüringen) geboren. Bereits um 1628 kam er nach Dresden und war dort Chorknabe in der von Heinrich Schütz (1585–1672) geleiteten Hofkapelle. Dieser schickte ihn 1633 – mit einem Stipendium des sächsischen Kurfürsten Johann Georg I. versehen – nach Hamburg zum Studium bei Jacob Praetorius (1586–1651), dem Organisten der Petri-Kirche. Praetorius hatte beim berühmten Pädagogen Jan Pieterszoon Sweelinck (1562–1621) in Amsterdam studiert, wie auch Heinrich Scheidemann (ca. 1596–1663), der zur gleichen Zeit wie Praetorius in Hamburg an der Katharinen-Kirche als Organist wirkte. Gewiss hörte Weckmann während seiner Studienzeit bei Praetorius gelegentlich auch Scheidemann zu. Die Bekanntschaft mit diesen beiden bedeutenden Meistern gab Weckmann in Hamburg Gelegenheit, mannigfaltige Einblicke in die norddeutsche Orgelbau- und -spielkunst zu gewinnen.
1636 / 37 kehrte Weckmann nach Dresden zurück, wurde Hoforganist und ab 1637 Mitglied der dortigen kurprinzlichen Kapelle. Diese reiste – zusammen mit Schütz – 1643 nach Nykøbing (Dänemark), um dort eine Hofkapelle für den Kronprinzen Christian V. zu gründen. Im Verlauf dieser Tätigkeit (die bis zu seiner Rückberufung 1647 nach Dresden dauerte) brachte Weckmann mitunter Sängern den italienischen Stil bei, den er von italienischen Musikern am Dresdner Hof kennen und lieben gelernt hatte.
Im Winter 1649 / 50 empfing Weckmann den berühmten süddeutschen Cembalisten und Organisten Johann Jacob Froberger (1616–67) in Dresden zu Besuch. Bei dieser Gelegenheit fand zwischen ihm und Froberger ein musikalischer Wettstreit statt, aus dem ein reger Briefkontakt und schließlich eine tiefe Freundschaft hervorging. Durch Froberger erhielt Weckmann Einsichten in die Musizierpraxis des deutschen Südens.
Nach einem brillanten Probespiel wurde Weckmann 1655 Organist und Kirchenschreiber der Hauptkirche St. Jacobi in Hamburg. Die Stadt, deren Bürgerrecht er 1660 erwarb, hatte ein pulsierendes Musikleben, das er nachhaltig mitprägte. Am 24. Februar 1674 starb Weckmann in Hamburg, beigesetzt wurde er in der Kirche seiner Wirkungsstätte.
Zum Instrument
Die Arp-Schnitger-Orgel von St. Jacobi in Hamburg ist mit ihren 4000 Pfeifen und 60 Registern auf vier Manualen und Pedal das größte und bedeutendste historische Instrument. Sie enthält die umfangsreichste in einem einzigen Instrument versammelte Zahl von Originalpfeifen aus der Zeit vor 1700. Ein Viertel des originalen Pfeifenbestandes geht auf die Zeit vor Schnitger zurück; hierbei sind – unter vielen Generationen von Orgelbauern – auch die berühmten Familien Scherer und Fritzsche repräsentiert. In der Reihe der Orgelbauer, die an der Jacobi-Orgel arbeiteten, war Arp Schnitger (1648-1719) der letzte und zugleich bedeutendste Meister. 2
Die Jacobi-Orgel war das erste Instrument in der Geschichte des Orgelbaus, das über vier Klaviaturen (Manuale) verfügte. Das vierte Manual wurde 1636 von Gottfried Fritzsche eingebaut; zuvor waren Oberwerk und Brustpositiv von einem Manual aus spielbar.
Bei den Arbeiten Schnitgers 1693 versuchte der Organist der benachbarten Katharinen- Kirche, Johann Adam Reincken (ca. 1643–1722, Scheidemanns Nachfolger und selbst berühmter Virtuose), den Einbau eines 32'-Principals im Pedal zu verhindern – ein Register, über das die Katharinen-Orgel verfügte.
Im Jahre 1720 bewarb sich Johann Sebastian Bach (1685–1750) für die Organistenstelle an St. Jacobi; ihm vorgezogen wurde jedoch sein Mitbewerber Johann Joachim Heitmann, der 4000 Mark (ein Siebtel der Gesamtkosten von Schnitgers umfangreichen Umbauarbeiten) in die Kirchenkasse zahlte. So zeigt sich hier auch die später von Carl Philipp Emanuel Bach (1714–88) über seinen Vater berichtete Tragik, dass »es ihm… doch nie so gut [hat] werden können, eine recht grosse und recht schöne Orgel zu seinem beständigen Gebrauche gegenwärtig zu haben«.
In den Jahrhunderten ihres Bestehens entfernte sich die Jacobi-Orgel durch mehrere Umbaumaßnahmen klanglich vom Schnitger'schen Zustand. In einem Jahrhundertprojekt wurde sie 1989–93, zum dreihundertjährigen Jubiläum ihrer Entstehung, von der Orgelbauwerkstatt Jürgen Ahrend (Leer- Loga) für über 5 Mio. DM restauriert. - Joseph Kelemen
(OehmsClassics)
- Tracklisting
- Details
- Mitwirkende
Disk 1 von 1 (SACD)
- 1 Praeambulum primi toni à 5 d-moll
- 2 Fuga ex D. pedaliter im 1. Ton d-moll
Ach wir armen Sünder
- 3 Versus 1: Choral in ten.
- 4 Versus 2 à 2 Clav. è Ped.
- 5 versus 3 à 2 Clav.
- 6 Toccata dal 12 tuono C-Dur
- 7 Canzon dall istesso tuono c-Dur
Es ist das Heyl uns kommen her
- 8 Primus versus à 5: Im vollen Werck
- 9 Secundus versus manualiter: Canon in hyperdiapente post minimam
- 10 Tertius versus auff 2 Clavier
- 11 Quartus versus à 3 pedaliter: Canon in subdiapason post semiminimam
- 12 Quintus versus à 3 pedaliter: Canon in disdiapente post semiminimam
- 13 Sextus versus uff 2 clavier
- 14 Septimus et ultimus versus: Im vollen Werck, Coral im Tenor, manualiter et pedaliter
- 15 Lucidor einß hütt der schaf
Gelobet seystu Jesu Christ
- 16 Primus versus à 4
- 17 Secundus versus auff 2 clavir
- 18 Tertius versus auff 2 clavir à 4
- 19 Quartus versus à 3
- 20 Canzon d-moll
- 21 Fantasia ex D. d-moll
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