The Masters of Violine Vol.1 - Locatelli auf CD

Pietro Antonio Locatelli, 1695 in Bergamo geboren, studierte sehr wahrscheinlich bei Arcangelo Corelli in Rom. 1723 begannen seine Aktivitäten in Mantua, im Veneto und in Deutschland. 1731 begab er sich nach Amsterdam, wo er bis zu seinem Tod 1764 lebte und arbeitete. Nur wenige Werke hat er veröffentlicht; es handelt sich um höchst virtuose Violinkonzerte und Sonaten. In der letzten seiner Sonaten op. 6 von 1737 schickt er das Soloinstrument bis in die zweiundzwanzigste Lage – das gibt es nicht einmal bei Paganini. Als Geiger erfreute er sich europaweiter Beliebtheit, obwohl er als Mensch von sprunghaftem Charakter war und offensichtlich ziemlich arrogant. Er mochte es eigentlich nicht, vor Publikum zu spielen; vorwiegend hatte er wohl Angst vor unter den Zuhörern sitzenden Kollegen, die ihn womöglich kopieren konnten (Paganini lässt grüßen). Seine Konzerte op. 3 können als Höhepunkt seiner kompositorischen Künstlerschaft angesehen werden. Die Kadenzen der schnellen Sätze gehören zum Virtuosesten, das vor Paganini überhaupt geschrieben wurde, und trugen wesentlich zur Entwicklung der Violintechnik im 18. Jahrhundert bei.