Gustav Mahler: Symphonie Nr.4 auf DVD

Klaus Tennstedt, das Boston Symphony Orchestra und zwei Meisterwerke der österreichisch-deutschen Symphonietradition. Irgendwie wagt man kaum zu hoffen, dass dieses Programm der Summe seiner inspirierenden Teile gleichkommt, geschweige denn sie übertrifft. Glücklicherweise ist dieses Konzert tatsächlich von Anfang bis Ende ein Genuss. Das BSO hatte Mozarts »Haffner«-Symphonie seit 1885 regelmäßig gespielt, wobei Tennstedt in die Fußstapfen so erlauchter Kollegen wie Georges Enescu, Leonard Bergstein und Pierre Monteux trat. Bei Mahlers Sinfonie Nr. 4 war es eine andere Geschichte; ihre ersten vollständigen Aufführungen in Boston fanden erst im März 1945 statt.

Diese Version von Mozarts Sinfonie Nr. 35 ist ein Beispiel für erstklassigen, geschmeidigen »Big-Band«-Mozart, leicht altmodisch, aber nie schwerfällig. Tatsächlich ist die Aufführung in diesem Ausschnitt eine luftige und freudige Wiedergabe des Stücks. Auch die Mahler-Interpretation weist bemerkenswerte Ähnlichkeiten mit der Audioaufnahme Tennstedts auf, die im Penguin Guide als »kraftvolle, raumgreifende Interpretation, die jedoch eine Unschuld vermittelt, die ganz im Einklang mit dieser liebenswertesten der Mahler-Symphonien steht« beschrieben wird.