Georg Friedrich Händel: Apollo & Daphne-Kantate HWV 122 auf CD

Apollo e Dafne ist ein Frühwerk Händels, das er spätestens 1710 im Alter von 25 Jahren in Hannover vollendete, von wo er 1710 abreiste, nachdem Agrippina in Venedig so großen Erfolg gehabt hatte. Von dort ging er im Herbst 1710 nach London, vielleicht als Propagandist für die hannoversche Erbfolge, vielleicht hatte er sogar im Geheimen politische Aufgaben zu erfüllen, während er eine spektakulär erfolgreiche musikalische Charmeoffensive zugunsten Georgs und Deutschlands betrieb.

In diesem Fall könnte man die Tanzsuite aus The Alchymist (HWV43) als vorauseilende Werbung sehen, die Händels Ankunft sorgfältig vorbereiten sollte. Wie auch immer: Beide Werke hier sind die Werke eines jugendlichen und überschwänglichen Genieausbruchs. Beide wurden im theatralischen, katholischen Italien erdacht, um dann im protestantischen Norden ihre endgültige Form zu erhalten.

In diesem Transformationsprozess scheinen sie nichts von ihrer Kraft und Wärme verloren zu haben; und heute bezaubern sie uns immer noch so, wie sie es damals getan haben müssen, wie ein Hauch von fernen Zitronenhainen durch den Londoner Nebel und den Regen.

Jed Wentz und sein Consort Musica ad Rhenum sind ein fester Bestandteil des umfangreichen Katalogs historisch informierter Aufnahmen bei Brilliant Classics. Sie schöpfen aus der reichen Aufführungs- und Wissenschaftstradition der Alten Musik in den Niederlanden, und ihre Aufnahmen von Bach, Händel, Couperin, Rameau und anderen haben seit der Gründung der Gruppe im Jahr 1992 viel Lob von der Kritik erhalten.

Weitere Informationen:
- Diese Aufnahme aus dem Jahr 2006 ist ein Höhepunkt in der umfangreichen Diskografie von Musica ad Rhenum, die unter der Leitung von Jed Wentz steht und ihren guten Ruf auf dem Gebiet der historisch informierten Aufführungspraxis aufrechterhält.
- Händel schrieb die Kantate als junger Mann, der sein Handwerk in Italien lernte, wo er mehrere Jahre lebte. Sie ist ein Zeugnis des italienischen Stils: sinnliche, kantable Melodien, eine große dramatische Wirkung und eine reiche instrumentale Brillanz im Ensemble.