Friedrich Gulda & Joe Zawinul - Music for two Pianos
Friedrich Gulda & Joe Zawinul - Music for two Pianos
Mit Werken von:
Friedrich Gulda (1930-2000)
, Joe Zawinul (1932-2007)
CD
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
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(Live-Mitschnitt aus der Kölner Philharmonie, Mai 1988) Brahms: Haydn-Variationen op. 56a für 2 Klaviere
+Gulda: Variations for 2 Pianos and Band
+Zawinul: Volcano for Hire
- Künstler: Friedrich Gulda, Joe Zawinul, WDR Big Band
- Label: Jazzline, ADD, 1988
- Bestellnummer: 2299220
- Erscheinungstermin: 27.4.2012
Weitere Ausgaben von Friedrich Gulda & Joe Zawinul - Music for two Pianos
Der dramaturgische Ablauf des heutigen Programms führt tief in die österreichische Tradition hinein, weit zurück bis zu einem populären alten Wallfahrtslied, aufgezeichnet von Joseph Haydn, variiert von Johannes
Brahms. Warum dies aber im Duett mit Josef Zawinul, dem Star der internationalen Rockjazz Szene? Weil dieser, ebenso wie ich, tief in der urösterreichischen Tradition verwurzelt ist, ein Wiener Erzmusikant, wie er im Büchl steht, der auf seine Weise etwas meiner Sache ganz Ähnliches
tat und tut: nämlich sich der internationalen Musik zu öffnen aber nicht, um sich ihr auszuliefern, sondern um sie zu beherrschen und doch dabei niemals zu vergessen, was er seinen eigenen musikalischen Wurzeln (roots) schuldet. Deshalb ist er für mich bei Haydn und Brahms der einzig
richtige Partner. Folgerichtig schließt denn das Programm auch mit einem weiteren Variationenwerk, nämlich „Variations for Two Pianos and Band“, komponiert 1966, uraufgeführt in Berlin im gleichen Jahr, ebenfalls mit Josef Zawinul als Partner. Ein Walzerthema leicht wienerischer Prägung
wird in größtenteils jazzmäßig improvisierten Variationen („Chorussen“) in verschiedenen Tempi und Taktarten abgewandelt. Geistige Brücken zu Meister Brahms und noch weiter zurück zu schlagen, sollte dem geübten Hörer nicht schwer fallen. Doch ist solch ein Gedankenspiel zum Genuss des Stückes keineswegs notwendig. Jeder mag das halten, wie er will: Viel Vergnügen!
Friedrich Gulda
VARIATIONS FOR TWO PIANOS AND BAND ist ein Gelegenheitswerk von mir. Die Gelegenheit war allerdings eine besondere, traf ich doch nach langer, allzu langer Pause wieder mit meinem alten Freund, Kollegen, Verehrer, scharfen Kritiker, Mitstreiter und Spezi aus alten Art-Clubtagen zusammen. Joe (Pepi) war mittlerweile in die erste Reihe der internationalen Jazzpianisten aufgerückt. Die Variationen geben beiden Solisten reichlich Gelegenheit, in einem wie nach Maß gearbeiteten Rahmen das in alten Tagen oft geübte Spiel auf zwei Klavieren zu erneuern und dabei alle jazzpianistischen Register zu ziehen. Das Thema – wie könnte es bei zwei Wienern anders sein – ist natürlich ein Walzer. Joe beginnt mit einer freien Gestaltung des Themas, ich in rhythmisierter Gestalt und danach nehmen die Variationen in der Tempofolge mittelschnell (3 / 4), schnell (4 / 4), langsam (4 / 4), schnell (3 / 4) plus Coda (»tag«) und Schlusserinnerung des Themas ihren Lauf.
Friedrich Gulda (aus Friedrich Gulda – Wanderer zwischen Welten, Seite 116)
FRIEDRICH GULDA ÜBER SICH SELBST
Friedrich Gulda wurde am 16. Mai 1930 in Wien geboren, studierte an der Musikakademie Klavier und Theorie und erwarb sich schnell einen bedeutenden Namen als Konzertpianist. 1946 erhielt er den 1. Preis für Klavier beim Internationalen Musikwettbewerb in Genf und begann eine internationale Karriere, die ihn in sämtliche bedeutende Musikzentren der Welt führte. Der traditionelle Konzertbetrieb mit seinem musealen Charakter und der bloßen Nachschöpfung von Werken vergangener Epochen war ihm jedoch auf die Dauer nicht genug; er begann sich stark mit Jazz zu beschäftigen, trat selbst als Jazz-Pianist auf und komponierte in diesem Stil, dessen ursprüngliche improvisatorische Anlage und schöpferische Möglichkeiten seiner vielseitigen Begabung besonders entsprachen. Im übrigen befähigte die intensive Beschäftigung mit dem Jazz Friedrich Gulda, insbesondere auch die interpretatorischen Freiheiten in der »klassischen« Klaviermusik kongenial zu nützen, indem er Verzierungen, Varianten (veränderte Reprisen, wie es seinerzeit hieß), »inegales« Spiel und auch das alte Rubato (die Unabhängigkeit und das fallweise Auseinanderdriften von Melodie und Begleitung) geradezu exemplarisch in sein Spiel einfließen ließ. Die Sammlung »Play Piano Play«, Yuko Gulda gewidmet, enthält Übungsstücke, die nicht nur einen didaktischen Zweck erfüllen, sondern gleichzeitig auch Spaß machen: sowohl dem Spieler als auch dem Zuhörer. Gulda selber weist darauf hin, dass einzelne Sätze aus der Sammlung herausgelöst werden können, um als Vortragsoder Zugabestücke Verwendung zu finden. Improvisatorische Veränderungen sind bewusst verlangt, ergeben sich zwangsläufig aus der Beschäftigung mit dem Werk und sind das eigentliche Ziel Guldas in seinen Klavierstücken: »Der Zweck ist, dass aus einem akademischen Tastendrücker ein wirklicher Musiker werde.«
Aus den 70er Jahren (aus Friedrich Gulda – Wanderer zwischen Welten, Seite 15)
JOE ZAWINUL ÜBER SICH SELBST
Josef Zawinul wurde am 7. Juli 1932 in Wien geboren; begann mit fünf Jahren Akkordeon zu spielen; studierte am Wiener Konservatorium Klavier und Geige. In den frühen 50er Jahren machte er sich einen Namen durch seine Arbeit mit den Austrian All Stars, Friedrich Gulda und der Fatty George Band. Ein Stipendium im Jahre 1959 ermöglichte ihm an der Berklee School of Music in Boston (USA) zu studieren. Nach wenigen Wochen in Boston beginnt er ein Engagement bei Maynard Ferguson´s Birdland Dream Band. Anschließend begleitete er zwei Jahre Dinah Washington (Queen of the Blues). Es folgte eine zehnjährige Zusammenarbeit und 25 LP-Einspielungen mit der Welt Top Combo von Julian „Cannonball Adderley“. In dieser Zeit entstanden auch fünf bedeutende Platten mit Miles Davis mit vielen eigenen Kompositionen. Im Jahre 1971 gründete er zusammen mit Wayne Shorter die Supergruppe „Weather Report“, die Nr. 1 Band in der Welt für 15 Jahre im internationalen Kritiker Poll des Down Beat Magazins. Im Jahre 1987 gründete er „The Zawinul Syndicate“, welches bis heute jährlich Welttourneen durchführt. 33 mal wurde er als weltbester Keyboarder des Jahres im Internationalen Down Beat Kritiker Poll gewählt.
,,Die Interpretation des Duos erschöpft sich in spieltechnisch zu bewundernden Darbietungen, die jedoch ohne jazzigen Esprit verlaufen. Das ändert sich schlagartig bei Guldas ,,Variations For Two Pianos", wo die Piano-Diskurse von einer Big Bad kontrastiert werden, und in dem von feurigem Bop durchdrungenen Zawinul-Original ,,Volcano For Hire"." (Stereo, Juli 2012)
Friedrich Gulda
VARIATIONS FOR TWO PIANOS AND BAND ist ein Gelegenheitswerk von mir. Die Gelegenheit war allerdings eine besondere, traf ich doch nach langer, allzu langer Pause wieder mit meinem alten Freund, Kollegen, Verehrer, scharfen Kritiker, Mitstreiter und Spezi aus alten Art-Clubtagen zusammen. Joe (Pepi) war mittlerweile in die erste Reihe der internationalen Jazzpianisten aufgerückt. Die Variationen geben beiden Solisten reichlich Gelegenheit, in einem wie nach Maß gearbeiteten Rahmen das in alten Tagen oft geübte Spiel auf zwei Klavieren zu erneuern und dabei alle jazzpianistischen Register zu ziehen. Das Thema – wie könnte es bei zwei Wienern anders sein – ist natürlich ein Walzer. Joe beginnt mit einer freien Gestaltung des Themas, ich in rhythmisierter Gestalt und danach nehmen die Variationen in der Tempofolge mittelschnell (3 / 4), schnell (4 / 4), langsam (4 / 4), schnell (3 / 4) plus Coda (»tag«) und Schlusserinnerung des Themas ihren Lauf.
Friedrich Gulda (aus Friedrich Gulda – Wanderer zwischen Welten, Seite 116)
FRIEDRICH GULDA ÜBER SICH SELBST
Friedrich Gulda wurde am 16. Mai 1930 in Wien geboren, studierte an der Musikakademie Klavier und Theorie und erwarb sich schnell einen bedeutenden Namen als Konzertpianist. 1946 erhielt er den 1. Preis für Klavier beim Internationalen Musikwettbewerb in Genf und begann eine internationale Karriere, die ihn in sämtliche bedeutende Musikzentren der Welt führte. Der traditionelle Konzertbetrieb mit seinem musealen Charakter und der bloßen Nachschöpfung von Werken vergangener Epochen war ihm jedoch auf die Dauer nicht genug; er begann sich stark mit Jazz zu beschäftigen, trat selbst als Jazz-Pianist auf und komponierte in diesem Stil, dessen ursprüngliche improvisatorische Anlage und schöpferische Möglichkeiten seiner vielseitigen Begabung besonders entsprachen. Im übrigen befähigte die intensive Beschäftigung mit dem Jazz Friedrich Gulda, insbesondere auch die interpretatorischen Freiheiten in der »klassischen« Klaviermusik kongenial zu nützen, indem er Verzierungen, Varianten (veränderte Reprisen, wie es seinerzeit hieß), »inegales« Spiel und auch das alte Rubato (die Unabhängigkeit und das fallweise Auseinanderdriften von Melodie und Begleitung) geradezu exemplarisch in sein Spiel einfließen ließ. Die Sammlung »Play Piano Play«, Yuko Gulda gewidmet, enthält Übungsstücke, die nicht nur einen didaktischen Zweck erfüllen, sondern gleichzeitig auch Spaß machen: sowohl dem Spieler als auch dem Zuhörer. Gulda selber weist darauf hin, dass einzelne Sätze aus der Sammlung herausgelöst werden können, um als Vortragsoder Zugabestücke Verwendung zu finden. Improvisatorische Veränderungen sind bewusst verlangt, ergeben sich zwangsläufig aus der Beschäftigung mit dem Werk und sind das eigentliche Ziel Guldas in seinen Klavierstücken: »Der Zweck ist, dass aus einem akademischen Tastendrücker ein wirklicher Musiker werde.«
Aus den 70er Jahren (aus Friedrich Gulda – Wanderer zwischen Welten, Seite 15)
JOE ZAWINUL ÜBER SICH SELBST
Josef Zawinul wurde am 7. Juli 1932 in Wien geboren; begann mit fünf Jahren Akkordeon zu spielen; studierte am Wiener Konservatorium Klavier und Geige. In den frühen 50er Jahren machte er sich einen Namen durch seine Arbeit mit den Austrian All Stars, Friedrich Gulda und der Fatty George Band. Ein Stipendium im Jahre 1959 ermöglichte ihm an der Berklee School of Music in Boston (USA) zu studieren. Nach wenigen Wochen in Boston beginnt er ein Engagement bei Maynard Ferguson´s Birdland Dream Band. Anschließend begleitete er zwei Jahre Dinah Washington (Queen of the Blues). Es folgte eine zehnjährige Zusammenarbeit und 25 LP-Einspielungen mit der Welt Top Combo von Julian „Cannonball Adderley“. In dieser Zeit entstanden auch fünf bedeutende Platten mit Miles Davis mit vielen eigenen Kompositionen. Im Jahre 1971 gründete er zusammen mit Wayne Shorter die Supergruppe „Weather Report“, die Nr. 1 Band in der Welt für 15 Jahre im internationalen Kritiker Poll des Down Beat Magazins. Im Jahre 1987 gründete er „The Zawinul Syndicate“, welches bis heute jährlich Welttourneen durchführt. 33 mal wurde er als weltbester Keyboarder des Jahres im Internationalen Down Beat Kritiker Poll gewählt.
Rezensionen
,,Die Interpretation des Duos erschöpft sich in spieltechnisch zu bewundernden Darbietungen, die jedoch ohne jazzigen Esprit verlaufen. Das ändert sich schlagartig bei Guldas ,,Variations For Two Pianos", wo die Piano-Diskurse von einer Big Bad kontrastiert werden, und in dem von feurigem Bop durchdrungenen Zawinul-Original ,,Volcano For Hire"." (Stereo, Juli 2012)
Rezensionen
M.Stenger in FonoForum 12/06: "Was man da hören kann, weckt in Sachen Gulda schöne Erinnerungen. Mit Zawinul, der sich ja immer wieder jungen Mitstreitern zuwendet und nach wie vor rege konzertiert, liefert er die Haydn- Variationen von Johannes Brahms. Nicht unbedingt in der authentischen Aufführungspraxis, aber sehr beherzt und inspiriert. Die Herren Wiener improvisieren sich nach launiger Anmoderation Guldas in den Brahms hinein, gönnen sich Freiheiten, lassen die Haydn-Variationen auch flott swingen. Das macht Spaß, zweifellos."- Tracklisting
- Mitwirkende
Disk 1 von 1 (CD)
- 1 Variationen über ein Thema von Joseph Haydn, op. 56b
- 2 Variations for 2 pianos and band
- 3 Volcano for hire
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