Dmitri Schostakowitsch: Hamlet & König Lear (Bühnenmusik)
Hamlet & König Lear (Bühnenmusik)
CD
CD (Compact Disc)
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- Künstler: City of Birmingham Symphony Orchestra, Mark Elder
- Label: Signum, DDD, 1994
- Bestellnummer: 7607714
- Erscheinungstermin: 1.4.2007
In seiner Jugend widmete Schostakowitsch viel Zeit und Energie dem Komponieren für Theater und Kino und schrieb für eine erstaunliche Vielfalt an Filmen, politischen Theaterstücken, Satiren, Varietés und Balletten.
Die Musik für Nikolai Akimows empörende und skandalöse Inszenierung von »Hamlet« wurde im Winter 1931–1932 komponiert. Akimow hatte entschieden, dass Tragödien für das moderne sowjetische Publikum irrelevant seien, und präsentierte das Stück daher als satirische Farce, in der das Stück auftauchte Umgedreht, indem alle üblichen Annahmen über die Handlung und ihre Handlungsweise umgekehrt werden. Die Änderungen an Shakespeares Werk spiegeln sich in den Titeln mehrerer Nummern Schostakowitschs wider. Er wurde gebeten, Musik für Szenen zu liefern, auf die sich Shakespeare nur bezieht, die Akimov jedoch unbedingt auf der Bühne darstellen wollte, zum Beispiel das Fest, bei dem »begräbnisgebackenes Fleisch kalt die Hochzeitstafeln gedeckt hat«. Der Gesamtcharakter von Schostakowitschs Musik ist oft aggressiv und satirisch und leichtfertig, genau dort, wo wir eine ernstere Musik erwarten würden. Es gibt auch einige lustige Momente, mit besonders scharfen Parodien auf verschiedene bekannte musiktheatralische Klischees.
1954 hatte Kozintsev auch versucht, eine szenische Version von Hamlet zu inszenieren. Zu diesem Anlass beschloss er, Musik wiederzuverwenden, die Schostakowitsch bereits für ihn geschrieben hatte, um sie 1941 in einer Inszenierung von »König Lear« zu verwenden. Alles, was Kozintsev Schostakowitsch für den »Hamlet« von 1954 hinzufügen ließ, waren eine Gigue und ein Finale, die beide enthalten sind auf dieser Aufnahme als Anhang zur Musik für Akimovs Inszenierung von 1932.
Die Musik, die Schostakowitsch für Kozintsevs »King Lear«-Inszenierung von 1941 schrieb, bewohnt eine seltsame und Übergangswelt, auf halbem Weg zwischen dem hellen und brillanten Sarkasmus der Musik zu Akimows »Hamlet« von zehn Jahren zuvor und der nüchterneren, funktionalen Art seiner Theatermusik der Nachkriegszeit. Der größte Teil der Frechheit, der Vorliebe für das Experimentelle und das Groteske ist verschwunden. Vieles in dieser oft bedrückend düsteren Musik ist charakteristisch für Schostakowitschs öffentliche symphonische Art.
Der vielleicht kraftvollste und ungewöhnlichste Teil der Partitur ist der bizarre Zyklus der Narrenlieder, mit dem der Narr im Verlauf der ersten drei Akte die Fehler seines Herrn, des Königs, verspottet. Die Musik dieser Lieder ist ebenso seltsam und eigenartig wie die Texte, die sie vertonen. Insgesamt bilden diese zehn Lieder einen Miniaturzyklus säuerlich-absurder, fast expressionistischer Ausbrüche für Stimme und Orchester. (challengerecords. com)
Die Musik für Nikolai Akimows empörende und skandalöse Inszenierung von »Hamlet« wurde im Winter 1931–1932 komponiert. Akimow hatte entschieden, dass Tragödien für das moderne sowjetische Publikum irrelevant seien, und präsentierte das Stück daher als satirische Farce, in der das Stück auftauchte Umgedreht, indem alle üblichen Annahmen über die Handlung und ihre Handlungsweise umgekehrt werden. Die Änderungen an Shakespeares Werk spiegeln sich in den Titeln mehrerer Nummern Schostakowitschs wider. Er wurde gebeten, Musik für Szenen zu liefern, auf die sich Shakespeare nur bezieht, die Akimov jedoch unbedingt auf der Bühne darstellen wollte, zum Beispiel das Fest, bei dem »begräbnisgebackenes Fleisch kalt die Hochzeitstafeln gedeckt hat«. Der Gesamtcharakter von Schostakowitschs Musik ist oft aggressiv und satirisch und leichtfertig, genau dort, wo wir eine ernstere Musik erwarten würden. Es gibt auch einige lustige Momente, mit besonders scharfen Parodien auf verschiedene bekannte musiktheatralische Klischees.
1954 hatte Kozintsev auch versucht, eine szenische Version von Hamlet zu inszenieren. Zu diesem Anlass beschloss er, Musik wiederzuverwenden, die Schostakowitsch bereits für ihn geschrieben hatte, um sie 1941 in einer Inszenierung von »König Lear« zu verwenden. Alles, was Kozintsev Schostakowitsch für den »Hamlet« von 1954 hinzufügen ließ, waren eine Gigue und ein Finale, die beide enthalten sind auf dieser Aufnahme als Anhang zur Musik für Akimovs Inszenierung von 1932.
Die Musik, die Schostakowitsch für Kozintsevs »King Lear«-Inszenierung von 1941 schrieb, bewohnt eine seltsame und Übergangswelt, auf halbem Weg zwischen dem hellen und brillanten Sarkasmus der Musik zu Akimows »Hamlet« von zehn Jahren zuvor und der nüchterneren, funktionalen Art seiner Theatermusik der Nachkriegszeit. Der größte Teil der Frechheit, der Vorliebe für das Experimentelle und das Groteske ist verschwunden. Vieles in dieser oft bedrückend düsteren Musik ist charakteristisch für Schostakowitschs öffentliche symphonische Art.
Der vielleicht kraftvollste und ungewöhnlichste Teil der Partitur ist der bizarre Zyklus der Narrenlieder, mit dem der Narr im Verlauf der ersten drei Akte die Fehler seines Herrn, des Königs, verspottet. Die Musik dieser Lieder ist ebenso seltsam und eigenartig wie die Texte, die sie vertonen. Insgesamt bilden diese zehn Lieder einen Miniaturzyklus säuerlich-absurder, fast expressionistischer Ausbrüche für Stimme und Orchester. (challengerecords. com)
- Tracklisting
- Details
- Mitwirkende
Disk 1 von 1 (CD)
Hamlet op. 32 (Bühnenmusik)
- 1 Prelude and night patrol (1. Akt) - Shepherd's horn
- 2 Funeral march - Exit of the king and Queen
- 3 Dinner music
- 4 Flourish and dance music - Finale
- 5 Hamlet and the small boys walking past (2. Akt) - Ophelia and Polonius' gallop
- 6 Hamlet and Rosencrantz's scene
- 7 The actors' arrival - Exit of Polonius, Rosencrantz and Guildenstern
- 8 Rosencrantz and Guidenstern's dialogue
- 9 The Hunt
- 10 The guests' entrance (3. Akt)
- 11 The Tuning of the instruments
- 12 Prelude
- 13 Love scene of the Player-King and Player Queen
- 14 The poisoner's entrance - Poisoning music - The poisoner's exit - Episode after the poisoner's exit
- 15 And you shalt live - Nor earth to me give food - To you forever l give my love - My spirits grow dull
- 16 Scene with a recorder - Episode after the scene with a recorder
- 17 Pantomine
- 18 Hamlet carries off the body of Polonius 1 - Hamlet carries off the body of Polonius 2
- 19 The king distracts the Queen (4. Akt) - Fight
- 20 The king is brought on - Claudius' monologue
- 21 Fortinbras trumpet calls
- 22 The Feast
- 23 Romance sungat the feast
- 24 Can-can
- 25 Ophelia's ditty
- 26 Lullaby
- 27 Introduction to the graveyard scene (5. Akt) - Gravedigger's song
- 28 The beggars passing by - Requiem
- 29 Joust - Flourish - Quick fight - Slow fight - The end of the joust
- 30 Fortinbras' march
Hamlet (1954)
- 31 Gigue
- 32 Finale
King Lear op. 58a (Schauspielmusik)
- 33 Prelude and Cordelia's ballad
- 34 The return from the hunt
- 35 He who decides (The fool's ten songs) - Fools had ne'er less grace in a year - He that keeps nor crust nor crumb
- 36 The hedge-sparrow fed the cuckoo so long - Father that wear rags
- 37 When priests are more in word than matter - A fox when one has caught her - The cod piece that will house
- 38 He that has and tiny little wit - That sir which serves and seeks for gain
- 39 Finale of Akt 1
- 40 The approach of the storm
- 41 The scene on the heath
- 42 The blinding of Gloucester
- 43 The military encampment - Fanfares
- 44 March
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